Zunächst sollte man sich einen Überblick verschaffen, welche Bedürfnisse die Besucher haben. Wie haben sie die Aufmerksamkeit auf euren Park erlangt, welche Fahrgeschäfte sind gut und sind ausreichend Getränkestände und Toiletten vorhanden? Fragt sie über ihre Lieblingsattraktionen aus, bestecht Kritiker mit Geschenken oder fordert Kunden zu einem Match heraus. Aber auch alltägliche Themen sind an der Reihe wie z.B. Fakten zum allgemeinen Leben oder dem Park, da sind einige richtige tolle Geschichten dabei, welche nicht nur die Besucher begeistern. Seid ihr gut im Gesprächsverlauf, steigt die Stimmung der Personen und ihr könnt sie letztendlich als Freunde gewinnen.
Dann geht es auch schon ans ausbauen eures Parks. Sucht freie Zonen und plaziert neue Achterbahnen und Autorennen, Spielautomaten oder Speiselokale. Mit jedem Kundenkontakt erfahrt ihr mehr über die Stimmung der Kinder und Familien. Baut Toiletten um den Bedürfnissen gerecht zu werden und versorgt die Besucher mit Limo, Kaffee, Eis und Luftballons.


Minispiele satt! Jede Attraktion kann von euch genutzt werden. In Achterbahnen schaut ihr aus dem virtuellen Gefährt, auf der Autorennbahn nehmt ihr selbst das Steuer in die Hand und erfahrt Bestzeiten. Auf der Wasserrutsche geht es naß zur Sache und im Panzerspiel zerstört ihr Bunker und Soldaten. In der Schießbude nehmt ihr bewegliche Ziele aufs Korn und im Rodeospiel balanciert ihr auf dem Bullen. Bei einem erfolgreichen Abschluß warten nicht nur Thrillpunkte auf euch, die den Level erhöhen, auch Preise winken. Diese kann man an Besucher schenken um ihnen eine Freude zu bereiten. Leider sind meist nur eine handvoll Antworten verfügbar, was den Plausch etwas kurz hält. Das muss jetzt nicht unbedingt schlecht sein, mehr Antworten hätten aber nicht geschadet.
Um euch nicht alleine in weiter Wildnis stehen zu lassen, gibt es in jedem der 5 Parks eine Reihe von Missionen zu erledigen. Diese sind sauber im Statusbildschirm aufgelistet und sagen euch wo ihr was zu machen habt. Baut spezielle Geschäfte, spielt gewisse Minispiele, fordert Kunden heraus oder überzeugt Kritiker. Die Palette an Missionen ist vielfältig und abwechslungsreich gestaltet. Für genügend erledigte Aufgaben und erhaltener Thrillpunkte gibt es dann ein Levelup, neue Parks und Geschäfte werden verfügbar. Wer möchte, kann sich auch der Forschung widmen und Geld für die Erschaffung neuer Attraktionen bereitstellen.
Um seine Mitarbeiter wie den Putzwärter zu verbessern, lernt ihr ihn in Minispielen wie man den Park säubert, dem Entertainer werden Tanzschritte beigebracht. Der Mechaniker muss die Fahrgeschäfte in Ordnung halten und kaputte Platinen reparieren. Je öfter ihr diese Spielchen selbst mitmacht, umso eigenständiger agiert das Personal und umso sauberer wird der Park, die Besucher froher und die Maschinen schneller repariert.
Aber es ist auch nicht alles Gold was glänzt. Der wirkliche Teil an Strategie ist zu gering und bei vielen was ihr anstellen wollt, bekommt ihr erst eine Ladepause von 7-10 Sekunden zu Gesicht. Auch bei der Bebauung eurer Parks sind zahlreiche Grenzen gesetzt und Achterbahnen können nicht so ausführlich gebaut werden wie bei der Konkurrenz Rollercoaster Tycoon. Dennoch stehen eine Reihe sogenannter Woah-Teile zur Verfügung. Dies sind z.B. Feuerringe und waghalsige Sprüge und Schanzen mit denen man seine Achterbahnen noch Thrilltastischer gestalten kann. Insgesamt ist der Achterbahnbau dennoch sehr umfangreich für die PSP ausgefallen.


Jeder der 5 Parks besteht aus mehreren Abschnitten, die ein abestimmtes Szenario bieten. So durchlauft ihr den Western-Teil, kommt zur Stuntshow und schließlich durch Throttleville wieder zum Westernabschnitt zurück. Damit ihr dennoch schnell vorankommt, wetzt ihr entweder die Sohle indem ihr den Turbo mit der Kreistaste aktiviert oder ihr lasst euch direkt zu euren Freunden und Attraktionen beamen. In den Fahrbahnen zwischen den Bereichen könnt ihr zu einem der 4 anderen Parks fahren, sofern frei geschaltet.
Die Grafik besticht mit vielen Details und Figuren. Leider kommt die PSP an ihre Grenzen und Spriteflackern und Popups trüben das Geschehen, dies ist aber zu vernachlässigen, da dies meist nur weit im Hintergrund passiert und der Spielfluß in keinster weise gedrübt wird. Das Spiel ist trotz der vielen Details immer flüssig und kommt nie ins Stocken. Passanten springen und laufen umher, Fahrgeschäfte sorgen für mächtig Action und das Auge hat stets etwas neues zu betrachten. Grafisch wird Thrillville nie langweilig, soviel geht auf dem kleinen Screen ab.
Auch Musikalisch überzeugt das Spiel auf ganzer Linie. Die Tracks sind von Rock über Pop mit einem Haufen aktuellerer Lieder bestückt und auch das Parkradio weis zu gefallen. Dort erfahrt ihr nützliches zu eurem Park und auch die anderen Meldungen sorgen für Wohlgefallen. Nur daß sich die Tracks etwas häufiger wiederholen stößt übel auf. Dennoch kann man über die Qualität nicht klagen, die Sprachausgabe hört sich gut an, die Lieder laden zum Mitsummen ein. Die Untermalung in den Minispielen vermittelt das richtige Feeling und unterstützen die Punktejagd angenehm.


Multiplayer unterstützt das Spiel leider nur unter zwei Personen, diese dürfen sich aber an allen Minispielen des Parks messen, von daher kommt garantiert keine Langweile auf. Leider gibt es keine Game Sharing Unterstützung, was bei diesen Arten von Minispielen sicher machbar gewesen wäre.
Mir hat Thrillville enorm Spaß gemacht. Es gibt vieles zu entdecken, Statistiken zu begutachten, zu bauen und mit Personen zu interagieren. Ich könnte das Review noch ellenlang weiterschreiben, aber dann könntet ihr ja nichts eigenes mehr entdecken. Die Engine wartet mit flüssiger, detailverliebter Optik auf, das Radio verwöhnt euch mit tollen Tracks und das bauen macht unglaublich viel Spaß. Eine höhere Wertung bleibt nur aufgrund der Tatsache verwehrt, dass ihr den Ladesbildschirm sehr häufig zu Gesicht bekommt und die Strategie etwas auf der Strecke bleibt. Dennoch können die über 30 Minispiele überzeugen. Ich kann den Titel nur empfehlen, denn er macht extrem süchtig. Man mag die PSP kaum noch aus der Hand legen, die Zeit verrinnt gerade zu.