

Endlich angekommen im Geschehen steuert ihr zunächst einen der aus dem Film bekannten Transformer. Wie es sich für ein Lizenztitel gehört sind natürlich alle wichtigen Blechkameraden mit an Bord und so trefft ihr neben Optimus Prime oder Bumblebee auch auf Megatron, The Fallen oder Starscream (falls ihr mit den Charakteren etwas anfangen könnt). Auf Megan Fox oder Shia LaBeouf müsst ihr hingegen verzichten – der Titel ist ganz den riesigen Kampfboliden gewidmet. Nach einem kurzen Tutorial, in dessen ihr als noch für keine Seite einstehender Bot auf die Erde fallt und dann von den Autobots oder je nach Version Decepticons gefunden werdet, entscheidet ihr euch für ein Gefährt, das ihr verkörpern möchtet. Dabei entscheidet ihr nicht nur über euer Aussehen, sondern auch über Werte wie Schnelligkeit und Durchschlagskraft.
Generell bietet euch der Titel eine beachtliche Palette an rollenspieltypischen Werten, die ihr mit aufgesammelten Energon verbessern könnt. Damit nicht genug, findet ihr in den Levels versteckt neue Bauteile wie Waffen oder Energieknoten, die euren Transformer noch weiter aufwerten und ihm eure persönliche Note verpassen. Das habt ihr auch dringend nötig, denn recht schnell legen die Gegner in Sachen Kraft und Lebensenergie zu. Zusammen mit den oft recht knapp bemessenen Zeitlimits ist der Titel vor allem in den späteren Levels wahrlich kein Spaziergang. Erschwerend kommt hinzu, dass man auf Checkpoints fast vollkommen verzichtet hat. Das sorgt bisweilen für Frust, der leicht hätte vermieden werden können, auch wenn die Missionen eine Länge von fünf Minuten meist nicht überschreiten.


Solltet ihr an einer Stelle mal nicht weiter kommen könnt ihr bereits gemeisterte Missionen erneut angehen und so noch mehr Energon sammeln oder an vielfältigen Spezialmissionen teilnehmen. Hier schlüpft ihr auch mal in den Lack eines anderen Transformers und erfüllt verschiedene Aufgaben. Mal müsst ihr innerhalb eines Zeitlimits eine bestimmte Anzahl Gegner ausschalten oder alles Energon einsammeln. Zu tun gibt es also genug. Abgerundet wird das ganze durch den einen oder anderen Endboss, welcher immer eine bestimme Strategie voraussetzt.
Die Kampagne von Transformers - die Rache hat also durchaus so einiges auf der Haben-Seite. Allerdings vermiesen die teils fummelige Steuerung und vor allem das ungenaue Fahrzeughandling (serientypisch könnt ihr jederzeit von der Gestalt eines Roboters auf ein irdisches Vehikel umschalten) den Spielspaß. Das ihr als Auto unter anderem im Stillstand eine Kreisdrehung vollführen könnt sieht so lächerlich aus wie es klingt. Genauso sauer stößt da auch die strunzdämliche KI von Freund und Feind auf. Viel mehr als Kanonenfutter haben die nämlich nicht zu bieten und können lediglich durch ihre Vielzahl und steigende Durchschlagskraft überzeugen. Als folge dessen wird das Spiel recht schnell monoton und bieten euch bis auf die Endgegner für jeden Gegner dieselbe Herangehensweise.
Abseits der reichhaltigen Kampagne steht euch ein ausgewachsener Multiplayermodus zur Verfügung. Per Multikartenspiel tretet ihr gegen andere Autobots und Decepticons an. Allerdings nutzt ihr dazu euren aus dem Spiel hochgepowerten Blechkameraden – wer schon länger gespielt hat, besitzt hier ganz klar die Oberhand. Daneben lockt das Spiel noch mit einem Eroberungsmodus im Kampf um die Erde. Ladet euch dazu Online täglich neue Herausforderungen herunter und bewältigt diese.
Die Punktzahlen werden mit anderen Teilnehmern innerhalb eures Teams zusammen gerechnet und das Team welches die meisten Punkte hat gewinnt den Flecken Erde für sich (offensichtlich hat außer mir jeder das Decepticon-Modul gekauft). Alles in allem eine sehr nette Idee auch wenn der direkte Kampf im Onlinemodus fehlt.


Weniger gut als sein solides Gameplay steht dem Titel seine Präsentation zu Gesicht. Es ist kein Geheimnis, dass der DS nicht gerade für seien High-End Grafik bei den Spielern beliebt ist. Was allerdings im Kino bereits die reinste Materialschlacht ist, sollte sich eigentlich in euren Händen genau so anfühlen. Dank der grafischen Fähigkeiten bietet der Titel aber alles andere als das.
Die kantigen, rudimentär als ihre Vorbilder erkennbaren Charaktere langweilen genau so wie die größtenteils tristen und oft auch stark begrenzten Umgebungen. Hinzu kommen Pop-Ups und seltene Ruckler – dafür stimmt die Weitsicht. Die Entwickler haben sich deutlich ins Zeug gelegt aber der DS ist nun mal nicht die angebrachte Plattform für eine derartige Art von Spiel. Für den DS ist die Grafik okay – Atmosphäre einer ausufernden Schlacht riesiger Roboter schafft sie aber keine. Was genau die Entwickler auf der Verpackung als „actiongeladene Umgebung“ anpreisen gibt mir noch immer Rätsel auf.


Gleichermaßen hinterlässt auch der Sound ein sehr gemischtes Gefühl. Während einige Musikstücke wie die Menü-Musik begeistern, langweilen andere wiederum recht schnell und wiederholen sich dafür dauernd. Kommen einige der Storyschnipsel mit einer guten Sprachausgabe daher, versickert sonstige Soundeffekte zumeist in einem belanglosen dünnen Brei. Vor allem die Autos klingen eher wie getunte Rasenmäher als nach kraftstrotzenden PS-Boliden. Aber vielleicht ist das ja in der weit entfernten Transformers-Welt normal?
Das durchweg solide Gameplay macht den Titel nicht nur für Fans der Vorlage interessant. Allerdings nerven der unausgegorene Schwierigkeitsgrad und die träge Steuerung. Mein persönlicher Hauptkritikpunkt bezieht sich aber auf die Grafik. Zugegeben kitzelt sie so einiges aus dem DS, doch das ist ähnlich der Portierung von Call of Duty Modern Warfare für diese Art von Spiel leider zu wenig. Die Robos fühlen sich mehr wie Spielzeuge als wie haushohe Kampfmaschinen an (ironischer Weise sind sie das ja eigentlich auch). Wer sich damit abfindet, bekommt einen brauchbaren Lizenztitel mit einigen Schnitzern, der sowohl im Singleplayer als auch im Multiplayer launige Unterhaltung bieten kann.