Auch die Steuerung des Spiels braucht sich vor dem offensichtlichen Nintendo-Vorbild nicht zu verstecken. Mittels Knopf 1 wird angegriffen, der zweite Knopf öffnet den sehr schön designten Inventarbildschirm und all das funktioniert wunderbar geschmeidig und exakt. Sehr lobenswert! Der grundlegende Spielablauf macht ebenfalls mehr als nur einige Anleihen beim großen Nintendo-Vorbild. Jeder der neun Kristalle ist in einem mehr oder weniger großen Labyrinth mit diversen Schalterrätseln versteckt und wird von einem Endgegner bewacht. Außerdem findet unser Held in jedem Labyrinth eine besondere Waffe oder einen besonderen Gegenstand, der ihm den Zugang zu weiteren Landstrichen ermöglicht. So erschließt sich dem Spieler Stück für Stück die gesamte Spielwelt.
Wenn ich schon bei dem Thema Spielwelt bin - besagte Welt ist nebenbei bemerkt ziemlich groß und mindestens genauso abwechslungsreich geraten. So laden drei verschiedene Kontinente zum Erforschen ein, die ihrerseits wieder die verschiedensten Landschaftsformen vorweisen können. So kämpfen wir uns im Laufe des Spiels durch eisige Schneewüsten, grüne Wälder, karge Felslandschaften, Lavaseen und können sogar den Ozean bereisen. Dem Entdeckungsdrang förderlich ist dabei, dass in beinahe jedem Spielbildschirm ein Geheimraum versteckt wurde, in dem wertvolle Schätze oder Informationen auf uns warten, manchmal sogar ganze Dörfer verborgen sind. Auch in den Häusern selbst gibt es einiges zu entdecken. So existieren diverse Geheimgänge und manchmal trifft man sogar auf waschechte Spielhöllen mit einem lustigen Minispiel. Kurz, es wird mehr als genügend Futter für Entdecker geboten.
Womit wir auch schon bei dem spieleigenen Magiesystem wären. Golden Axe Warrior geht in dieser Hinsicht einen eher konservativen Weg. So kann unser Held vier verschiedene Zaubersprüche erlernen, die jeweils einem Element zugeordnet sind. Blitz und Feuerzauber stellen Angriffszauber dar und ermöglichen es, Gegner aus der Distanz zu attackieren. Der Erdzauber kann bestimmte Steine auflösen und Gegner kurzzeitig lähmen, der Wasserzauber stellt als würdiger Abschluss schließlich den obligatorischen Heilzauber dar. Die magische Energie wird übrigens, wie im Arcade-Urvater, durch „Magic Pots“, also kleine, blaue Töpfchen, dargestellt.
Im Laufe des Spieles können diese, genauso wie auch die Lebensherzchen, durch das Besiegen von Endgegnern und die Großzügigkeit freundlicher Personen in entdeckten Geheimräumen vermehrt werden. Die Zaubersprüche sind übrigens gut versteckt und werden, man höre und staune, von einem gewissen Zwerg, einer gewissen Amazone und einem gewissen Krieger überreicht. Wo haben wir diese Herrschaften nur schon einmal gesehen ...? ;-)
Grafisch und soundtechnisch weis Golden Axe Warrior ebenfalls voll zu überzeugen. Die Spielwelt ist äußerst schön und detailreich, alle Animationen sind flüssig und der Soundtrack geht sofort ins Ohr. Als i-Tüpfelchen wurde uns sogar noch ein Batteriespeicher spendiert. Spielerherz was willst du mehr.
Golden Axe Warrior ist ein Zelda Klon, da gibt es keine Diskussion. Aber ganz ehrlich: Das Spiel ist so verdammt gut, dass es dem Original praktisch ebenbürtig ist. Wer Zelda mag, wird auch Golden Axe Warrior lieben. Ein ganz ganz großes Spiel auf dem Master System!