

Nach kurzer Lagebesprechung zwängt ihr euch also in den Sitz eures Vogels und macht euch auf den Weg Richtung Feind. Mal gilt es dabei die eigenen Leute zu verteidigen, mal feindliche Flieger vom Himmel zu holen oder eine Bombardierung durchzuführen. Neue Elemente sucht man mit der Lupe, dafür ist das Missionsdesign allerdings noch relativ abwechslungsreich ausgefallen.
Hebt ihr dann vom Stützpunkt ab, wird euch relativ bald klar, wieso es kein Geniestreich war seine 20 Steine in dieses Spiel zu investieren. Der Detailgrad der Flieger und (schlimmer noch!) der Landschaften scheint ein schlechter Witz zu sein, die Effekte wirken billig und die Pad-Steuerung ist selbst eines zünftigen Arcadeshooters unwürdig. Wie es der Zufall so wollte hatte ich gerade zuvor Iron Aces auf Dreamcast aus dem Jahre 2000 getestet - und das sieht grafisch tatsächlich besser aus als WWII: Battle over the Pacific. Um euch ein Beispiel zu geben: Ein billiges viereckiges Quadrat am Boden symbolisiert beispielsweise die zu bombardierende Fabrik des Feindes - die Liebe zum Detail vermisst man schmerzlich.


Doch nicht nur technisch trägt WWII: Battle over the Pacific klassische Züge einer lustlosen Auftragsarbeit - auch spielerisch setzt das PS2 Spiel zum Sturzflug an. Und das auf frustrierende Weise - ein ausmanöverieren des Gegners ist z. B. kaum möglich. Schon die erste Mission, in der ihr zwei Jagdbomber des Feindes abfangen sollt, beweist dies auf traurige Weise. Kaum nährt ihr euch den beiden Zielen, eröffnen diese schon das Feuer mit einer atemberaubenden Zielsicherheit. Und das auch noch im 360° Grad Winkel. Egal ob ihr euch vor, hinter oder neben die Maschinen setzt, die MG Garben hacken sich kontinuierlich in die Flügel eurer den US-Vorbildern nachempfundenen Kampfflieger. Das ist verdammt frustierend, zumal ihr nach dem Abschuß sofort zum Briefing Room zurückkehrt und die Mission komplett von vorne starten müsst. Wutausbruch ahoi!
Etikettenschwindel! Gemäß der Legende des König Midas (bei dem alles bei Berührung zu Gold wurde) hätte auch dieses Machwerk des britischen Softwarehauses Midas Interactive ein echter Hitanwärter werden können. Stattdessen wurde hier bei Berührung aber alles zu Gülle. Dann doch lieber Ace Combat.