Insgesamt sechs unterschiedliche Amphibienwesen dürft ihr im Spielverlauf von Sea Monsters kontrollieren, allerdings müssen diese erstmal freigespielt werden, ehe ihr mit ihnen durch die 3D-Unterwasserwelt sausen könnt. Euer Auftrag: Entflieht den immer gefährlicher werdenden Gewässern. Wie das hinzukriegen ist, dass erfahrt ihr erst während des Unterwasserabenteuers und mehr geschwommenen Seemeilen als Franzi von Almsick. Nebenbei (d.h. eher hauptsächlich) betätigt ihr euch als Fossiliensammler, mit denen ihr die prähistorischen Kreaturen wieder zusammensetzt und letztlich dann selbst durch das Wasser scheuen dürft.
Neben einem gesunden Augenmaß verlangen die Fundorte mancher Fossilien auch ein wenig geistige Akrobatik und Kombinationsfähigkeit, etwa wenn die Überbleibsel aus dem Boden ausgegraben oder aus verschütteten Höhlen befreit werden müssen. Dabei solltet ihr auch stets euren begrenzten Kräfte- und Luftvorrat, sowie eure Lebensanzeige im Auge behalten. Letztere könnt ihr nicht nur in Kämpfen mit anderen Meeresbewohnern stark reduzieren, sondern durch das jagen von Fischen auch immer wieder auffüllen. Das ihr während des Spielverlaufs durch häppchenweise eingeschobene Informationen eine Menge über die Weltmeere und ihre Lebewesen vor Millionen von Jahren lernt, verleiht Sea Monsters irgendwie einen gewissen Reiz. Denn fast fühlt man sich beim schwimmen durch die Unterwasserwelt wie in einer Fernsehdokumentation.
Da ist es trotz dieser gelungenen Mischung aus Lerninhalten + Unterhaltung mehr als schade, dass die Macher an vielen Stellen reichlich schluderten. Die 3D Meere sehen selbst für Nintendo DS Verhältnisse recht detailarm aus und werden auch noch mit häufigen Clipping-Fehlern in der Nähe von beispielweise Felswänden erkauft. Bei viel Bewegung (z. B. dichte Fischschwärme) geht die Engine dann auch schon mal merklich in die Knie und man hat das Gefühl, nur noch im Wasser zu treiben, statt mit voller Kraft zu schwimmen. Hier hätte man noch dringend ansetzen müssen, ebenso wie bei der völlig verkorksten Stylus Steuerung, die nach 15 Minuten zu Schmerzen im Handgelenk führt.
Ein Hauch von Ecco the Dolphin, einer Samstagnachmittagsdoku und dem Biologiebuch aus der Schule. Sea Monsters ist prinzipiell eigentlich eine sehr lobenswerte Mischung, von der man gerne mehr hätte - allerdings dann bitte auch mit einer besseren technischen Umsetzung! So ist die Freude nämlich teilweise doch stark getrübt. Mal sehen, ob die Nintendo Wii Version besser abschneidet - die soll nämlich Ende des Monats ebenfalls zu Wasser gelassen werden!