The Outfit im Test

Xbox 360Xbox
The Outfit aus dem Hause Relic Entertainment war das erste Xbox 360 Spiel, welches wir von Planet-Xbox gespielt haben. Im Rahmen der Games Convention 2005 wurde uns das Spiel von einem der Entwickler bei THQ gezeigt und wir fanden es schon damals äußerst amüsant. Der Titel, der Action, Strategie und ein World War II Szenario miteinander vereint liegt mittlerweile beim Händler eures Vertrauens zum Kauf bereit – wir haben uns die Zerstörungsorgie genauer angesehen.
Die Story des Spiels findet während des Zweiten Weltkrieges in Europa statt. Die The Outfit-Einheit ist eine Gruppe bestehend aus J.D. Tyler, Deuce Williams und Tommy Mac. Alle drei passen nicht in das Bild des gewöhnlichen US-Soldaten, sondern erinnern sowohl durch ihren optischen Auftritt als auch durch ihr Verhalten eher an das legendäre A-Team. Jeder der drei knallharten Jungs hat seine speziellen Fähigkeiten. Während J.D. mit Gewehr und einer Vorliebe dafür gegnerische Fahrzeuge in die Luft zu sprengen in den Kampf zieht, vertraut der stets eine dicke Zigarre rauchende Deuce auf seine Bazooka. Tommy setzt mit seinem Flammenwerfer und Tränengas dem ganzen die Krone auf. Ihr Auftrag ist einfach: die Einsatzgebiete sollen von den blutdurstigen Nazis befreit werden. Als oberstes Ziel steht meist die Vernichtung eines Generals – bis wir soweit sind, müssen aber erst viele 'normale' SS- und Wehrmachtssoldaten fallen. Die Story ansich ist ziemlich flach und unspektakulär, den einzigen Reiz bilden die markanten Sprüche der drei Jungs.

Die Singleplayer Kampagne umfasst 12 Missionen, die neben einem Hauptziel für gewöhnlich auch zwei Nebenziele bietet. Diese Nebenziele sind die sogenannten 'Medaillenchancen'. An bestimmten Stellen in einer Mission wird eine Nachricht eingeblendet und erklärt, was ihr tun müsst, um die entsprechende Medaille zu erhalten. Die Medaillen sind dabei die Elemente, die euch im Einzelspielermodus von The Outfit Punkte für euren Gamerscore bringen. Zu Beginn einer Mission werdet ihr erst vor die Wahl gestellt, welchen der drei Outfit Söldner ihr in der kommenden Mission steuern wollt. Im Laufe des Spiels kommen weitere spielbare Charaktere hinzu. Jeder Charakter ist mit zwei Waffen und einem endlosen Vorrat an Granaten ausgestattet. An eurer Seite begleiten euch vier CPU gesteuerte Kollegen, die sich mehr oder weniger aktiv am Kampf beteiligen. Die Jungs sind keine wirklichen Intelligenzbestien und demnach solltet ihr euch in ernsten Situationen nicht auf sie verlassen.

Das Wichtigste am Spielprinzip von The Outfit ist das sogenannte 'Zerstörung auf Befehl' Feature. Für jeden getöteten Gegner / jedes zerstörte gegnerische Fahrzeug erhaltet ihr Punkte. Anhand dieser Punkte könnt ihr verstärkende Dinge kaufen. Die Auswahl geht vom einfachen MG über Flak-Geschütze, Transporter, Panzer bis hin zu einem Angriff aus der Luft. Diese Elemente kauft ihr via Knopfdruck und das Objekt der Begierde wird anschließend von einem Flugzeug aus genau dahin geworfen, wo ihr es hin haben wollt. Spätestens an dieser Stelle sollte man erwähnen, dass The Outfit nicht immer alles ganz ernst nimmt ,,,)

Trotzdem ist Verstärkung bei The Outfit bitter nötig, denn eure Waffen sind ziemlich schwach und überhitzen sehr schnell, woraufhin ihr warten müsst bis ihr sie wieder nutzen könnt und somit ein gutes Ziel abgebt. Fordert ihr ein Fahrzeug an, schlüpft ihr gleich in mehrere Rollen. Ihr fahrt das Ding nicht nur, sondern müsst euch auch noch um die Waffen an Bord kümmern. Und auch wenn böse Zungen behaupten, dass Männer nicht Multitasking fähig wären – wäre die Steuerung der Fahrzeuge nicht so verhunzt, hätte das noch ganz gut klappen können.

Der größte Schwachpunkt von The Outfit liegt allerdings in der mangelnden Abwechslung des Missionsdesigns. In jeder Mission ist es euer Ziel, von einem bestimmten Punkt aus ein Ziel zu erreichen und auf dem Weg dorthin feindliche Stellungen einzunehmen, die u.a. als Respawn Punkte wirken, wenn ihr während einer Mission mal den Löffel abgebt. Diese feindlichen Gebäude oder Einrichtungen sind auch jedesmal die gleichen, um sie einzunehmen und für eure Zwecke gebrauchen zu können müssen alle Gegner in der Umgebung dem Erdboden gleich gemacht werden. Egal ob ihr auf weitläufigen Feldern oder in engen Städten unterwegs seid – das Leveldesign ist stets ziemlich linear und lässt kaum Freiräume. Dabei ist die Spielgeschwindigkeit von The Outfit recht hoch, die Action steht deutlich im Vordergrund. Eigentlich ist das 'Zerstörung auf Befehl' Feature das einzige Strategische am Spiel – für ausschweifende Planungen fehlt dem System aber die Tiefe.

Die Steuerung von The Outfit ist größtenteils ganz gut gelungen. Während die Analogsticks mit den Standard Funktionen Bewegen / Umschauen belegt sind, öffnet ihr mit dem Y-Button das Kaufmenü. Im Kreis sind die Dinge angeordnet, die ihr kaufen könnt – mit Hilfe des linken Analogsticks wählt ihr aus. Über den rechten Trigger wird die aktuelle Waffe abgefeuert, mit dem linken Bumper die Waffe gewechselt. Das digitale Steuerkreuz dient für Befehle an eure CPU Mitstreiter. Probleme gibt es hier vor allem bei der Steuerung von Fahrzeugen, woran man sich schlichtweg gewöhnen muss. Insofern ihr nicht die Erfüllung aller Sidequests anstrebt, hält euch der Singleplayer Modus um die 10 Stunden am Bildschirm. Erfreulicherweise bietet The Outfit einen guten Multiplayer Modus, der das Gameplay viel besser zu nutzen scheint. Unter klassischen Voraussetzungen (Deathmatch, Capture the Flag, ...) haut ihr euch gegenseitig die Köpfe ein. Obwohl die Steuerung genau die Gleiche ist wie in der Kampagne, wirkt das ganze Spiel hier irgendwie einfach besser. Zudem könnt ihr die Kampagne sowohl online als auch offline im Coop spielen.

Während die Welt von The Outfit nicht zum Bestaussehendsten gehört, was wir bislang auf der Xbox 360 zu Gesicht bekommen haben, hebt es sich doch aus einem bestimmten Grund auf der Masse hervor. Die Gebäude und fast alle anderen Dinge die so im Weg herumstehen lassen sich im Spiel richtig schön zerstören. Zielt ihr mit dem Panzer auf einen bestimmten Teil eines Hauses, könnt ihr sicher sein, dass auch genau dort wo das Projektil einschlägt, ein großes Loch in die Wand gerissen wird. Es lohnt sich wirklich, sich einfach mal damit ein paar Minuten zu beschäftigen. Nach ein paar gut plazierten Treffern fällt das Haus dann auch in sich zusammen, auch wenn das weniger gut aussieht. Ansonsten erinnert The Outfit vom Design her ein wenig an Small Soldiers. Dabei sind die Animationen der Charaktere leider nicht sonderlich vielfältig. Enttäuschend sind in grafischer Hinsicht vor allem die Texturen, die auf einem HD-Gerät immerhin ein bischen detaillierter dargestellt werden.

Beim Sound kann The Outfit vor allem durch die Sprachausgabe eurer Protagonisten gefallen. Die Jungs haben teilweise richtig deftige Sprüche drauf, die in Verbindung mit dem richtig fiesen Ami-Akzent für manch einen Lacher sorgen. Der Soundtrack besteht aus einer guten Mischung von rockigen und elektronischen Tracks, sprich eigentlich genau das, was man hier erwartet hatte. In manchen Situationen, z.B. bei feindlichen Hinterhalten, wird dann auch mal eure DD 5.1 Anlage ordentlich gefordert bis der Glastisch wackelt.

Gregory meint:

Gregory

Mit ein bischen mehr Feintuning wäre aus The Outfit ein richtig empfehlenswerter Titel geworden. Auch so macht The Outfit zwar Spaß, allerdings mit weniger positivem Nachgeschmack. Gerade bei dem hochwertigen Softwareaufgebot für die 360 in diesem Monat wird dieser Titel untergehen. Wer aber Actionspiele mag, sollte spätestens im Sommerloch mal einen Blick reinwerfen.

Positiv

  • Zerstörung par excellence

Negativ

  • Verschenktes Potential
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  • von werwolf:

    Das Game gibts z.Z. bei der Grotte zu 16,99€ spielegrotte.de/index.php?kat=100078&anr=40340&hb=5...

  • von Master DK:

    Original von crazy_jb das probelm bei den spiel lag das die DEMO noch mit VGA funktionierte aber die Vollversion nicht war recht entäuscht. Klar läuft das auch mit VGA, unter PAL halt auf PAL60 und dann wieder das VGA kabel anschließen!...

  • von werwolf:

    Würde es für 15,- € nicht kaufen... lohnt sich nicht wirklich! Man bekommt es nicht ohne Grund überall zu dem Preis... Ich gehe jetzt nur vom Spielerischen aus (nicht von Grafik) es hat mich total enttäuscht......

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The Outfit Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 15.03.2006
Vermarkter THQ
Wertung 7.3
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neXGam YouTube Channel
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