OutRun 2006: Coast 2 Coast im Test

Wir erinnern uns – Anno 1986 faszinierte ein Rennspiel die Massen in den Spielhallen mit einer guten Grafik und leichter Spielbarkeit. Ziel des Spieles: Mit einem Ferrari Testarossa Cabriolet zusammen mit der Freundin fünf Streckenabschnitte in einem gesetzten Zeitlimit durchfahren, was seinerzeit so manches Taschengeld im Automaten verschwinden ließ.

Der direkte Nachfolger nahm sich ein bisschen mehr Zeit. 2004 war das Jahr der Ferrari-Freaks und SEGA brachte das Sequel OutRun 2 in die Spielhallen (und kurz danach ebenfalls auf die heimische Xbox). Arcadeherzen schlugen höher und mit dem Erfolg der Fortsetzung im Rücken gedachte SEGA auch endlich der Sony und PC- Jünger, so dass man mit zwei Jahren Verspätung und etwas Nacharbeit das neue OutRun 2006: Coast 2 Coast präsentiert.

Im Update der Arcaderaserei steht dabei eindeutig der Coast 2 Coast Modus im Rampenlicht, welcher auch geübten Fahrern so einiges abverlangt. Im besagten Modus gilt es nämlich nicht nur Erster zu werden, sondern ebenfalls noch die blonde Freundin zufrieden zu stellen. Seit dem Jahr 1986 sind ihre Ansprüche gestiegen. Die Aufgaben für den Fahrer fallen jetzt unterschiedlich aus und so müsst ihr bestimmte Torbögen durchfahren, Münzen einsammeln oder so viele Autos wie möglich überholen. Anhand eurer Leistung freut sich das Liebchen, was in der Folge eure Beziehung auch gleich aufwertet. Wäre es doch immer nur so ...

An Spielmodi geizt der Titel wahrlich nicht. Abseits vom Coast 2 Coast Modus findet sich noch der klassische OutRun/OutRun 2 SinglePlayer Modus wieder, in dem ihr bestimmte Streckenabschnitte durchfahren müsst - stets mit der Uhr im Rücken.

An Weggabelungen dürft ihr traditionell selbst euren Verlauf im Rennen bestimmen, was anhand der Wahl der Abschnitte leichter oder schwerer sein kann. Im Herzschlagmodus gilt es besagte Freundin mit allerhand skurrilen Aufgaben zu begeistern, und der »Gegen die Zeit« Modus ist für die Perfektionisten unter euch bestens geeignet, um einen neuen Streckenrekord aufzustellen.

Dabei ist die Steuerung simpel ausgefallen, was Arcadefans sicher freuen wird. Egal ob mit Gamepad oder Keyboard, die Steuerung ist immer punktgenau und schon nach kurzer Spielzeit perfektioniert man das Driften in den Kurven. Ein großer Pluspunkt verdienen ebenfalls die spielbaren Extras, die ihr mit eueren Outrun Meilen eintauschen könnt. Im Ausstellungsraum könnt ihr so über 15 Ferraris ergattern, neue Strecken frei schalten oder ein paar bekannte Hintergrundmusiken in die Playlist eures Radios hinzufügen. Wie in den Konsolenversionen fand auch der nette Multiplayermodus seinen Weg auf dem PC und lädt zu einem flotten Rennen gegen sechs andere Teilnehmer im Internet ein.

Grafisch lieferte SEGA hier auf dem PC eine eher mittelmäßige Leistung ab, da die Grafik 1:1 von der PlayStation 2 Version übernommen wurde und verwöhnte PC- User die doch teils veraltete Darstellung mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis nehmen dürften. Im Vergleich zu Need for Speed: Most Wanted wirkt sie klobig und texturarm, was leider auch die abwechslungsreichen Hintergründe nicht gut machen können. Der einzige Hingucker sind die Autos, da diese mit tollen Details und netter Lackspiegelung glänzen.

Musikalisch sieht es da schon besser aus. Da man mit Traditionen nicht brechen soll, packte man bei SEGA glatt alle Audio-Originale der ersten Spielhallenfassung neben den Sounds von OutRun 2 mit auf die Scheibe - zur Freude der Fangemeinde. Und wie auch bereits in der Vorlage, wählen rasende Sunnyboys vor Rennbeginn ihre favorisierte Melodie im Autoradio.

Um das SEGA Remake für den PC in voller Pracht bei einer Auflösung von 1024x768x32Bit Farbtiere genießen zu können, benötigt ihr einen Pentium 4 2Ghz (AMD XP 1800+), 512MB Ram sowie eine Grafikkarte der Klasse Geforce 6600/ATI X800. Die Mindestvoraussetzungen sind gering und ab einem PC mit 1,2Ghz mit 512MB RAM und einer Geforce 5600 (oder vergleichbare Radeon) Grafikkarte seid ihr dabei.  Dabei nimmt die nette Arcadeaction ungefähr 1GB eurer Festplatte in Beschlag.