
"Imhotep will die Welt regieren! Auf solche Ideen kommen Mumien, wenn sie für tausende von Jahren eingesperrt waren"
Der erste Ort dieser Reise ist eine alte ägyptische Grabkammer. Hier darf sich Alex bei den ersten Gegnern mit Faust und Steinschleuder zur Wehr setzen. Aber auch sein Armreif kommt ihm zu Gute. Dieser verleiht ihm telekinetische Kräfte, mit denen er Gegenstände in der Luft schweben lassen kann. Diese kann man bei Bedarf auch auf einen Gegner schleudern. Für diese Technik kam eine kleine aber feine Physikengine zum Einsatz, die Objekte realistisch in der Luft schweben lässt. Auch Rätsel müssen mit Hilfe dieser Kraft gelöst werden, das altbewährte „Kistenschieben“ wird hier zu einem „Kistenschweben“.
Doch der Armreif verleiht Alex noch andere Kräfte. Mit Sicht-Kraft werden Geheimnisse oder Schalter, die zum Weiterkommen wichtig sind, farblich markiert. Mit Eiskraft lassen sich Gegner oder Gegenstände einfrieren und damit besonders wirksam feurige Gesellen erledigen. Der Einsatz dieser Kräfte zerrt am Magievorrat, welcher mit blauen Kristallen wieder aufgefüllt werden kann. Äußerst hilfsbereit ist auch Alex Wieselfreund Tut. Er sammelt automatisch Items ein und betätigt nicht erreichbare Schalter.

"Die Umgebung ist zwar nicht eindrucksvoll, aber dafür sehr stimmungsvoll gehalten."
The Mummy erinnert vom Spielgefühl sehr an den ersten Tomb Raider Teil. Alte Grabräuber fühlen sich in den verlassenen Tempelanlagen sofort wieder heimisch und genießen die entspannende Atmosphäre. Wer beim Titel des Spiels nur Abschnitte in Ägypten befürchtet, der kann beruhigt sein. Neben dem staubigen Szenario führt euch die Reise durch verschiedene Gebiete, wie ein Dschungel in Peru oder eine idyllisch verschneite Winterlandschaft im tiefsten China. Für Abwechslung wurde gesorgt, nur beim Gegner Design wurde gespart:
Anders ausgedrückt, das Spiel hat ein Ratten-Problem, denn diese nervigen Biester gibt es überall und manchmal kommen sie in Massen! Dies stört vor allem dann, wenn man mit härteren Gegnern beschäftigt ist. Proportional zur Rattenanzahl steigt auch die Fledermausplage. Da diese Viecher fliegen, beanspruchen sie die Nerven ein gutes Stück mehr. Später erwarten einen dann sogar stärkere Versionen dieser Nervtöter, sogar in Übergröße! Herausfordernde Gegner sind zwar gut, aber auf diese Lückenfüller hätte man gut verzichten können.

"Ratten! Sie sind überall und selbst vor Riesenversionen wurde nicht zurückgeschreckt!"
Positiv stimmen hingegen die teilweise kreativen Rätsel. Alex Kräfte müssen manchmal mit der Hilfe von Tut kombiniert werden, um im Spiel voran zu schreiten. Dank der „Sicht-Kraft“ tappt man aber nie lange im Dunkeln und erkennt recht schnell, was zu machen ist. Generell bietet das Spiel einen moderaten Schwierigkeitsgrad. Besiegte Gegner hinterlassen blaue Kristalle, weshalb man nie ernsthaft Probleme mit einer zu knappen Magieleiste hat. Auch regelmäßig erscheinende Energiekristalle und Speicherpunkte reduzieren die Frustmomente, die höchsten wegen einer Rattenphobie aufkommen.

"Das Spiel bietet abwechslungsreiche Levels, die zum Grabräubern einladen"
Grafisch reißt The Mummy keinen Baum aus, allerdings wird alles sauber und flüssig dargestellt. Widescreen Besitzer freuen sich über einen 16:9 Modus, der allerdings bei jedem Spielstart bzw. Laden des Spielstandes neu eingestellt werden muss. Ein 60Hz Modus fehlt leider, aber bis auf kleine PAL Balken ist das Spiel gut angepasst. Ebenso solide ist auch der Sound. Die Grabräuberei wird mit ruhigen, unauffälligen Klängen untermalt, verändert sich allerdings dynamisch bei Kämpfen und Geheimnissen. Etwas nerven können hingegen einige Umgebungsgeräusche, die in zu kurzen Abständen wiederholt werden. Die Englische Synchronisation ist sicherlich auch geschmacksabhängig.

"Eine feurige Sache: Einige Gegner müssen mit entsprechenden Gegenelementen bekämpft werden"
Als alter Fan des ersten Tomb Raider Teils konnte mich das Spiel trotz anfänglicher Skepsis überzeugen. Doch die wirklich stimmige Atmosphäre des großen Vorbilds wird leider nicht ganz erreicht. Zu sehr hat mich der übermäßige Einsatz von kleinem Ungeziefer gestört. Viel wett machen allerdings die interessanten Rätsel in Verbindung mit den telekinetischen Kräften. Freunde der TV Serie (gibt es die in Deutschland überhaupt?) und Konsolen-Abenteurer können einen Blick auf Asobo Studios Mumiengrabräuberei riskieren.