The Warriors im Test

PSP
Der Erfolg „The Warriors“ begann als Filmklassiker Ende der 80er Jahre. Regisseur Walter Hill stellte geschickt, in düsterer Atmosphäre, die damaligen Bandenkriege von den Straßen der Bronx dar. Durch neuartige Kameraperspektiven erlangte der Film seinen Kultstatus, ähnlich wie die von Quentin Tarantino. Die Entwickler von Rockstar Games griffen die Geschichte des Klassikers neu auf und formten daraus ein GTA-ähnliches Spiel - zunächst für die PS2 und Xbox, später für die PSP. Ob das Spiel genauso kultverdächtig ist wie der Film, erfahrt ihr in unserem Review!
Zur Mobilisierung gegen die Cops treffen sich alle Gangs aus der New Yorker Bronx. Cyrus, der Anführer der größten Gang, wird bei diesem Treffen erschossen und die Schuld wird den Warriors in die Schuhe geschoben. Die Jagd auf die Polizei ist schnell vergessen und sie werden zur Zielscheibe aller Gangs. Das Spiel beginnt mit seiner Geschichte drei Monate vor dem großen Treffen und fängt mit dem Kampf um Respekt und Macht an. Dies ist notwendig, um bei dem großen Treffen überhaupt eingeladen zu sein. Im Spiel schlüpft ihr in neun verschiedene Charaktere mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Hauptsächlich spielt sich das Geschehen des Rockstarablegers vor der Zelluloidvorlage in 23 Missionen ab, wovon lediglich fünf an den Film anknüpfen. Dennoch erfahrt ihr hier viel Hintergrundinformationen über die Mordtat und über die einzelnen Charaktere – z. B., dass zwei Warrior, Mitglieder der Distroyers waren und deswegen Antipathie zueinander besteht. Doch soll an dieser Stelle nicht zu viel vorweggenommen werden.

Will man das Gameplay treffend beschreiben, könnte es als eine Art Double Dragon der Moderne bezeichnet werden. In typischer GTA-Sicht kämpft ihr euch mit Kampfeslust durch die Bronx. Das Kampfsystem ist umfangreich und geht dabei sehr einfach von der Hand. Zwei Tasten werden für die körperlichen Auseinandersetzungen mit Polizei und Mitgliedern anderer Gangs benötigt. Während Eine für die schwächeren und dafür schnellen Schläge dient, nutzt man die Zweite für stärkere aber langsamere Schläge. Für komplexe Würfe und Griffe benötigt ihr eine Dritte. In Kombination der drei Tasten können aufwendige Combos leicht durchgeführt werden. Aber vorsicht, wer glaubt hier einfach immer mit derselben Technik durchzukommen, der irrt. Auch die Gegner haben unterschiedlich physische Eigenschaften und lernen dazu – gezielte Handkantenakrobatik ist hier mein Rat.

Nicht nur Prügeln ist hier gefragt! Wenn auch nicht viele, so werden doch die grauen Zellen angeregt. Geschicklichkeitsspiele wie Autoradio klauen, Schlösser knacken oder Graffitieinlagen beschreiben abwechselnd das Spiel. Sollte mal nicht mehr genügend Taschengeld für Spraydosen und Drogen vorhanden sein, hilft das Ausrauben von Supermärkten und Passanten schnell aus der Klemme. Wie es sich für ein Rockstar Spiel gehört, können viele herumliegende Gegenstände, wie Messer, Krücken und Flaschen, zur Unterstützung bei den Kampfeinlagen verwendet werden. Aber nicht nur Kämpfen ist hier die Devise. Befehle wie "Alles zerlegen", "Deckung geben" oder "ruhig verhalten", kann man seinen Gangmitgliedern auftragen.

Im Vergleich mit der XBox und der PS2 ist die PSP-Version eine nahezu 1:1-Umsetzung. Exklusiv gibt es bei der PSP einen Zusatzmodus, den ihr im Unterschlupf der Warriors freischaltet. Hierbei handelt es sich, witzigerweise, um einen Arcadeautomaten mit einem Sidescrolling Beat’em Up der alten Schule. Auch grafisch zieht die PSP mit den großen Konsolen gleich. Doch während die PS2 hier nicht beeindrucken konnte, braucht sich die PSP mit ihren technischen Möglichkeiten nicht zu verstecken. Detailreichtum und viele zerstörbare Objekte schmücken das Display der Portable und stellen die Umgebung überzeugend dar. Leider zwingt das unseren Handheld gelegentlich in die Knie, was selten schon einmal zu Slowdowns führen kann. Auch die manchmal in den Wahnsinn treibende Kamera wurde von den übrigen Versionen übernommen. Mitten im Kampfesgetümmel kann man durch plötzliche Richtungswechsel der Kamera schon mal ungewollte Luftschläge verteilen – über schwierige Missionsabschnitte will ich gar nicht erst reden.

Hintergrundmusik und teilweise auch die Sprecher stammen vom Film und fangen die raue Atmosphäre gekonnt ein. Spätestens hier kann auch gesagt werden, dass sich der ganze Kult des Films im Spiel wiederspiegelt - Fans wirds gefallen! Wem das alleine zu gruselig wird, kann die Straßen der Bronx natürlich auch im Mehrspielermodus erkunden.

Dirk meint:

Dirk

Das ist doch mal eine Interpretation, wie ich sie mag. Selten wurde eine filmische Atmosphäre in der Polygonumsetzung so verwirklicht wie hier. Hat man sich einmal mit der Kameraführung arrangiert, dann wird mit The Warriors bei Genrefans viel Freude aufkommen. Zocker, die aber immer ein perfektes Spiel mit perfekten Frameraten und gelungener Steuerung erwarten, auch solche gibt es, sollten allerdings die Finger davon lassen! Leider ist das Game nie in Deutschland erschienen, man kann es jedoch über Österreich und der Schweiz beziehen.

Positiv

  • Sehr gute Atmosphäre
  • Einfaches Kampfsystem
  • Spitzen-Sound

Negativ

  • Gelegentlich Slowdowns
  • Mieserable Kamera
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The Warriors Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 23. Februar 2007
Vermarkter -
Wertung 8.5
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