
Die Unreal-GrafikEngine bringt XIII sehr gut rüber
Aber kommen wir zurück zum Intro. In diesem seht Ihr wie der amerikanische Präsident Sheridan in seinem Wagen brutal ermordet wird, während er sich durch eine jubelnde Menge von Menschen bewegt. Man könnt eigentlich sagen, daß man hier die Ermordung Kennedy´s ein weiteres Mal zu sehen bekommt. Anschließend sieht man eine dubiose Gestallt aus der Menge verschwinden. Wer dieser jemand ist, wird erst später im Spiel offenbart, aber er wird von der deutschen Synchronstimme von Patrick Stewart aka Jean Luke Picard gesprochen. Überhaupt ist die komplette Übersetzung sehr gut gelungen, so wird der Protagonist „XIII“ z.B. von Ben Becker übernommen.
Im Hauptmenü des Spiels könnt Ihr nun zwischen Singleplayer, Multiplayer oder Xbox Live wählen. Vorher läßt sich in den Optionen zwischen 3 Schwierigkeitsgraden wählen und auf Wunsch das Blut bzw. spez. Nahansichten sperren. Trotz der Comic Optik wird in „XIII“ nämlich nicht gerade mit Blut gespart. Beim Multiplayer könnt Ihr neben dem üblichen Splittscreen auch 2 Xbox´en mittels Cross-Over-Kabel oder sogar 4 über einen HUB verbinden. Aber dazu später mehr.

Beim Snipern wird aus Jägern schnell der Gejagte
Wenn Ihr nun das Spiel beginnt, findet Ihr Euch an einem Strand in Kalifornien wieder. Besser würde man sagen, daß Ihr gefunden werdet. Eine pralle Blondine im roten „Baywatch“ Anzug bemerkt Euch nämlich mit dem Kopf im Sand liegend. Die ersten Sekunden ist Euer Blick reichlich getrübt und die blonde Schönheit versucht Euch zur Rettungsstation zu geleiten. Auf halbem Weg macht Ihr aber schlapp und erlebt Euren ersten „Flashback“. Diese schwarz-weiß gehaltenen Einlagen werden Euch fortan immer wieder passieren. Dummerweise habt Ihr nämlich Euer Gedächtnis verloren und diese „Trips“ bringen Euch die Erinnerungen Stück für Stück wieder. Genial an diesen „Flashbacks“ ist aber, daß Ihr diese nicht einfach nur ansehen, sondern in ihnen wandern könnt. Ihr spielt also quasi in Eurer Vergangenheit rum.

In den kleinen Popup-Fenstern erscheinen immer wichtige Informationen
Mit hämmernden Kopfschmerzen erlangt Ihr bald Euer Bewusstsein wieder und guckt nicht schlecht, daß Ihr mittlerweile in der Rettungsstation liegt. Die hübsche Baywatch Nixe stellt Euch gleich ein paar Fragen und zeigt Euch einen Schlüssel zu einem Bankschließfach. Dies ist neben der tätowierten „XIII“ auf Eurer Schulter der einzige Hinweis, den Ihr bekommt. Als wenn dies nicht schon genug wäre, klopft es plötzlich an die Station und Ihr müsst mit ansehen, wie das schlanke Wesen von Kugeln durchsiebt an die Wand geschleudert wird. Euch bleibt also nicht viel Zeit zum Überlegen und so ist es ratsam sofort den Nebenraum aufzusuchen und zu untersuchen. Hier lernt Ihr sehr schnell, daß in „XIII“ nicht nur die üblichen Waffen eingesetzt werden können, sondern auch Bücher, Flaschen oder Stühle. Diese lassen sich wunderbar über Köpfe der Gegner ziehen, was in späteren Leveln sogar zur Pflicht wird, da bestimmte Beteiligte nicht einfach ins Jenseits befördert werden dürfen.
Das alles sollte schnell von Euch verarbeitet werden, denn schon Sekunden später bekommt Ihr in einer der oberen Ecken ein kleines Fenster angezeigt, in dem Ihr einen glatzköpfigen Bösewicht auf Eure Position zukommen seht. Dieser Art der Storyfortführung wird im gesamten Spiel immer wieder vorkommen. Es hilft Euch immens diese Szenen genau zu beobachten, da Ihr drohenden Gefahren so immer einen Schritt voraus seid. Mittlerweile solltet Ihr auch ein paar Wurfmesser gefunden haben und so erlebt "Meister Propper" eine Überraschung als sich die Klinge bruchteile später in seinen Kopf bohrt. Bei „XIII“ ist es immer von Vorteil auf den Kopf der Gegner zu zielen, da diese dadurch sofort das zeitlich segnen. Schafft Ihr solche „Headshots“, so wird in einer kleinen Bildreihenfolge das Spektakel immer kurz in Nahaufnahme gezeigt. Wie Eingangs beschrieben lassen sich diese „Szenen der Gewallt“ in den Optionen aber auch unterdrücken.

Verluste von Unschuldigen müssen desöfteren vermieden werden
Nachdem Ihr das Gebäude verlassen habt und Euer Waffenarsenal aufgefüllt wurde, geht es draußen an den Klippen weiter. Holt Ihr hier einen der Gegner von den oberen Punkten herunter sieht man dessen Fall aus der Verfolger Perspektive ebenfalls in einer kleinen Bilderfolge am oberen Rand. Eure Aufgabe ist es nun bis hinter die Bootsstege zu schaffen um dort in den Wagen zu steigen. Mit einer Sequenz geht es nun in die Stadt zur Bank von welcher Ihr den Schlüssel bei Euch hattet. In dieser erwartet Euch später das nächste „Dejavue“ in dem Ihr Agent Jones, eine weibliche durchtränierte Afroamerikanerin kennen lernt. Schon kurz darauf trefft ihr diese dann auf dem Dach wieder und erhaltet von Ihr die ersten wichtigen Informationen über Euch selbst und eine Verschwörung auf höchster Ebene. Es liegt also in Euren Händen diese Verschwörung aufzudecken und die anderen 19 Agenten zu enttarnen bzw. zu beseitigen. Hierzu braucht Ihr aber unbedingt die Hilfe von General Carrincton, welcher um jeden Preis das Attentat auf den Präsidenten aufklären will. Unter Ihm habt Ihr anscheinend die letzten Jahre gedient. Dieser wurde aber mittlerweile ebenfalls entführt und so macht Ihr Euch auf in die weißen Berge der Rocky´s.

Die roten Pfeile markieren die Richtugn der gegnerischen Schüsse
Zur Lösung Eurer Aufgabe stehen Euch alleine 15 Waffen vom einfachen Wurfmesser über Schrottgewehre, Harpunen, M16, einem Scharfschützengewehr bis hin zum Raketenwerfer zur Verfügung. Aber auch etliche Objekte wie Stühle, Spaten oder Glasscherben lassen sich gezielt zum Weiterkommen einsetzen. Manches mal empfiehlt es sich auch eine Geisel als Köperschutz zu nehmen um so in den nächsten Fahrstuhl o.ä. zu gelangen. Selbst ein abschießbarer Greifarm mit Fernbedienung steht auf Knopfdruck des Digitalkreuzes zum Einsatz bereit. So schlagt Ihr Euch von nun an durch 34 Level, die in den unterschiedlichsten Regionen der USA angesiedelt sind. Von der brütenden Hitze in Mexiko, einer geheimen Militärbasis, einer Irrenanstalt, in der es um Euch herum nur jammert oder man hässliche Bohrergeräusche vernimmt bis hinein in ein Unterseeboot, alles wird geboten.
Dank Eures „6. Sinn“ werdet Ihr auf gewisse gefahren immer rechtzeitig vorbereitet. Eure Ausbildung hat ja bestimmt auch eine Menge Geld gekostet und so könnt Ihr z.B. sehr lange den Atem anhalten oder Geräusche besser hören. Steht Ihr z.B. an einer Wand, seht Ihr die Fußtritte Euer Gegner als kleines „Tab Tab“ eingeblendet. Entfernt sich der Gegner wird die Schriftart kleiner, kommt er näher, wird sie wieder größer. Dadurch könnt Ihr Euch sehr gut an die Gegner heranschleichen bzw. Ihnen in den Rücken fallen. Je weiter Ihr im Spiel kommt umso mehr Fähigkeiten stehen Euch „wieder“ zur Verfügung. Manches mal muß man halt nur Wissen, was man alles schon konnte. Lediglich wenn In Eurer Nähe eine Granate einschlägt, sind Euere Sinne für wenige Sekunden getrübt. Hier heißt es dann erst einmal Rückzug.

Hier ist nun eine schnelle Reaktion gefragt
Habt Ihr von der Story erst einmal genug oder das Spiel vielleicht durch könnt Ihr Euch im Multiplayer mit Euren Freunden weitere Duelle liefern. In diesen habt Ihr die Möglichkeit in fast alle Charaktere des Spiels zu schlüpfen. Zur Auswahl stehen „Deathmatch“, „Team Deathmatch“, „Sabotage“ und „Capture the Flag“. Sind 3 der Modi ja üblich so müsst Ihr in „Sabotage“ mit mind. 2 Leuten, welche unterschiedliche Fähigkeiten besitzen Checkpoints in die Luft sprengen, die das andere Team zu verteidigen hat. Hat man 4 Konsolen so geht dieses mit bis zu 8 Leuten. So richtig geht es dann unter dem Punkt Xbox Live zur Sache. Verfügt Ihr über ein XBL Konto geht es in oben genannten Modi inkl. Headset auf Punktejagd. Eure Fortschritte und Treffer werden hierbei auf den Microsoft Server gespeichert. Solltet Ihr Live ein Spiel erstellen, prüft der Server beim Start Eure Verbindung und schlägt eventuell die Reduzierung der Teilnehmer vor, damit der Spiel in seiner vollen Performance laufen kann. Die Maps spielen hier teilweise an den Orten der Story des Offline Games, teilweise aber auch an extra für den Multiplayer erstellten Schlössern oder Gegenden.

Das Mittels des Doctors hat keine so gute Wirkung auf Euch
Die Steuerung des Spiels kann man dabei als sehr gelungen bezeichnen. Mit dem linken analogen Stick steuert Ihr die Laufrichtung, während der rechte zur Blickrichtung dient. Drückt Ihr den linken Stick, geht es in die Hocke, was unten links an einem Symbol zu erkennen ist. Hier werden übrigens auch Informationen wie Eurem Gesundheitszustand oder zusätzlicher Schutzausrüstung wie Panzerweste oder Helm angezeigt. Ein Knopfdruck auf den rechten analogen stick bringt Euch wieder in eine aufrechte Position mit Blick nach vorne. Über das Digitalkreuz ruft Ihr zusätzliche Gegenstände wie Medipacks, Dietriche oder den Greifarm auf. Die Waffen lassen sich schnell über „Y“ + „B“ durchschalten. Mit „A“ wird gesprungen und mit „X“ nachgeladen.
Soundmaßig liefert „XIII“ satten Dolby Digital Klang, welcher das Orten von Gegnern vereinfacht. Die Musikstücke erinnern zwar des Öfteren an „Die Straßen von San Franzisko“ und verändern sich situationsbedingt, erhöhen aber auf Dauer das Flair des Spiels. Besonders gut gelungen ist aber die Synchronisation - hier stimmt einfach alles. Vor allem die derben Sprüche der Bösewichter wie „Lassen wir sie im Schnee liegen, dann lassen sie sich nachher besser stapeln“, oder als man einmal einen der Opfer als gefrorenen Schneemann missbrauchte und man hört „geh doch mal einer die Mohrrübe suchen“ lassen einen mehr als einmal ein Lachen entlocken. Dies ist abgesehen von der oftmals sehr brutalen Szenerie des Spiels wohl mit einer der Gründe, warum die USK hier das „ab 16 Jahre“ Votum (Achtung, das Packshot sagt noch 12+ aus!!!) gezogen hat.

Diese Effektdarstellung ist eine der stärken von XIII
Die Grafik von „XIII“, welche auf der Unreal Engine beruht, ist die neue Höchstmarke für Cell-Shading-Games. Trotz der Wahl dieser Präsentation wird das Auge mit netten Spiegelungen in auf glatten flächen, Lense-Flair und Vertext-Shader Effekten sowie einem enormen Grad an Realismus bei den Gesichtszügen verwöhnt. Gerade in den Schneelevel Perlen sogar Schneeflocken von der „virtuellen“ Kamera herab.
Mit „XIII“ steht zum Ende des Jahres ein edler Ego-Shooter in feinster Cell-Shading-Optik in den Regalen. Die packende Story bringt einen immer dazu, doch eine Stunde mehr am Pad zu verbringen, wie eigentlich geplant. Der Schwierigkeitsgrad ist gut gewählt und die „Checkpoints“ fair verteilt. Zwar stehen Euch nur begrenzt Speicherplätze zur Verfügung und so könnt Ihr einen Level Eurer Wahl nicht noch einmal spielen, wenn Ihr dort nicht extra gespeichert habt, aber darüber lässt sich leicht hinwegsehen. Die Multiplayer Maps und vor allem die Möglichkeit über Xbox Live gegen Eure Freunde anzutreten lassen den Titel noch lange in den Laufwerken liegen.