
Später dürft ihr auch noch diesen jungen Kriminellen namens Eddie und seine Freundin Sam spielen..
Es ist kaum möglich vernünftig zu laufen und dabei zu zielen und wer sein gesamtes Magazin beim Schießen auf ein schätzungsweise 5 m entfernten Gegner leert, der weiß was echter Frust per Definition bedeutet...
Allerdings müsst ihr natürlich erst einmal in Schußposition gelangen, was gar nicht so einfach ist. Denn die Steuerung lässt euch da ja wie gesagt im Stich. Da die Gegner zumeist immer hinter irgendwelchen Ecken lauern, lauft ihr also noch gut gelaunt auf diese zu und macht rechtzeitig halt, um mit Hilfe des Analogsticks rundum zu gucken und einen Lageüberblick zu gewinnen. Aber Pustekuchen - ihr steht immer noch vor der undurchdringlichen Wand. Was tun wir also? Genau - wir "strafen" ein wenig nach links - was so einfach leider gar nicht möglich ist. Folglich läuft man dann irgendwann doch völlig entnervt schon ein paar Schritte um die Ecke, dreht den Charakter dann mühselig um mindestens 45° Grad und bekämpft dann den Feind. Nicht nur, daß dies auf Dauer nicht wirklich Spaß macht, ist dieses Vorgehen auch auf Dauer äußerst gesundheitsschädigend.
Doch glücklicherweise ist auch dies kein Problem. Bei einem auf Realismus getrimmten Game wie The Getaway: Black Monday reicht es völlig sich an die nächste Wand zu lehnen und schwupps verschwinden tiefe Schußwunden und Blutflecken aus der Uniform. Na, das wäre doch mal ein Tipp für die Kollegen vom GSG 9...

London stinkt nicht, es riecht nur so...
Das Fiasko mit der Steuerung setzt sich leider auch in den Fahrsequenzen fort. Zwar sind die Gefährte nun deutlich langsamer unterwegs, lassen sich aber immer noch genauso schlecht kontrollieren. Folglich betet ihr eigentlich die ganze Zeit bei Verfolgungsjagden, daß diese gerade Strecke dies bitte noch möglichst lange bleiben soll, da eine Kurve bei guter Geschwindigkeit zumeist ein böses Erwachen gibt. Auch hier hat man das Gefühl, daß mehr das Glück als Können entscheidet.
Genug gelästert? Leider weit gefehlt, es gibt noch weitere Kritikpunkte. So sind die Missionsbeschreibungen mittels oftmals sehr kurzen und leicht zu verpassenden Dialogen gut und gern mal der Grund für langes try & error herumsuchen. Zudem hat man sich auch grafisch nicht gerade mit Meisterleistungen hervorgetan - das Stadtmodell erinnert sehr stark an den ersten Teil, die übergroßen Köpfe der Charaktere sehen lächerlich aus und einige Slowdowns hier und da verprellen auch den letzten treuen Fan.

Auch so eine Großstadtkanalisation gibt immer genügend Atmosphäre für ein Game her...
Bleibt zu Hoffen, daß uns Team Soho demnächst vielleicht nochmal mit einem vernünftigen Sequel erfreut, da die eigentlich gute Story und einige nette Ideen im Spiel prinzipiell schon mal Stoff für einen Hittitel hergeben würden.
Irgendwie quält man sich nur durch das Spiel, um in den cut-scenes mehr von der interessanten Story zu erfahren. Das eigentliche Gameplay frustet leider einfach nur noch und auch der Spielumfang ist mit ca. 8 - 9 Stunden nicht gerade der große Wurf. Wer nicht wirklich ganz ganz ganz großer Fan der Serie ist, sollte an diesem Game getrost vorbeigehen!