Turok 2 - Seeds of Evil im Test
Zwar müsst ihr nur selten von B nach A zurück und die Gefahr sich zu verlaufen ist nicht ganz so groß, wie das manch ein Shooterfreund zunächst befürchten mag, dennoch ist es in Sachen Übersicht nicht immer ganz so einfach. Auch weil die Level nun mitunter über mehrere Ebenen und etliche Geheimpassagen verfügen, die zum freien Herumschnüffeln einladen. Um dieser Herausforderung Herr werden zu können steht euch ein Abgesandter des indianischen Ältestenrat mit hilfreichen Tipps und Erläuterungen zur Seite - und das in minutenlanger deutscher Sprachausgabe. In dieser Form war das damals auf dem nicht gerade für verbale Spielereien bekannten N64 eine absolute Neuheit. Nach heutigen Maßstäben ist die Synchronisation ordentlich und zweckmäßig, hat aber naturgemäß viel von ihrer einstigen Faszination eingebüsst.
Das trifft in gewisser Weise leider auch aufs Gameplay zu. War Teil 1 noch etwas mehr auf geradlinige Action ohne viele Schnörkeleien ausgelegt, so hat man sich beim zweiten Teil redlich um etwas mehr Abwechslung bemüht. Nur sind Aufgaben wie die Zerstörung eines Lagers oder des feindlichen Computersystems eben heutzutage nicht mehr ganz so tauffrisch, weshalb der Titel in dieser Hinsicht für alte Hasen manchmal womöglich etwas ermüdend sein mag. Wenig von seinem Reiz hat hingegen das üppige Waffenarsenal verloren.
Stattliche 24 Alientöter warten hier auf ihren Einsatz, wenngleich ein gutes halbes Dutzend auch nur Verbesserungen bestehender Waffen sind. Trotzdem herrscht hier angefangen von Kampfklingen und Pfeil & Bogen über eine Pistole und Schnellfeuerwaffen bis hin zu Mr. "Rösti" (aka Flammenwerfer) reichlich Abwechslung im Shoot´em´up Betrieb. Und wen die mittelmäßigen KI-Gegner irgendwann nicht mehr reizen, der kann sich schließlich auch noch mit bis zu drei menschlichen Mitspielern in den acht Multiplayerarenen bekriegen.
Grafisch leitete Turok 2 seinerzeit eine neue Generation der N64 Shooter ein. Leidete der Vorgänger noch unter seiner Detailarmut und einer dichten Nebelsuppe in nur wenigen (virtuellen) Metern Entfernung, so ist beim Sequel schon eine deutliche Besserung in Sachen Weitsicht festzustellen. Auch gibt es nicht mehr nur wie vormals die alte 320 x 200er Auflösung, sondern auch einen hochauflösenden Modus mit 640 x 480 - zumindest, sofern ihr ein Expansion Pak unter der Haube eures N64 geparkt habt. Wer sich an den gelegentlichen Rucklern im High-Res Modus stört, der kann auch auf ein Zwischending umschalten und so einen flüssigeren Ablauf auf Kosten der Bildauflösung genießen - allerdings ist auch hier die RAM-Erweiterung für den 64-Bitter Voraussetzung.
Sebastian meint:
Positiv
- High-Res Grafik auf N64
- 24 Waffen
- Abwechslungsreich
Negativ
- Level fast zu groß
- leichte Slowdowns
- Leichter Nebel
Userwertung
Meiner Meinung nach der beste Turok Titel auf dem N64. Während sich Turok: Rage Wars vornehmlich an Multiplayerfreunde richtet, merkt man dem ersten Teil doch schon sein Alter mehr als deutlich an. Turok 2 stellt hingegen die ideale Mischung dar und bietet sowohl für spaßige Multiplayerabende, als auch stimmige Einzelspielersessions ausreichend Gehalt. Nicht entgehen lassen!