The Void im Test

PC Windows
Wieviel Spielspaß verspricht ein Titel, dessen englischer Titel sich mit "Leere" übersetzen lässt?
Gute Computer- und Videospiele made in Osteuropa sind wahrlich keine Seltenheit mehr. Erstens sind die Personalkosten meist niedriger als im Westen - und die Spielkonzepte innovativer. Einen Vorstoss in letzter Richtung will auch The Void vom russischen Entwickler Ice-Pick Lodge sein.

02_1_.jpgDas die Jungs aus Moskau es durchaus ernst mit einer anderen Herangehensweise meinen, beweist ihre Reaktion auf die Entdeckung des eigenen Spiels auf einer russischen Torrent Seite. Statt mit dem Anwalt zu drohen (das wäre in Russland ohnehin aussichtslos) diskutierten die Entwickler mit den Raubkopierern über ihr Spiel, beantworteten geduldig Fragen und ermutigten zum Kauf der Vollversion. Man nutzte den Kanal sogar zu Werbezwecken, indem man eigens zusammengestelltes Bonus-Material (z. B. Soundtrack, Design-Notizen etc.) kostenlos darüber veröffentlichte. Definitiv ein netter Zug!

Doch zum eigentlichen Spiel: Im Grunde handelt es sich bei The Void um ein Action-Adventure, doch die Grenzen verschwimmen von den ersten Sekunden ab. Das man sich nicht an konventionelle Regeln halten wollte, beweisen die Macher rasch. Nach dem Tot wacht ihr nämlich in einer trostlosen Zwischenwelt (The Void / Die Leere) auf und sucht zunächst mal Orientierung.

06_2_.jpgDie Handlung entspinnt sich recht zäh und wirkt wirklich nicht einladend - irgendwie hetzt man zu Beginn von Ort zu Ort ohne überhaupt recht zu wissen, warum eigentlich. Erst nach und nach lüftet sich das Geheimnis um die Story, die vor allem in langatmigen Dialogen weitergesponnen wird. Wer flotte Action sucht und eher zur ungeduldigen Sorte Mensch zählt, wird hier recht entnervt das Handtuch werfen. Lässt man sich hingegen auf die Story ein und hat auch ausreichend Geduld um zuzuhören, wird man die ungewöhnliche und gemächlich erzählte Geschichte durchaus zu schätzen wissen. (die übrigens 13 verschiedene Spielenden kennt!)

11_1_.jpgMindestens ebenso abgefahren wie das gesamte Gameplay ist auch die Darstellung. Surrealität ahoi! Die Orte im Spiel sind jedenfalls verdammt abgefahren und sollen wohl auch dem künstlerischen Anspruch Genüge tun. Ob sie das erreichen, darüber wollen wir nicht urteilen. Ein paar gute Worte lassen sich aber über die deutsche Synchro verlieren - denn die ist sehr stimmig und gelungen, was zur starken Atmosphäre beiträgt. Das im Post-Perestroika Russland nichts ohne nackte Haut geht, ist hinlänglich bekannt - hier drängt sie sich auch wieder auf, die allerdings meistens weniger erotisch als vielmehr einfach billig wirkt. Ob man das angespeile Publikum des anspruchsvollen Spielers damit nicht eher erschreckt ?

Dirk meint:

Dirk

Als ich The Void zum ersten Mal einlegte hatte ich zuvor gerade Vietcong 2 gespielt und war dementsprechend auf Adrenalin gesetzt. Entsprechend langatmig kam mir alles vor und die DVD verschwand wieder im Schrank. Später, bei ruhigerer seelischer Verfassung nochmal angegangen begann das russische Spiel den kleinen Psychologen in mir zu reizen. Das ebenso abgedrehte wie faszinierende Setting dürfte nichts für die breite Masse sein, wird Freunde von ungewöhnlichen Spielen aber definitiv gut unterhalten.

Positiv

  • Völlig eigener Grafikstil
  • Stimmige Synchro / Sounds
  • 13 verschiedene Enden

Negativ

  • Sehr spezieller Geschmack...
  • Langatmige Story
Userwertung
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The Void Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 28. Mai 2009
Vermarkter NamcoBandai
Wertung 7.3
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neXGam YouTube Channel
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