Tiger Woods PGA Tour 11 im Test

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Während Tiger Woods im vergangenen Jahr eher außerhalb des Golfplatzes eingelocht hat und dabei für ordentlich Wind in den Boulevardblättern sorgte, schraubte EA Sports an der 2011er Version ihrer Golfsimulation, welche sich pünktlich zum Ende der WM in die Verkaufsregale geschlichen hat. Wir packten die Golftasche und begaben uns aufs Green...


Die Frage der alljährlichen EA Sports Versoftungen ist jedes Mal: Was ist neu? Die Antwort lautet jedes Jahr: nicht viel. Logisch kann ein Sportspiel nicht mehr, als den Sport abbilden und bereits die Vorgänger waren dermaßen mit Spielmodis vollgestopft, so dass es langsam eng für EA wird noch echte Neuerungen zu bringen.

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Herzstück der Neuerungen in diesem Jahr ist der Ryder Cup. Im Ryder Cup stehen sich seit 1927 jeweils ein Team aus den USA und ein Team aus Euopa gegenüber um in verschiedenen Disziplinen das Siegerteam auszuspielen. Der Ryder Cup kann sowohl einzeln gespielt, oder auch innerhalb der Karriere in Angriff genommen werden.

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Zentraler Spielinhalt von Tiger Woods 11 ist natürlich auch dieses Jahr wieder die Karriere. Im Rahmen der Karriere erstellt ihr einen eigenen Golfer (wahlweise auch nach eigenen Foto, welches vom EA Server geladen werden kann und so ein Gesicht generiert) mit dem ihr dann allerei Events bestreitet. Im Laufe des Spiels erhaltet ihr für besonders weite oder platzierte Schläge Erfahrungspunkte, welche direkt in die Fähigkeiten eures Golfers investiert werden können. So lernt ihr nach und nach weiter zu schlagen, Bälle besser anzudrehen oder gezielter zu putten. Das macht alles recht viel Laune und fesselt auch länger ans Spiel. Für erreichte Level Ups gibt es zusätzlich noch im ProShop Items zu kaufen, welche euch nicht nur schicker aussehen lassen, sondern auch zusätzliche Bonis geben. Auch neue und bessere Schläger sind hier zu erhalten.

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Erfahrungspunkte erhält man nicht nur beim Spielen der PGA Tour sondern auch in Herausforderungen oder simplen Einzelmatches (auch online). So dass ihr euch nicht nur durch die Sesaon quälen müsst, sondern für jedes Spiel Erfahrung einsacken könnt.

Ein neues Feature der 11er Variante ist der Focus. Im unteren linken Eck findet sich nun ein roter Balken, welcher für spezielle Aktionen bereit steht. Wollt ihr besonders weit abschlagen, den Ball in der Luft geschickt andrehen oder beim putten ein Preview über die Laufbahn des Balles erhalten, so kostet dies jedes mal ein Stückchen der Focus Anzeige, welche sich im normalen Spielbetrieb wieder nach und nach füllt. War es früher möglich quasi unendlich Boost oder Putt-Vorschauen zu erhalten so muss dies in der 2011er Version überlegter geschehen, was nicht nur das Putten anspruchsvoller aber auch spannender gestaltet. Leider merkt man schnell, dass die Angaben am Green verwirrend sind, wenn ein Ball auf gleicher Höhe zum Loch liegt. Spielt man diesen nun mit der erforderlichen Stärke bleibt man zu 90% vor dem Loch liegen, so dass man sich mit der Zeit angewöhnt immer stärker zu schlagen als nötig.


Als Steuerungsvarianten hat der Spieler wieder die Möglichkeit zwischen der antiquierten 3-Click-Steuerung zu wählen (nur im Beginner Modus verfügbar), oder der klassischen Schwungsteuerung via Analogstick, welche den Schwung eines Golfschlägers simuliert. Rechtzeitig zum Release von Playstation Move versprach EA einen Patch, der Tiger Woods 11 zu Sonys Bewegungs-Zauberstab kompatibel macht, was das Spielgefühl noch einmal verbessern sollte.

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Eine weitere Neuerung ist die „True Aim“-Steuerung. Hier gibt es keinerlei technische Hilfsmittel beim Zielen, lediglich ein Kreis zeigt den ungefähren Landebereich des Balles an. Der Modus ist somit für Spieler gedacht, welche möglichst nahe ans richtige Golferlebnis kommen wollen. Als Belohnung für gelungen Schläge im True-Aim-Modus gibt es extra Erfahrungspunkte.

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Wieder mit von der Partie ist der gewaltige Onlinemodus, welcher neben simplen Duellen auch ganze Live-Turniere bietet, die euch ermöglichen weltweit euer Können unter Beweis zu stellen. Leider feiert mit Tiger Woods 11 auch der Online-Pass seine Premiere, so dass der Onlinemodus nur nach einer Registrierung bei EA und der Angabe des in der Manual stehenen Codes aktiviert wird. Dieser Code kann nur einmal eingelöst werden, so dass Gebrauchtkäufer in die Röhre schauen und noch einmal 10€ für einen neuen Online-Pass abdrücken müssen. Ein lästiges Feature, mit welchem schon THQ bei UFC Undisputet 2010 auf sich aufmerksam gemacht hat.

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Technisch hat sich bei Tiger Woods 2011 seit Jahren quasi nichts mehr getan. Die Grafik wirkt undetailliert und nicht mehr zeitgemäß, die Golfer detailarm. Auch wenn es nur ein Golfspiel ist, so wünscht man sich nach fünf Ausgaben Tiger Woods auf Nexgen Konsolen langsam etwas mehr. Akustisch gibt’s wie für ein Golfspiel typisch wenig. Wind, Vögel, verhaltene Zuschauerreaktionen und ein gelangweiltes Kommentatorenduo. Das ist nicht schlecht, denn fetzige Musik erwartet niemand beim Golf.

Heiko meint:

Heiko

Tiger Woods 11 ist ein typischer EA Sports Jahresaufguss, dem anzumerken ist, dass den Entwicklern langsam die Ideen ausgehen. Denn Tiger Woods 11 ist bereits vollgestopft mit Modis, so dass es nicht mehr viel zu ergänzen gibt. Das neue Focus-Feature ist nett und das Leveln in der Karriere motiviert. Der Online Pass ist frech, wird aber bei EA wohl ab sofort Standard sein. Wer noch ein Golf hat schlägt zu, wer den 2010er im Regal hat, macht wie Tiger Woods erst mal ne kleine Pause und widmet sich anderen Dingen...

Positiv

  • viele Spielmodi
  • umfangreiches Onlineangebot

Negativ

  • technik von Gestern
  • kaum Neuerungen
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Tiger Woods PGA Tour 11 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit Juli 2010
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8
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