UEFA Euro 2008 im Test

PlayStation3
Die Europameisterschaft 2008 ist vorbei, Spanien ist Europameister, das eigene Land ist leider im Finale gescheitert und die Gastgeber Österreich und Schweiz kamen über die Gruppenphase nicht hinaus. Was vor allen Dingen begeistern konnte, war die große Euphorie in deutschen Landen, in denen nach Spielen mal wieder ausgiebig gefeiert hat. Wer nicht genug davon hat kann jetzt das offizielle Spiel zum Turnier spielen – ob es zum Freudentaumel kommt, oder man eher Trauern muss, erfahrt ihr in unserem Review…
Nach einem kurzen Intro geht’s direkt ins Hauptmenü – FIFA-Freunde werden sich hier direkt zurechtfinden. Nun darf man sich an die verschiedenen Modi heranwagen. Der obligatorische „Anstoß“-Modus beinhaltet ein einzelnes Spiel zwischen zwei Mannschaften eigener Wahl oder ein Elfmeterschießen.

Das erste Herzstück des Spiels ist natürlich das Turnier. Hier fängt mit seiner Lieblingsmannschaft in der Qualifikationsphase an – welche man übrigens auch Überspringen kann – und versucht die Meisterschaft für sich zu entscheiden. Ein weiterer großer Modus ist „Mannschaftskapitän“. Als Spieler erstellt man sich zunächst seinen eigenen Profifußballer und verteilt Skillpunkte auf bestimmte Werte wie Schnelligkeit, Tackling, Abschluss und so weiter. Im Laufe der UEFA Euro versucht man nun die Kapitänsbinde der Nationalmannschaft zu ergattern – beginnend bei den Junioren spielt man sich so immer weiter hoch und kann seine Fertigkeiten im Spielverlauf verbessern. Der Modus lässt sich mit bis zu 4 Spielern gleichzeitig spielen. Man spielt im Spiel übrigens nur diesen einen Spielern, ist also auf die Hilfe und Intelligenz der CPU-Mitstreiter angewiesen. Leider weisen diese nicht gerade gute Kenntnisse über gute Passspiele oder schnelle Konterstöße vor, weswegen es so manches mal zu einigem Frust kommen kann. Dieser Modus ist, nachdem man das Turnier das ein oder andere Mal erfolgreich abgeschlossen hat eine schöne Abwechslung und bietet viel Spaß. Viele Modi findet man auch im Vorgänger FIFA 08 wieder, es kommt einem so vor, als wären diese nur auf die EURO zugeschnitten und wieder verwendet worden. Leider bietet auch der Turnier-Modus keinen Vergleich zu dem ausgefeilten Liga-Modus des FIFA-Titels, allerdings ist die Europameisterschaft auch kürzer. Doch eine Neuigkeit gibt es:

In den Qualifikations-Szenarien lassen sich Höhen und Tiefen der Qualifikation zur Endrunde nachspielen. So darf man in der 80. Minute noch ein verloren geglaubtes Spiel drehen, einen Elfmeter parieren oder sich am letzten Spieltag noch in das Turnier retten. In jedem Szenario gibt es ein Hauptziel und zwei Nebenziele. So muss man als Hauptziel beispielsweise eine Niederlage verhindern, Bonuspunkte gibt es für das Gewinnen des Spiels und das Erzielen eines Hattricks – insgesamt sind die Szenarien ziemlich fordernd, manche muss man sogar so oft wiederholen, dass Frust aufkommen kann. Insgesamt ist der Content für das Spiel relativ groß, allerdings ist der eines FIFA-Titels viel größer und bietet viel mehr Möglichkeiten sein Spiel zu gestalten...




Das war’s von den Singleplayer-Modi und wie man sieht darf man nicht zu viel neues erwarten, da man vieles schon in FIFA 08 sehen und spielen konnte. Nichtsdestotrotz bietet der Singleplayer-Part einige Stunden an Spielzeit. Aber da wären auch noch die Online-Modi…

Zunächst gibt es den Euro Online-K.O.-Cup. Hier nimmt man mit 15 anderen Spielern an einem K.O.-Turnier teil und muss seinem Land den Sieg sichern. Schlägt man einen Gegner, der einen höheren Rang hat, bekommt man Punkte für den „Kampf der Nationen“ – dieser ist ein täglicher Wettbewerb, bei dem man mit seinem Land gegen andere Nationen antritt. Durch das neue Punktesystem des Spiels kann man sich auf den Online-Ranglisten bewerten lassen. Am Ende jedes Tages erhalten die Siegernationen und –spieler Punkte für die Gesamte-Bestenliste. Das Rennen endete am 30. Juni 2008 – gewonnen hat Frankreich.


Zudem gibt es noch die konventionellen Online-Spiele. Diese sind in Ligen, Ranglistenspiele und Nicht-Ranglistenspiele eingeteilt. Im Spiel gegen einen humanen Gegner läuft die Verbindung meist flüssig, teilweise kommt es zu kleineren Lags, insgesamt wird der Spielverlauf nicht gestört.

So nachdem wir nun die Modi alle abgehandelt haben, kommen wir zum wichtigsten Teil des Spiels – dem Fußball. Vor dem Spiel muss man als Spieler wie gehabt die Taktik, Formation und Standart-Schützen festlegen. Im Spiel gibt es gerade mal vier direkte Möglichkeiten die Ausrichtung zu verändern, die per Digipad einzusetzen sind. Die KI hat sich im Gegensatz zum FIFA-Vorgänger nicht großartig verändert. So bleiben die Spieler meistens auf ihren angestammten Positionen, sodass es vergleichsweise einfach ist, die gegnerischen Abwehrketten zu überwinden. Allerdings hat der Torwart einiges dazugelernt und macht keine bzw. kaum Kardinalsfehler. Viel neues gibt es also auch hier nicht – leider bleibt bei allem der Eindruck, dass man eine, aufs internationale Turnier ausgerichtete, Kopie von FIFA 08 erstellt hat.

Grafisch darf man auch kein Wunder erwarten. Zwar sind neue Details, wie schöne Regeneffekte, zu bewundern – Pfützen auf dem Rasen dagegen gibt es nur auf der Xbox 360. Auch die Spielermodelle ähneln ihren Vorbildern teilweise nicht im Ansatz, dafür sind Animationen und Publikumseffekte umso gelungener.




Im Soundbereich labern Sebastian Hellmann und Tom Beyer mal wieder den gleichen Schrott wie im FIFA-Pendant – ich habe die Kommentatoren schon nach wenigen Spielen abgespielt und höre anstatt dessen lieber Musik. Atmosphärisch wird EA-Fußballtiteln aber so schnell nicht das Wasser gereicht werden können. Das Publikum ist auf das Spiel zugeschnitten, jubelt bei eigenen Toren und feuert die Mannschaft bei Rückstand an – wie im Stadion.

Renke meint:

Renke

UEFA Euro 2008 ist einfach ein Abklatsch von FIFA 08 mit einigen neuen Modi und ein paar Gimmicks die zur Europameisterschaft passen. Viele Modi wurden einfach übernommen und umbenannt, um sie so zumindest als „Neuerung“ verkaufen zu können. EA will so einfach nur Geld verdienen – für die Spieler wäre es indes besser gewesen, wenn man in FIFA 09 einfach einen Europameisterschafts-Modus gebaut hätte, der umso aktueller wäre. Wer von der EURO nicht genug bekommen hat, darf einen Blick wagen, andere FIFA-Fans warten auf der 09er-Titel.

Positiv

  • Qualifikations-Szenarien
  • Original National-Teams

Negativ

  • Vieles von FIFA 08 übernommen
  • Nervige Kommentatoren
  • Vergleichweise kleiner Umfang
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UEFA Euro 2008 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 7
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 16. April 2008
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 7.2
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