Final Fantasy Origins im Test

PlayStation1

Der Ursprung der Final Fantasy Reihe liegt im Jahr 1987. Ein Jahr zuvor erreichte der heutige Fusionspartner Enix mit Dragon Quest für das Famicom in Japan einen neuen Verkaufsrekord. Square war damals ein mittelloses Unternehmen, das dringend auf ein absatzträchtiges Game angewiesen war. Was lag näher es im brandneuen Nippon-RPG Genre zu probieren? Anstatt sich aufs bloße Kopieren einer Idee zu beschränken bewiesen die Entwickler Kreativität: Ein gigantischer Umfang, eine originelle Story, die sich vom üblichen „Rette die Prinzessin“-Schema abhob, sowie eine fantastische Präsentation. Für dich sich die beiden Koryphäen Nobuo Uematsu (Soundtrack) und Yoshitaka Amano (grafische Gestaltung) verantwortlich zeichneten.

final_fantasy_origins_1Final Fantasy I folgte seinem großen Vorbild nach und hievte Square in den Entwickler-Olymp. Letztlich wurde dem Game sogar ein Trip in die Staaten gegönnt, wo es zu einem ähnlichen Kassenschlager mutierte. Dieses Privileg war dem Nachfolger nicht vergönnt. Zwar hatten die Entwickler bei Square das RPG zu bereits 80% übersetzt, zu Gunsten von Teil IV wurde jedoch auf einen Release verzichtet. So verschwand der vielversprechende Titel wieder in der Versenkung.
 
Erst mehr als ein Jahrzehnt später ist den Fans vergönnt, die Ursprünge der erfolgreichsten Rollenspiel-Reihe der Welt noch einmal mitzuerleben. Die PSone Remakes basieren auf den WonderSwan Color Versionen (FF I und FF II), die mit verbesserter Optik & Inhalten die Originale hinter sich ließen. Wie schon bei früheren Anthologien bekommt ihr eine Artwork-Galerie sowie ein Bestiarium spendiert - Jäger und Sammler kommen auf ihre Kosten.


Final_Fantasy_Origins_14Neben den erneuerten Bitmaps auf SNES-Standards kommen PSXler in den Genuss einer erhöhten Auflösung. Sowie einer erneuerten Akustik - gerade der Soundtrack weiß auch nach heutigen Gesichtspunkten zu gefallen! Als besonderes Schmankerl erwartet euch nach dem Einlegen der Discs ein opulentes Render-Intro - nie gab es bessere Filmsequenzen auf Sonys grauem Kasten zu bewundern.Erfreulicherweise könnt ihr vor Beginn eures Abenteuers zwischen Normal- und Easy Mode unterscheiden. Die FF-Opas sind nicht nur die ältesten, sondern auch die schwersten Vertreter der gesamten Serie. Die Sprache ist wie bei Final Fantasy VI in Englisch gehalten, auch die „liebgewonnen“ PAL-Balken sind dabei. Wenigstens dürft ihr das Opus diesmal in Originalgeschwindigkeit genießen. :-)


Final_Fantasy_Origins_11Zu Beginn eures Abenteuers könnt ihr euch aus sechs verschiedenen Berufsklassen eure Wunschparty zusammenstellen. Vom klassischen Warrior über Red- und Blackmages bis hin zum geheimnisvollen Ninja. Die Klassen unterscheiden sich in Magie, Waffen und Ausrüstung, die Mischung macht es. Echte Freaks entscheiden sich für vier Weißmagier - die einzig wahre Herausforderung! Das Kampfsystem ist im Vergleich zu den Sequels noch stark eingeschränkt.


Rollenspieler können zwischen dem gewöhnlichen Schlag mit der Waffe, dem effektvollen Zaubereinsatz, diversen Tränken und der feigen Flucht wählen. Gefightet wird in der Seitenansicht - bis zum Teil drei der Standard der Serie. Nach gewonnenem Kampf werdet ihr in EXP entlohnt, fleißiges Aufleveln ist eine Quintessenz des Games. Solltet ihr euch auf den Normal Mode einlassen, müsst ihr zahlreiche Hürden überwinden. Die Gegner sind wesentlich stärker, die lebenswichtigen Heiltränke teurer, die EXP geringer und die maximale Levelgrenze mit Lv. 50 niedrig angesiedelt (easy Mode: Lv 99). Viel Spaß! ;-)

Final_Fantasy_Origins_13Ansonsten bietet der Erstgeborene das übliche Genre-Einerlei: Besucht ein Dorf um euch mit Rüstung, Waffe und Trank auszustatten. Gönnt euch eine Mütze voll Schlaf im örtlichen Wirtshaus und haltet mit der Bevölkerung Small-Talk, um durch Stichwörter geheime Infos zu entlocken! Seid ihr ausreichend gestärkt, geht es in den düsteren Dungeon, wo euch früher oder später ein Obermotz bedrängt. Besonders die späteren Final Dungeons haben es dank nahezu menschenverachtender Länge in sich. Kenner der Final Fantasy Reihe werden mit Déjà-vus belohnt: Einige Angriffszauber, das obligatorische Elixier oder bekannte Gesichter wie Bahamut und Tiamat tauchen auch in späteren Eskapaden auf.


Final Fantasy II: Statt Hironobu Sakaguchi, dem Erfinder der Serie, war es Akitoshi Kawazu, der sich um die Entwicklung des Titels kümmerte. Es war gleichzeitig für eine Zeitlang seine letzte Arbeit an Final Fantasy, da er sich danach der SaGa-Serie widmete. (Notiz am Rande: Im Westen wurden die ersten SaGa Teile unter Final Fantasy Legend herausgebracht)


Im Vergleich zum Vorgänger konnte FF II mit einer echten Neuerung aufwarten:  Persönlichkeit! Waren die Charakterklassen bisher nicht mehr als bloße Hüllen des Spielers ohne Seele und Emotionen, so bekamen Zocker jetzt echte Charaktere mit Geschichten, Beweggründen und Gefühlen geboten. Das Klassensystem des Vorgängers wurde abgeschafft. Stattdessen haben jetzt alle Charaktere bezüglich ihrer Entwicklung dieselben Voraussetzungen und auch bei der Wahl der Ausrüstung gibt es keinerlei Beschränkungen mehr.


Final_Fantasy_Origins_28Auch vom Leveln haben sich die Entwickler emanzipiert. Stattdessen steigen die Werte eurer Charaktere je nach Beanspruchung. Je öfter ihr eine Waffe benutzt ,um so stärker wird sie. Je öfter ihr einen Heilzauber sprecht, um so mehr Power steckt dahinter. Leider ist auch das Gegenteil möglich: Solltet ihr eine Fähigkeit vernachlässigen, so fällt der Wert. Was sich spannend anhört ,ist in der Praxis nervig. Ständig müsst ihr alle Werte im Auge behalten, um nicht mit einer Truppe von Flachmännern durch die Flora zu marschieren.

Neben dem groben Story-Konzept (Rebellen gegen übermächtige Großmacht) finden sich weitere Elemente des zweiten Teils in seinen Nachfolgern. Phönixfedern und Echokraut sind auch in der Playstation-Generation unverzichtbare Heilmittel. Der Kult-Charakter Cid gibt sich ein Stelldichein und auch die Moogles sowie das Aushängeschild der Serie - die gelbgefiederten Chocobos - feiern Premiere.




Kai meint:

Kai

Retro-Fans kann ich die Final Fantasy Origins Compilation bedenkenlos empfehlen. Freunde der Serie erleben etliche „Aha“ Momente. Was Final Fantasy I & II an spielerischer Tiefe fehlt, wird mit liebevoller Umsetzung und Aufmachung wettgemacht. Zudem kostet die Sammlung nur schlappe 30 Euro - zuschlagen! :-)

Positiv

  • Zwei Spiele für 30 Euro
  • Liebevolle Aufmachung
  • Inhaltlich sinnvoll ausgebaut

Negativ

  • Mangelnde spielerische Tiefe
  • Nur Englisch
Userwertung
4.6375 8 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Und hier ist Kais Test zum Spiel. Final Fantasy Origins Der Ursprung der Final Fantasy Reihe liegt im Jahr 1987. Ein Jahr zuvor erreichte der heutige Fusionspartner Enix mit Dragon Quest für das Famicom in Japan einen neuen Verkaufsrekord. Square war damals ein mittelloses...

  • von LDV:

    Aehm die gibts auch schon als PAL Version!!!! Nur so neben bei!!...

  • von Zio:

    ...ich glaub da könnt ich auch mal wieder zuschlagen :liebe:

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Final Fantasy Origins Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2003-03-14
Vermarkter Sony
Wertung 7.5
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