
Lange Haare, aber trotzdem nicht Tarzan...
Spielerisch orientiert sich der tierische Held in den ca. 40 Missionen stark an bisherigen Jump'n'Run Größen wie beispielsweise Crash Bandicoot. Und das so gekonnt, daß man anfangs fast meinen könnte die Beutelratte vor sich zu haben. Auch das Gameplay geizt etwas mit neuen Elementen - hüpfen, klettern, schwimmen und das Lösen von kleinen Schalterrätseln...alles schon längst mehr als zehn Mal gesehen. Ähnlich wie im übrigen das Leveldesign, denn herabstürzende Plattformen, tiefe Schluchten und aufdringliche Sägeblätter sind schon lange kein Novum mehr im Jump'n'Run Bereich.
Immerhin kann die recht stattliche Waffenauswahl überzeugen. Zwar ist diese auf die australischste Waffe aller Waffen, dem Bumerang, beschränkt aber dieser existiert immerhin in verschiedenen Ausführungen. Wer später im Spiel in einen Shop gelangt, darf hier seine unterwegs eingesammelten Edelsteinchen gegen z. B. einen Eisbumerang oder gar die Elektrovariante eintauschen und somit upgraden.
Dieser lässt sich dann im übrigen nicht nur hervorragend gegen die zahlreichen Gegner einsetzen, sondern ist auch zum Erreichen diverser Stellen ganz nützlich. Ein durch Lava erhitzter Weg lässt sich mit dem Eisbumerang so beispielsweise vorübergehend abkühlen, so daß ihr selbigen schnellem Fußes und ohne Schaden überqueren könnt.

Auch in diesem feschen Roboter dürft ihr Platz nehmen...
Zusätzlich zu diesen ganz geschickt gemachten Rätseln klettert Ty hier und da auch mal in motorisierte Gefährte, wie beispielsweise den Jeep. Immerhin ist dies aber auch ganz nützlich um die Entfernung zwischen den einzelnen Level schneller zu überwinden, da die langen Wege per Pedes schon bald recht nerven. Später erhaltet ihr auch noch Gelegenheit in einen Helikopter zu klettern oder aber in ein Go-Kart zu steigen und an Kart-Rennen teilzunehmen. Das Jump'n'Run mutiert dann kurzzeitig Richtung Funracer, erreicht aber niemals die Klasse eines Mario Kart. Auch wenn man den Programmierern zumindest Anerkennung für die vielfältigen Einsätze ihres Schützlings aussprechen muß.
Grafisch orientierte man sich merklich an bekannten Jump'n'Run Erfolgen wie etwa Mario's Abenteuern oder aber der Ratchet & Clank Serie. Das ist auch deutlich an der kunterbunten Optik zu erkennen, die aber ruhig noch etwas mehr Details hätte vertragen können und auch sonst nicht an die beiden oben genannten Highlights heranreicht. Immerhin die Animationen des Heldes sind noch ganz nett geraten, schaffen es aber nicht den Ärger über die teilweise katastrophale Kameraführung zu übertünchen.
Besonders abseits der eigentlich vorgesehenen Wege gesellt sich neben den berüchtigten Clipping-Fehlern auch noch eine etwas eigenwillige Kamera hinzu. So drehte diese sich beim Testen z. B. mehr als einmal ohne Vorwarnung plötzlich wie wild um Ty und schafft es so auf einmalige Art und Weise, euch völlig zu verwirren. Besonders ärgerlich, wenn dies an einer schwierigen Stelle im Spiel geschieht...

Die Kart-Rennen sind leider ziemlich uninspiriert und langweilig...
Immerhin erklingen die Melodien wohlig in den Ohren des Gamers und auch die kurzen Cut-Scenes samt deutscher Synchro gehen in Ordnung. Auch die Soundeffekte fallen weder besonders positiv noch negativ auf und wer mit dem Playstation Pad vertraut ist, der wird auch bei Steuerung keine bösen Überraschungen erleben.
Zwar fehlen so richtig grobe Schnitzer, überzeugen kann das Spiel aber trotzdem zu keiner Zeit. Irgendwie will sich kein so richtiger Spielspaß einstellen, da dem Game einfach ein eigener Charakter fehlt. Höchstens ausgehungerte Jump'n'Run Fans mit Faible für Spiele á la Crash Bandicoot können mal einen vorsichtigen Blick wagen. Der Rest spart sich sein Geld lieber für die wirklichen Highlights des Genres auf!