
Dazu gesellt sich außerdem ein leider äußerst dröges Missionsdesign mit seinen Aufgabenstellungen im 80er Jahre Stil á la "Zerstöre alle Gegner". Das langweilt doch schon recht bald und auch die Rennabschnitte gegen ein tickendes Zeitlimit sind da keinen Deut besser. Eine monotone Wiederholung nach der anderen ist somit leider an der Tagesordnung.
Zudem wirkt vieles in sich einfach nicht stimmig. Beispielsweise die enge Verwebung von Cut-Scenes und Gameplay. Auf dem Papier eine erfreuliche Tatsache, kommt es in der Realität zu äußerst bizarren Situationen. Da wird etwa eine Sequenz unterbrochen und verlangt von euch die Steuerung zu übernehmen und euren Metallonkel zu einem Punkt in naher Entfernung zu manöverieren. Ihr gebt als Gas und...huh?... erreicht den Punkt ohne irgendeinen Zwischenfall, wo die Zwischensequenz dann kommentarlos fortgesetzt wird. Was haben sich die Macher denn bitte dabei gedacht!?


Generell bleibt die Story leider in Sachen Spannung und Atmosphäre weit hinter der des Filmes zurück. Es ist ja anfänglich ganz witzig als übergroßer Robo durch die Stadt zu stampfen, Zäune und Ampeln zu zertrampeln oder als Waffe gegen die Feinde einzusetzen. Allerdings verliert sich dieser Reiz durch die ewigen Wiederholungen auch wirklich unglaublich schnell. Und ein Multiplayermodus? Gibt es gar nicht! Dafür lassen euch die Macher aber einen ganzen Stapel Material freispielen, beispielsweise Artworks, Movie Trailer und weitere Charaktere. Schade nur, daß man selten gezielt auf Jagd nach diesen Extras gehen kann, da zumeist nicht vermerkt ist, ab welcher Leistung sich welches Extra denn freischaltet. So gleich es mehr einem Glückspiel.

Immerhin die Grafik von Transformers für Nintendo Wii ist gut gelungen. Die Transformers verfügen allesamt über ansehnliche Animationen und bewegen sich weich über die TV-Mattscheibe. Die Umgebungsgrafiken wurden zwar etwas vernachlässigt, aber das ist eigentlich kein großer Kritikpunkt. Anders als Story und Atmosphäre wurden hier übrigens die Locations aus dem Film sehr gut umgesetzt, so das Kinogänger sofort bestimmte Orte wie z. B. den Hoover Dam wiedererkennen werden. Auch auf kleine Details wurde dabei geachtet, wie etwa verängstigte Menschen in den Straßen, die bei eurem heranstampfen panisch fliehen. Und nein - die flüchtenden Menschen könnt ihr nicht unter euren 90 Tonnen Altmetall begraben, schließlich hätte dies wohl zu schnell besorgte Jugendschützer auf den Plan gerufen. Etwas Kritik in Punkto Optik muß dennoch sein: Transformers bietet nämlich keinerlei Widescreen Unterstützung - und das, obwohl dies doch eigentlich fast schon zum Standard auf Nintendo Wii gehören sollte.
Jetzt weiß ich auch, warum uns Activision selbst auf mehrfache Nachfrage kein Muster für einen Test stellen wollte. Und da war unsere Redaktion wohl nicht alleine betroffen. Eher hoffte man wohl wieder einmal durch gezielte Verschleierung gegenüber der Presse wenigstens in den ersten Tagen und Wochen ausreichend Stückzahlen verkaufen zu können, ehe die Leute merken was für einen Murks man ihnen da für teures Geld andrehen will. Nun, jetzt sind wir alle schlauer - und hoffentlich nicht schon 49,99 Euro ärmer...