The Ninja Warriors (HuCARD) im Test

The Ninja Warriors war seinerzeit, genauer gesagt 1988 Taitos Antwort auf SEGAs erfolgreiches Ninjaspiel Shinobi. Dafür haben sich die japanischen Spieleentwickler, die u.a. für den Lightgun-Kriegsshooter Operation Wolf verantwortlich sind, reichhaltig an filmischen Vorbildern wie "Terminator" und "Revenge of the Ninja" bedient. Die älteren Semester erinnern sich bestimmt noch an das mit drei Bildschirmen und einer dicken Soundanlage bestückte Arcade-Cabinet. Das geniale Musikstück "Daddy Mulk" der ersten Stage (komponiert von Zuntata) ist ein weiteres Highlight des Ninjaspektakels. Ob der Titel spielerisch heute noch was taugt und vieles mehr, lest ihr wie immer hier bei uns.
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The Ninja Warriors ist eines der Games, das in den 80ern aufgrund des menschenverachtenden Gameplays und der Gewaltdarstellung (Pixelblut und Geräusche der einwirkenden Waffen/Todesschreie) bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS) blitzschnell auf der schwarzen Liste landete. Zwar blieb die PC Engine Fassung aufgrund einer Japan-only Veröffentlichung von einer Indizierung verschont, doch nebenbei bemerkt ist sie eine der harmlosesten Umsetzungen: Blut oder andere Gewaltszenen fielen der Schere zum Opfer.

Die Story in Tatitos Schnetzelgame ist ebenso trashig wie unterhaltsam zugleich: Der machtgierige Präsident "Bangler" versetzt das Land in Angst und Schrecken - er ist dafür bekannt, nur mit roher Gewalt seine Machtansprüche durchzusetzen. Um die direkte Bedrohung zu beseitigen, schickt "Mulk", der Anführer einer Terroristengruppe die beiden Ninja-Androiden Codename "Ninja" und "Kunoichi" (..hey, wie einfallsreich!) um den korrupten Präsident das Lebenslicht auszublasen und damit das abgrundtief Böse zu beseitigen.

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Bewaffnet mit zwei Kunais und einer begrenzten Anzahl von Shurikens fightet ihr euch in der Rolle des männlichen oder weiblichen Schattenkämpfers durch sieben endlos lange seitlich-scrollende Stages. Attackiert werdet ihr von beiden Seiten, mitunter auch aus der Luft - kommt euch einer der zahlreichen Bösewichte zu nahe, schlitzt ihr ihn kurzerhand mit euren beiden fernöstlichen Vielzweckgeräten den Hals auf - praktischerweise lassen sich mit ihnen auch feindliche Attacken oder Projektile wie Kugeln, Wurfsterne blocken.

Durch den gezielten Einsatz der Shuriken knipst ihr einen Großteil von Banglers Schurken per Distanz das Lebenslicht aus. Meistens reichen dazu schon ein bis zwei gezielte Würfe. Beinahe alle Widersacher, die euch in The Ninja Warriors begegnen, sind menschlicher Natur und mehr oder wenig einfach zu bezwingen: Schwer bewaffnete Soldaten, Katana-schwingende Kunoichis, garstige Feuerspuker oder geheimnisvolle Ninjas, die sich gut getarnt hinter einer Oni-Maske verstecken.

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Vergleichbar mit dem von uns getesteten Beat ´em Up Vigilante, könnt ihr eure Spielfigur auch nur nach rechts oder links bewegen, wodurch die Bewegungsfreiheit stark einengt wird - springen oder Treppchen steigen ist dann auch schon das höchste der Gefühle.... Zudem ist das Game auch recht schwer. Jede Berührung/Treffer mit den Feinden kostet wertvolle Lebensenergie, kostbare Energiespender oder Power Ups = Fehlanzeige! Ist eure Energieleiste aufgebraucht, müsst ihr die komplette Stage von vorne starten. So etwas nennt sich dann wohl oder übel "Spielspaßkiller".

War der Titel vom Gameplay her eigentlich noch nie so der Bringer, strahlte der Arcadeautomat aufgrund der tollen Endzeit Atmosphäre und des Settings dennoch eine gewisse Atmosphäre aus, der man sich nur schwer entziehen konnte. Gerade das Feature, dass sich die Spielfigur nach genügend Treffern nach und nach zum waschechten Roboter wandelt und damit ihr menschliches Äußerliches verliert, finde ich auch heute noch recht toll in Szene gesetzt.

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Umso ärgerlicher, dass die PC Engine Fassung dem Arcade-Vorbild optisch stark hinterher hinkt: Gerade die Hintergrundgrafiken fallen extrem trist aus, unzählige Details sind bei der Konvertierung verloren gegangen. Auch an Animationen wurde gespart und die Spielfiguren fallen ausgesprochen mickrig aus. Eigentlich seltsam, denn gerade Titel wie The Kung Fu oder Crest of Wolf (..beides zwar auch keine guten Spiele) zeigen deutlich, dass auch bildschirmfüllende Sprites die Engine vor keinerlei Probleme stellt! Im Vergleich dazu sieht The Ninja Warriors mit seinem winzigen Bildausschnitt und hölzernen Animationen geradezu beschähmend aus. Obendrein wurde auch die Musik samt den Sound-FX gehörig verhunzt und ist für PCE Verhältnisse unterdurchschnittlich. Nachfolgend als Vergleich noch ein Ingame Screen der Arcade Version. Apropos: Der Panzer-Bossfight fiel ebenfalls der Schere zum Opfer...

Arcade Shot

Daniel meint:

Daniel

Durch die spielerischen und technischen Macken geht ein Großteil der Atmosphäre flöten, den der Spielautomat damals ausgestrahlt hat. Wer The Ninja Warriors trotzdem haben muss und die geniale Mega CD Version noch nicht sein Eigen nennt, darf aufgrund mangelnder Alternativen zuschlagen. 

Positiv

  • Netter Score (erster Level)
  • (Endzeit-) Atmosphäre
  • Ninja-Thematik

Negativ

  • Monotoner Spielablauf
  • Miese Technik
  • Große Abstriche gegenüber dem Arcade-Vorbild
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The Ninja Warriors (HuCARD) Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode NTSC-JP
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 30.06.1989
Vermarkter Taito
Wertung 5.9
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