
Wie bei Command&Conquer oder Dune dreht sich auch bei Warfare Incorporated alles um Rohstoffe. Diesmal streiten sich zwei Megafirmen, die ACME Exploration Corporation und die OMNI Industries um das kostbare "Galaxite" Mineral, welches nur auf dem jüngst von ACME entdeckten Planeten Icarus zu finden ist. Ihr spielt den Jungunternehmer Andy, der im Mining Buisness ganz gross herauskommen will und im Auftrag der ACME Exploration Corporation mitsamt einer kleinen Crew nach Icarus geschickt wird, um dort Vorposten zu errichten und erste Bodenproben zu nehmen. doch im Laufe der 14 Level langen Kampagne, kriegt ihr es mit immer grösseren Herausforderungen zu tun, denn die Konkurrenz von OMNI schläft nicht und auch aufständige Einheimische (Dune lässt abermals grüssen) wollen ein Wörtchen in dem Konflikt mitreden. Zudem machen Gerüchte von alten, unbekannten Monumenten, die eine übermächtige Technik einer längst untergegangenen Zivilisation beinhalten sollen, die Runde, wer sich die Technik zu nutze machen kann, so heisst es, wird den Konflikt auf Icarus zu seinen Gunsten entscheiden. Also gilt es neben dem Rennen um die Rohstoffe auch dieses zweite Rennen, um die verschollene Technik zu gewinnen. Der Kampf um die Vormachtstellung auf dem Planeten Icarus hat begonnen und ihr seid mittendrin..
Warfare Inc. bietet bestes Echtzeitstrategievergnügen wie Command & Conquer oder Starcraft und gleicht dem ersten v.A. spielerisch wie ein Haar dem anderen. Anfangs habt ihr wie schon erwähnt nur wenige Einheiten zur Verfügung und müsst belanglose Aufgaben erledigen, wie z.B. die Umgebung zu erkunden oder bestimmte Mengen an Erz fördern. Eure ersten Fusstruppen sind dabei noch recht schwach und müssen sich nur selten mit feindlichen Einheiten messen. Im Laufe des Spiels wachsen eure Aufgaben aber schnell gewaltig an und fordern euer gesamtes taktisches Können, ohne jedoch frustierend schwer oder unfair zu werden. Eure Missionsziele sind dabei recht abwechslungsreich, neben "Verteidige Stellung 30 Minuten", "Übernehme feindliche Stellung mithilfe einer bestimmten Anzahl Ingenieure" oder "Baue bestimmte Gebäude", fordern euch auch zahlreichen Kommandobotmissionen heraus, meist beläuft es sich am Ende der Mission jedoch darauf, dass ihr die komplette Karte von feindlichen Einheiten und Gebäuden säubern müsst.

Beim gesamten Design von Umgebung und Einheiten (gerade der Fussoldaten) hat man sich ebenfalls stark an Command&Conquer orientiert, die Fahrzeuge haben aber noch genug eigenes (so schweben alle Fahrzeuge dank Hovertechnologie) um sich vom grossen Vorbild abzuheben. Neben unterschiedlich bewaffneten Fussoldaten, stehen euch leichtbewaffnete Aufklärer, verschiedene Panzer, Artelleriegeschütze, Ingenieure und Mobile Baufahrzeuge zur Verfügung. Vor allem die letzten beiden Einheiten geben euch vielerlei taktische Mölichkeiten, so könnt ihr mit Hilfe der Ingenieure feindliche Gebäude übernehmen oder per MBF gleich eine neue Basis errichten. Beide Einheiten sind jedoch unbewaffnet und bewegen sich nur im Schneckentempo voran und sollten daher nur in Begleitung bewaffneter Einheiten ausgeschickt werden. Diese "Ausfallmanöver" sind übrigens öfters notwendig, um eure Siegeschancen zu verbessern, da der Basisbau ähnlich dem grossen Vorbild
Command&Conquer stark beschränkt ist. So könnt ihr neue Gebäude immer nur in der Nähe bereits bestehender Gebäude errichten, also solltet ihr auch beim Basisbau taktisch klug vorgehen und das Terrain sowie Rohstoff- und Gegnervorkommen in eure Planung miteinbeziehen. Auch bei den Gebäudevielfalt seid ihr anfangs stark eingeschränkt, erst nach und nach stehen euch Radaranlagen, Forschungslabors und Geschütztürme zur Verfügung. Die wiederentdeckte Alientechnologie spielt im Laufe des Spiels ebenfalls eine immer tragendere Rolle und kommt sowohl auf eurer wie auch auf der gegnerischen Seite zum Einsatz.

Euer einziges Zahlunsmittel, die "Galaxite" Mineralien baut ihr per Sammlern im Tagebau ab und lagert diese in Silos und Raffenerien ein. Natürlich solltet ihr auch hier darauf achten immer genügend Stauraum für eure abgebauten Mineralien zur Verfügung zu stellen, damit zu Engpässen bei der Einlagerung kommt. Da ihr aber in jeder Produktionsstätte per Dauerauftrag bis zu zehn Einheiten am Stück produzieren könnt, wird es nur selten dazu kommen, dass eure Rohstoffproduktion aufgrund von mangelnden Kapazitäten zum Erliegen kommt. Bei den Kämpfen kommt übrigens wieder das bewährte Stein- Schere- Papier- Prinzip zum Einsatz, was abwechslungsreiche und taktische herausfordernde Kämpfe garantiert. Es gibt vier Projektiltypen (MGs, Panzergranaten, Raketen und Artelleriegranaten und den 1-Shot-per-Kill Blaster eurer Kommandoeinheit) die jeweils unterschiedlich stark gegen die verschiedenen Einheitentypen wirken. So sind Rockettrooper besonders stark gegen gepanzerte Einheiten, haben gegen MG bewährte Infantrie aber nicht den Hauch einer Chance. Panzer wiederum sind eher Allrounder und Aufklärern und Artellerieeinheiten überlegen, welchen man mit Fussoldaten aber besser aus dem Weg gehen sollte, usw. Eure Kommandoeinheit (Andy) hingegen ist allen Einheiten weit überlegen und kann, geschickt eingesetzt, ganze Truppenverbände auseinandernehmen.
Steuerungstechnisch haben die Entwickler perfekte Arbeit abgeliefert. Ihr steuert das gesamte Spiel ausschliesslich mit dem Stylus: Per einfachem Tap auf eine Einheit wählt ihr diese aus, per erneutem Tap in die Landschaft oder auf eine Feindeinheit, befehlt ihr sich in Bewegung zu setzten oder anzugreifen. Zum Auswählen mehrerer Einheiten zieht ihr wie bei allen modernen Echtzeit Strategiespielen "Kästen" um eure Einheiten, per Dopelklick auf eine Einheit könnt ihr zudem alle sichtbaren Einheiten des gleichen Typs anwählen. Die punktgenaue Stylusabfrage ermöglicht zudem, selbst im grössten Schlachtgetümmel, einzelne Einheiten gezielt aus euren Verbänden herauszupicken und auch das intelligent implementierte "Baumenü", weiss zugefallen . Der Styluseinsatz offenbart sich im Laufe des Spiels sogar als wahrer Musterknabe und übertrumpft die gängige PC/Maus - Steuerung in punkto Präzision und Schnelligkeit um längen, v.A. weil das lästige "Nachziehen" bzw. Justieren der Maus wegfällt.

Natürlich gibt es auch einen Multiplayermodus für bis zu 4 Spieler über WiFi oder Bluetooth. Die Onlinefunktion ist dabei das Herzstück und rechtfertigt die relativ teure (und notwendige) Anschaffung einer WiFi-SD Karte allemal. Auf 21 vorgefertigten Maps bekriegt ihr euch mit Konkurrenten aus aller Welt und liefert euch hitzige Gefechte, die in ihrer Intensität, Multiplayerpartien über Internet auf dem PC in nichts nachstehen. Aber auch im Lan Modus kann Warfare Incorporated voll überzeugen und macht ähnlich viel Spass wie der Onlinemodus. Genial ist auch die Möglichkeit plattformübergreifende Duelle gegen PPC oder Palm Besitzer auszutragen, so wird die Wahrscheinlichkeit einen passenden Gegner zu finden drastisch erhöht. Erwähnenswert ist auch der Mapeditor ala Starcaft/Warcraft für den PC. Auch hier dürft ihr nach belieben Einheiten setzten, eigene Missionsbeschreibungen und Trigger einbauen oder das Gelände mit Bergen, Wasser und Pflanzen nach belieben gestalten. Wer keine Lust hat sich die Mühe zu machen und eigene Maps zu bauen kann trotzdem von dem Editor profitieren: Auf der Herstellerseite könnt ihr kostenlos 155(!) zusätzliche, Singleplayerkampagnen und Multiplayermaps, die hauptsächlich von Fans entworfen wurden, herunterladen. Zudem sind im Hauptspiel noch sechs fordernde Challengemissionen enthalten, für Futter, dass euch nach dem Durchspielen der Storymissionen bei Laune hält, ist also gesorgt.

Von der Präsentation her ist Warfare Incorporated eine Granate. Die Ingamegrafik zählt zu dem besten was der Tapwave Zodiac zu bieten hat und steht dem grossen Vorbild Command & Conquer in nichts nach. Terrain, Gebäude und Einheiten sind allesamt liebevoll gezeichnet und kommen dank hoher Auflösung sehr scharf - aber auch klein daher. Dies gewährt zusamen mit dem perfekten Interface jederzeit volle Übersicht, die auch im hektischen Kampfgeschen nicht verlorengeht, da einzelne Einheiten selbst in den dichtesten Pulks noch klar auszumachen sind. Hübsche Explosionseffekte und kleine Animationen der Einheiten und Gebäude vermitteln zudem stets das Gefühl in einer lebendigen Welt zu spielen, Stillstand gibt es bei Warfare Incorporated nicht. Trotz des Grafikoverkills zeichnet die 2D Engine locker dutzende von Einheiten ohne ins Ruckeln zu kommen. Die umfangreiche Story wird mit hübschen Standbildern und Textsequenzen erzählt, die sich wie die ansprechenden Menüs wunderbar in das optische Geschehen einpassen. Leider gibt es keine Rendersequenzen. Die Soundeffekte lassen ebenfalls wenig zu wünschen übrig und glänzen mit zahlreichen toll designten Samples, z.B. beim Gebäudebau, Sprachausgabe beim Auswählen der Einheiten oder markigen Todesschreien. Leider gibt es im gesamten Spiel keine Musik, dafür habt ihr aber die Möglichkeit eigene Mp3s im Hintergrund laufen zu lassen.

Warfare Inc. ist unbestritten das beste Strategiespiel auf dem Tapwave Zodiac. Grafik, Sound und Spieldesign sind Oberklasse, dazu kommen eine umfangreiche Story, minimale Ladezeiten und die perfekte Steuerung. Dank Multiplayermodus, Mapeditor und downloadbaren Maps, ist Warfare Inc. zudem eines der umfangreichsten Spiele, dass ihr für den Zodiac bekommen könnt und beschäftigt euch für Monate. Einzig und allein der Verzicht auf strategiespieltypische Renderfilmchen und die begrenzte Anzahl an verschiedenen Einheiten/Gebäudetypen, könnten als Defizite angesehen werden. Wer sich auch nur ein bisschen für Echtzeitstrategie interessiert, muss dieses Spiel haben.