Turok - Rage Wars im Test

GameBoy
Außerirdische Besucher sieht man als erfahrener Videospielfan ja zumeist mit argwöhnischen Augen, sorgen die Fremdlinge bis auf wenige Ausnahmen doch zumeist nur für Ärger. Auch Indianer Turok hat mal wieder einmal mit unliebsamen Gästen zu tun, die sich mittels Dimensionstore an die unfreiwillige Kolonisierung von Mutter Erde machen. Klare Sache, dass es hier einzuschreiten gilt - also rasch Bogen und Kampfmesser gepackt und ab in das Game Boy Color Abenteuer...

Schüchternheit ist dabei in Turok - Rage Wars fehl am Platze, denn die zahlreich antänzelnden Gegner gieren nach harter Bestrafung mit einem der zahlreichen Waffensysteme. Ähnlich wie bei den N64 Shootern baut ihr nämlich auch hier eure Ausrüstung kontinuierlich aus, sofern ihr euch unterwegs die Items nicht entgehen lasst. Per Select wird dann in den sechs Levels á 6 Stages durchgewechselt (was etwas fummelig sein kann) und A + B dienen zur Attacke bzw. dem Sprung. Erwähnenswert hierbei, dass die Munition strenger rationiert ist als Fleisch im sozialistischen Nordkorea und ihr dementsprechend jede sich bietende Gelegenheit in den Stages dankbar ergreifen solltet.

Nicht zuletzt deshalb gehört Turok - Rage Wars ganz sicher nicht zu den einfachsten Modulen auf dem Game Boy Color. Doch dies ist nicht Grund allein - auch die üppige Anzahl Aliengegner kann sich sehen lassen und kooperiert perfekt mit der sich ebenfalls gegen euch verschworenen Flora & Fauna. Das ärgste Hindernis bei der Bekämpfung des Übels ist aber der hardwarebedingte relativ kleine Bildausschnitt, der euch durch mangelnde Übersicht oft kaum Reaktionszeit bei z. B. ins Bild fliegenden Geschossen gewährt. Hier ist stets vollste Konzentration erforderlich und auch das integrierte Paßwortsystem hilft nicht über den einen oder anderen Frustmoment hinweg.


Zudem bekommen Nintendo Anhänger bei Turok - Rage Wars einfach zu wenige frische Ideen geboten, welche dann zumeist mittels Softwarerecycling auch immer und immer wieder auf den Game Boy Color Besitzer losgelassen werden. So verkommt der Actionspaß leider recht schnell zur Spaßbremse und stupiden Ballerlei, deren Gameplay Herkunft tief in den 80er Jahren zu vermuten wäre.

Just dieses Gefühl bestärkt auch der Sound im C64 Synthi-Mucke Stil, dessen Melodie aber leider auch nach unzähligen Levels einfach nicht eingänglicher klingen mag. Und das sage ich als alter Brotkasten Fan mit Vorliebe für die schmissigen alten 8-Bit Stücke. Bei derlei Aussichten ist es dann natürlich auch keine großartige Überraschung mehr, daß auch bei der Grafik wieder äußerst freizügig die Recyclemaschine angeworfen wurde und ihr trotz hübscher Auszunutzung der Game Boy Color Farbpalette ständig die gleichen Grafiken innerhalb eines Levels serviert bekommt.

Sebastian meint:

Sebastian

Turok - Rage Wars war damals eine echte Enttäuschung für mich und seitdem hat sich nichts an meiner Einschätzung geändert. Die Grundidee eines peppigen Actionspiels ist ja gar nicht verkehrt, aber an der ideenlosen Umsetzung hapert es! Wieder einmal beschleicht erfahrene Gamer hier das Gefühl, es mit einer termingerechten Lizenzumsetzung zu tun zu haben. Traurig, denn der kämpferische Turok hätte eigentlich besseres verdient... 

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Turok - Rage Wars Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 2000
Vermarkter Acclaim
Wertung 4.7
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