Terry kennt kein Erbarmen mit Frischling Rock...
Doch Rock ist nicht der einzige, der sich von den Fatal Fury Legenden inspirieren ließ. Kim Dong Hwan sowie sein Bruder Kim Jae Hoon, Söhne des Altmeisters Kim Kap Hwan, "teilen" sich ebenfalls Moves ihres Vaters und Lehrmeisters. Der böse schwarze Mann Marco Rodriguez bedient sich des aus der "Art of Fighting"-Reihe bekannten Kyokugen-Karate Stils. Und auch der Shiranui-Clan wird vertreten, in Form des 14 jährigen Wichtes Hokutomaru.
B. Jenet's Uboot hat den halben Hafen zerstört...
Doch wer jetzt glaubt, dass SNK exzessives Charakterrecycling betrieben hat liegt falsch. Mit dabei sind Kung-Fu Ass Gato, der maskierte Wrestler Griffon sowie Second Southtown Polizist Kevin Rian, der dem Psychopaten und Mörder Freeman auf den Fersen ist. Der weibliche Anteil wird durch das niedliche Animégirl Hotaru und die heiße Piratenbraut B. Jenet repräsentiert. Mit Grant ist den SNK Designern ein Bösewicht der Extraklasse gelungen, "Never seen a bigger Badass".
Tizoc übernimmt diesmal den Wrestling-Part...
Die Wasserfall Stage ist eine der schönsten...
Die Stages sehen, bis auf wenige Ausnahmen (Marco, Griffon) atemberaubend schön aus. Nachdem man in den letzten Fatal Fury Teilen nicht durch großartige Stagevielfalt verwöhnt wurde strotzen die Mark of the Wolves Hintergründe vor Details. Gatos Wasserfall-Stage mag ein wenig an einen Last Blade Hintergrund erinnern, dafür stapfen (und spritzen) die Duellanten diesmal im knöcheltiefen Wasser herum. In fast jeder Stage wuselt und krabbelt irgendetwas im Hintergrund umher. Fatal Fury-typisch verändern sich einige Stages auch nach dem ersten Kampf: Es beginnt bei einem vor einem Sonnenuntergang fahrendem Zug in der Terry-Stage, der auf einmal im Bahnhof zum Stehen kommt und hört in einer ellenlangen Brückendurchfahrt in der dritten Runde auf. Bei anderen Stages wie der Glockenturmstage verändern sich jedoch nur die Tageszeiten.
Der New Yorker Time-Square im SNK Nachbau...
Die Animationen sind "State of the Art" und werden nur noch von der Streetfighter III Reihe übertroffen. Besonders die Prefight und Siegerposen (siehe Rock Howard) sehen fantastisch aus. Specials und Superspecials bestechen durch gleißende Blitz- und Feuereffekte welche auch realistische Schatten werfen. Jedem Recken wurde außerdem eine Auswahl an 4 verschiedenen Outfits spendiert. Wie bei 2D-Prüglern üblich beschränken sich die Alternativen auf unterschiedliche Farbgebungen.
Vor Marco's Uppercut ist Vorsicht geboten...
Jede Stage hat ihre eigene Hintergrundmusik verpasst bekommen. Die Stücke variieren von ruhig melancholisch bis zu rockigen Tracks. Besonders hervorzuheben wäre noch der Robert Miles Remix von "Children" in der Rock Howard-Stage der einfach Klasse gelungen ist. Besitzer der Dreamcastversion dürfen sich noch über einen zusätzlichen Arranged Soundtrack freuen.
Rock zeigt, dass er dem Namen 'Howard' würdig ist...
Die Technik stimmt und trotzdem müssen wir nicht um das Gameplay bangen. Aufladbare Leisten für die Superspecials, hier als Potential Powers bezeichnet, sind schon aus den Vorgängern bekannt. Die wohl wichtigste Innovation ist wohl das Just Defenden. Durch das Blocken eines Angriffs kurz vor dem Treffer wird ein Just Defend ausgeführt, welcher zur Folge hat, dass man keinen Schaden durchs Blocken nimmt. Nein man bekommt sogar noch einen kleinen Life-Boost. Nach anfänglicher Gewöhnung integriert sich dieses Feature perfekt in das Kampfgeschehen, da es auch Spielentscheidend werden kann.
Des weiteren wurde der Top-in Bereich eingeführt, welcher am Anfang jedes Matches gewählt wird. Nach der Charakterwahl muss man einen Bereich in seiner Lebensenergie festlegen, dessen Größe ebenfalls variierbar ist. Wenn man mit seiner Lebensenergie in diesen Bereich gerät, füllt sich die Lebensenergie konstant (sehr langsam) auf und man richtet etwas mehr Schaden an. Mit (C) + (D) kann man dann noch eine Top-in Attacke aktivieren, die natürlich charakterspezifisch ist.
Jae Hoon nimmt Grant auseinander...
Alle Moveeingaben lassen sich einfach eingeben und man hat regelrecht das Gefühl, dass alles in diesem Spiel smooth von der Hand geht. Ich finde auch durch die überschaubare Menge an Gameplayzutaten ist das Spiel relativ einsteigerfreundlich. Ein Capcom vs SNK 2 ist schon allein durch die Menge an Kämpfern schwerer zu lernen.
Im Gegensatz zu den früheren Fatal Fury Teilen spielt sich das Kampfgeschehen nun wieder auf einer Ebene ab, was dem Spielspaß allerdings keinen Abbruch bringt. Wie üblich sollte man Spiele der Gattung Beat’em up gegen menschliche Gegner spielen. Für alle Zocker, die sich in den Solomodus wagen, gibt es zusätzlich zum bekannten Story/Arcade Mode einen Survival und Practice Mode. Solospieler müssen sich auf eine gemeine CPU einstellen, die gerne Gebrauch vom Just Defenden macht und Fehler gnadenlos ausnutzt.
Terry prallt von Kain ab wie von einer Wand...
Mit Garou: Mark of the Wolves schuf SNK wohl eines ihrer besten Spiele auf dem NeoGeo. Die audio-visuelle Präsentation lässt keine Wünsche offen, die neuen Gameplayelemente fügen sich nahtlos in die Fatal Fury Reihe ein und das Ganze mit neuen Charakteren und eigenständigen Stages. Einziger Minuspunkt den man bemerken könnte, wäre der das es "nur" 12 (+ 2 Bosse) Charaktere gibt. Angesichts der etwas betagten NeoGeo Hardware ein verschmerzbares Defizit.
Also was bleibt da zu sagen? Es ist definitiv eines der besten Beat'em ups, das es für Geld zu kaufen gibt.