Der Polarexpress im Test

PlayStation2
Alle Jahre wieder - stets rechtzeitig zum Weihnachtsfest beschert uns die US-Filmindustrie einen passenden Streifen für die ganze Familie. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil, gegen die oftmals darauffolgenden sehr dürftigen Versoftungen allerdings in der Mehrheit schon. Ist Der Polarexpress die berühmt-berüchtigte Ausnahme von der Regel?
Wie schon beim gleichnamigen Hollywood-Streifen nimmt auch hier der Polarexpress einige ausgewählte Kinder mit zum Nordpol, um dort den Weihnachtsmann zu treffen. Ihr schlüpft in die Rolle eines kleinen Balgs, der - ganz modern - den Glauben an den Weihnachtsmann praktisch schon verloren hat und nun seiner Bekehrung entgegen sieht. Das Spielziel ist damit klar definiert - haltet wacker aus und meistert alle Aufgaben in den sechs Kapiteln bis zu Ankunft des Spiels am Nordpol.



Willkommen im Polarexpress! Nächster Halt: Nordpol!


Kinogänger erfreuen sich dabei schon gleich zu Beginn über etliche aus dem Kinofilm entlehnte Spielszenen, welche jeweils immer die Hintergrundgeschichte weitererzählen. Danach geht es in bester Third-Person Manier (Harry Potter lässt grüßen!) mit ersten vorsichtigen Schritten durch den Zug. Doch Der Polarexpress ist weniger ein fetziges Action-Adventure, als vielmehr eine Aneinanderreihung diversester Minispiele.

Während ihr euch nämlich anfangs noch mit amoklaufendem Spielzeug oder den unvermeidlichen Stealth-Elementen langweilen lasst, dürft ihr später nämlich noch die Wagons selbst steuern oder kleine Rennen auf Skiern absolvieren. Das hört sich nicht nur weit hergeholt an, sondern ist auch - Überraschung - stinklangweilig. Überhaupt scheint das Spiel sehr an die jüngste Zielgruppe angepasst worden zu sein und verfügt dementsprechend auch über einen sehr niedrigen Schwierigkeitsgrad. Wer hier nicht gerade zum ersten Mal das Pad in die Hand nimmt, hat das Spiel binnen 2 Stunden durchgeackert. Und dies bei einem Verkaufspreis von 50 Euro...



Gäähhhnnnn...


Jedenfalls reißen auch diese müde aufgesetzten Geschicklichkeitsprüfungen keine Bäume aus und lassen auch keinerlei Spielspaß aufkommen. Von winterlicher Stimmung oder gar Weihnachtsatmosphäre ganz zu schweigen. Vielleicht sollte man sich bei den Verantwortlichen endlich mal darüber klar werden, daß auch ein Fünfjähriger Anspruch auf ein abwechslungsreiches Gameplay hat. Das hier gnadenlos zusammengeklaute Spielprinzip strahlt jedoch Null Flair aus und dürfte einzig und allein völlig unbedarfte Spielernaturen zufrieden stellen.



Hach wie witzig - ein Schachtelteufel..


Auch technisch ist Der Polarexpress eine wahre Enttäuschung. Wo ist hier die vielgelobte Power der Next-Gen Konsolen? Aber genauso wie das Spiel wurde auch die detaillose Optik lieblos dahingeschlampt. Billige bzw. kaum vorhandene Animationen, trostlose Level, simpelste Texturen und eine eingeschränkte Weitsicht lassen den Titel nicht nur in Sachen Gameplay als mißglücktes Experiment erscheinen. Einziger Lichtblick ist hier wirklich die anständige Synchronisation der Protagonisten sowie die stellenweise eingespielten Filmmusiken.

Doch spätestens wenn ihr euch gerade wieder mit der hakeligen Steuerung in den 3rd-Person Levels abmüht oder die herzlich ungenaue Kollisionsabfrage einen unberechtigten Lebensverlust nach sich zieht, ist euch wieder eher zum Schreien zu Mute.



Hilfe! Pinoccio ist aus dem Seniorenheim ausgebrochen..

Sebastian meint:

Sebastian

Finger weg von diesem Lizenzmüll! Selten gab es in letzter Zeit auf der Playstation 2 derart lieblose Software, die ihr Geld beim besten Willen nicht wert ist. Erhobener Zeigefinger in Richtung THQ für diese üble Abkocherei!

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Der Polarexpress Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit seit Dezember 2004
Vermarkter THQ
Wertung 4.8
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