Viking: Battle for Asgard im Test

Da die Menschen die Göttin Hel nicht ehren, ist diese ziemlich erbost und konfrontiert das Völkchen der Wikinger mit einer ihrer Armee Untoter, welche alles niedermetzeln was ihnen im Wege steht. Auch der Protagonist Skarin kann sich nicht retten und wird von den göttlichen Kriegern getötet. Doch das sieht die Göttin Freya nicht gerne und haucht dem Teutonen das Leben kurzerhand wieder ein und erteilt ihm gleichzeitig den Auftrag, die Untoten mit einer handvoll Gefährten zu vernichten.
So schlägt sich der Spieler seinen Weg durch das insgesamt ca. 25 Stunden lange Spiel, ohne wirklich ein Abwechslungsfeuerwerk geboten zu bekommen. Die einzelnen Quests sind größtenteils gleich aufgezogen: Man läuft zum Zielort, bringt so viele Gegner wie möglich um und rettet ein paar artgenossische Gefangene. Diese treten dann der Armee gegen das Böse bei und helfe, dass eigene Volk zu retten. Abwechslungsreichere Missionen, wie das Beschwören eines Drachens sind sehr selten vorzufinden.
Je weiter man in das Spiel vordringt, desto imposanter werden die gezeigten Bilder. Einmal treffen zwei riesige Armeen aufeinander und es kommt zu einer zünftigen Massenschlacht oder es gibt wie in jedem Hack’n’Slay starke Endgegner, die schon einiges an Geschick verlangen. Häufiges Ableben muss hier einberechnet werden. Nach dem Tod beginnt man jedoch wieder an dem zuvor passierten Checkpoint.
Im Spielverlauf erlernt Held Skarin auch weitere Spezialattacken, die daraufhin durch bestimmte Knopfkombinationen ausgeführt werden können und weitaus effektiver sind als die beiden normalen Angriffstypen (normaler und harter Schlag). Die speziellen Moves werden mit einer von Skarins Waffen – entweder Axt oder Schwert – ausgeführt und basieren zudem meistens auf einem Element wie Wasser, Feuer oder ähnlichem. Allerdings gibt es kein Levelsystem um diese zu erlernen. Man muss sich die neuen Attacken von dem Geld, welches man in Truhen findet, erkaufen.
Widmen wir uns einmal den Kampfsystem: Während die großen Schlachten wirklich spaßig sind, sind die Kämpfe gegen kleinere Scharen von Gegnern nicht gerade von Spannung geprägt. Neben den beiden oben genannten Angriffen kann man auch Blocken und zwar so lange man will. Vergisst man dies allerdings sieht man Skarin auch vergleichsweise schnell zu Boden sinken – eine wirkliche Balance wurde hier also nicht gefunden. Die Leckerbissen des Kampfsystems sind die so genannten "Finisher". Ist ein Gegner maßgeblich geschwächt wird Skarin blutrünstig und schneidet dem Untoten rigoros alles ab oder auf was irgendwie möglich ist. Das ist nichts für schwache Gemüter und schon gar nichts für die Hände Minderjähriger.
In Sachen Grafik werden in Viking: Battle for Asgard schöne Umgebungsstrukturen geboten die gepaart mit scharfen Texturen ein nettes Bild bieten. Allerdings wiederholen sich die Animationen zu sehr, so wie die eigentlichen Höhepunkte eines Kampfes, die "Finisher". Außerdem ist das Kantenflimmern, sowie hin und wieder auftretende Grafik-Fehler vorzufinden. Die Sprachausgabe hingegen ist wirklich gut gelungen und gehört bestimmt zur Oberklasse. Die Hintergrundklänge sind für meinen Geschmack allerdings etwas zu harmlos ausgefallen – zünftige Massenschlachten brauchen auch brachiale Kriegsmusik. Die Soundeffekte hören sich allerdings großartig an.
Renke meint:
Positiv
- Gewaltige Massenschlachten
- Herr der Ringe Setting
Negativ
- Eingeschränktes Moverepertoire
- Abwechslungsarm
Userwertung
Insgesamt ist Viking: Battle for Asgard wohl ein solides Hack’n’Slay. Während die Massenschlachten und Endbossfights für echten Spielspaß sorgen, ist der größte Teil des Spiels eher abwechslungsarm und langweilig. Dem unausgeglichenen Kampfsystem hätte eine Überarbeitung auch sicherlich nicht schlecht getan und technisch ist Viking: Battle for Asgard auch ein zweischneidiges Schwert. Fans solcher Metzelgames dürfen hier zugreifen, God of War bleibt im Genre dennoch unangetastet.