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Auch wenn der frühere PSP-Teil noch etwas schwer im Magen liegt, muss Tenchu: Shadow Assassins sich nicht verstecken. Vor allem das Gameplay weiß diesmal zu überzeugen und macht seinem Titel aller Ehre. So können auf 13 verschiedene Arten und Weisen die Gegner neutralisiert werden.


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Für Eltern soll an dieser Stelle gesagt sein, die USK hat für das Spiel keine Jugendfreigabe gegeben und das nicht ohne Grund. Das Meucheln eurer Widersacher wird fast immer mit einer Blutfontäne abgeschlossen – Kill Bill lässt grüßen. Auch sind die Manöver in aller Deutlichkeit inszeniert, weswegen das Spiel nur für Erwachsene ist!
Schatten nutzen und unbemerktes Schleichen sind hier die Rezepte, welche den gesteuerten Protagonisten voranbringen. In einem Tutorial bekommt der Spieler alles beigebracht. Dunkelheit ist da oder muss durch Ausblasen von Lichtquellen geschaffen werden. Auch ist das Löschen dieser, z. B. mittels Wurfstern (Shuriken) oder einem Bambusrohr gefüllt mit Wasser, möglich. Kann man sein Versteck nicht in der Finsternis finden, sollte ein Gebüsch oder eine Regentonne als Unterschlupf weiterhelfen. Mithilfe des Mondes, im unteren linken Bildschirmrand, können Position des Gegners und der eigene Stealth-Status bestimmt werden.


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Natürlich besteht auch die Gefahr, dass der Gegner euch durch Unaufmerksamkeit oder Fehlverhalten entdeckt, dann hilft nur noch Mann gegen Mann und die Quadrattaste kommt für den Verteidigungs-/Angriffsmodus schnell zum Einsatz. Dies ist aber nur möglich, wenn der Spieler im Besitz eines Schwertes (Ninjato) ist. Pfeile geben den Winkel an, in welchem die Klinge für die Abwehr, mit dem Analog-Pad geführt werden muss. Der Wechsel zum Angriff erfolgt nach fünf- bis sechsmaligem Abwehren, dann gibt der Spieler den Ton an und kann mit gut getroffenen Hieben den Gegner schnell zur Strecke bringen. Mit Frust könnt ihr an dieser Stelle schon mal rechnen, denn nicht immer gelingen die Manöver einem gut. Mit etwas Übung stellt aber auch der Schwertkampf kein Problem mehr dar. Ohne Schwert verschwindet unser Held mittels Rauchbombe und getötete Gegner erscheinen nicht wieder beim Neustart der Mission. Beim zweiten Patzer geht es euch an den Kragen, jetzt muss die Mission von Neuem begonnen und alles bereits Geschaffte erneut bestritten werden.


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Als Unterstützung besitzen die Helden eine spezielle Ninjasicht, aktiviert mit der Dreieckstaste. Gegner sind dann farblich rot abstrahiert dargestellt. In diesem Modus kann das Vorhaben und die Sichtaufmerksamkeit der Gegner erkundet werden, um so tote Winkel in deren Sichtfeld zu erkennen. Kritik hier: Gegner verhalten sich oftmals zu unrealistisch dumm. Auch wenn die eine oder andere Stelle ziemlich schwer sein kann, bekommen Wachen das Geschehen in unmittelbarer Nähe nicht mit. Verursachte Geräusche werden ebenso nicht wahrgenommen, wie Tote die sich nur wenige Schritte entfernt vom Gegner befinden. Die Gefahr entsteht lediglich im Sichtfeld der Wachen.
Grafisch macht das Ganze eine gute Figur. Manchmal sind die Texturen etwas matschig, aber zum größeren Teil besitzt die Umgebung viele Details des feudalen Japans, gerade Gebäude und Umwelt sind überzeugend dargestellt. Unschön dagegen ist, dass Gegner sich kaum äußerlich verändern, ein bisschen Abwechselung täte hier schon gut. Leider fallen auch die vielen Clipping-Fehler im Spiel auf. Ebenso kann die Musik nach einer Weile an den Nerven nagen und die englische Sprache mit japanischer Intonation ist auch nicht immer schön anzuhören. Da es eh nur mit deutschem Untertitel ist, hätte die Sprachausgabe ruhig in Japanisch bleiben können, dann wirkt das Ganze ein bisschen authentischer.
Sicherlich, es ist kein Meilenstein, aber gerade die Ninjutsu-Manöver wissen zu motivieren. Das Spiel ist auf jeden Fall in der Qualität nicht mit dem Vorgängertitel Tenchu: Time of the Assassins zuvergleichen - viele Fehler des Vorgängers wurden behoben. Dennoch kann einiges an Verbesserungen, vielleicht im nächsten Teil, stattfinden. Gerade der nicht so gelungene Abwechslungsreichtum in Gegnervielfalt, Soundausgabe und der Geschichte lassen die Bewertung nach unten schnellen. Auch das nicht zu übersehende Ruckeln, trotz häufigen Zugriffen auf die UMD, lässt etwas zu wünschen übrig. Sehr gut gelungen ist die Steuerung, welche einfach von der Hand geht und die Grafik der Umgebung. Fans können zugreifen, für alle anderen ist es eher brauchbar aber kein "Muss ich haben".