Take Command - 2nd Manassas im Test

PC Windows
Kleiner Exkurs in Sachen amerikanische Historie! Nachdem es um den ersten Krieg der Moderne in den letzten Jahren verdammt still geworden war, versucht sich nun Entwickler Mad Minute Games mit der erneuten Umsetzung der spannenden Thematik. Ob dieser Ausflug in für uns Europäer eher exotische Geschichtsbereiche wohl geglückt ist?
Wir schreiben das Jahr 1861. Nachdem sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr politische wie auch kulturelle Differenzen innerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika zeigen, kommt es nun zum Worst Case - einige Staaten treten aus der Union aus und berufen sich dabei auf das Verfassungsrecht. Präsident Abraham Lincoln befiehlt als Reaktion darauf die Mobilmachung und beschliesst die Invasion des abtrünnigen Südens - und wo treffen sich die beiden Armeen? Genau, nahe der kleinen Eisenbahnstation Manassas im nördlichen Virgina - und das nicht nur einmal, sondern einige Monate später sogar noch ein zweites Mal...


Yankee Kavallerie auf dem Weg an die Front..(click to enlarge)


Das Spiel lässt euch dabei anfangs die freie Wahl, ob ihr euch nun auf Seiten der Nordstaaten schlagen wollt oder lieber den Kampf der Konföderation unterstützt. Zunächst will aber erstmal im Hauptmenü ein Modus gewählt werden - neben der Möglichkeit per handlichem Editor eigene Schlachten zu erwerfen und zu spielen weist ein Tutorial Neulinge in die Kunst des Krieges ein. Sind die Rahmenbedingungen egal, darf zudem auch im Freien Spiel eine Schlacht geschlagen werden. Herzstück bildet aber dennoch der Menüpunkt Schlachten, welcher direkt Zugriff auf die vier großen Schlachten der historischen 2nd Manassas Kampagne erlaubt. Die Schlachten sind dabei in korrekter zeitgeschichtlicher Reihenfolge angeordnet - nachdem zunächst bei Cedar Mountain gekämpft wird, geht es hernach beim namensgebenden Manassas weiter bevor die Kanonen und Musketen ein letztes Mal beim Ox Hill / Chantilly erklingen.



Hat sich der General vor dem PC schließlich für die Option seines Herzens entschieden, findet er sich nach einem kleineren Umweg auch schon direkt auf dem komplett in 3D dargestellten Schlachtfeld wieder. Und es dauert nicht lange, da treffen schon die ersten Kuriere mit samt der Nachrichten ein um über den neuesten Gefechsstand zu informieren. Soll nun auf eine Meldung reagiert werden, so kommt die Leiste am unteren Bildschirmrand ins Spiel. Neben einer Reihe anderer Einstellungen wie Ansicht der Minimap oder Regeln des Szenarios lassen sich hierüber die Kommandos ausgeben und natürlich Einblick in den Zustand der Batallione geben. Selbige wurden ins Detail möglichst originalgetreu mitsamt der historischen Führer integriert und stets durch einen Qualitätsgrad wie "Veteran" oder "Unerfahren" beschrieben. Das sich dies ebenso wie die Moral und Erschöpfung auf die effektive Kampfkrampf auswirkt, dürfte keinen überraschen.


Artillerie der Union hat Aufstellung genommen..(click to enlarge)


Doch nicht nur physischer und mentaler Zustand eurer Recken spielt eine Rolle beim Zusammentreffen mit dem Feind. So ist auch die Geländeart unbedingt in die strategischen Überlegungen mit einzubeziehen, denn wer seine Infantristen auf offenem Feld gegen feindliche Kavallerie antreten lässt, braucht sich nicht über das unerfreuliche Ergebnis zu wundern.

Die Steuerung der Armee klappt wunderbar einfach mit der Maus per Point & Click, per Icons lassen sich Formation und Befehle erteilen. Wem das zu stressig ist und sich lieber auf Kernthemen konzentriert, kann den Befehl auch an die CPU abgeben die ihre Sache recht ordentlich macht.


Die Schlacht tobt - nicht ganz leicht den Überblick zu behalten(click to enlarge)


Grafisch ist die Fülle an Mensch und Material auf dem Schlachtfeld erstmal sehr schön anzusehen. Wie ihr auf unseren Screenshots erkennen könnt ist auch pflanzliche Vegetation gut vorhanden und bietet darüber hinaus auch immer eine gute Möglichkeiten Truppen unbemerkt vom Gegner zu bewegen. Sieht man allerdings mal genauer hin, fallen sofort die reichlich verwaschenen Texturen auf die sich qualitativ mit dem heranzoomen stark verschlechtern. Hier musste Entwickler Mad Minute Games aus Gründen der Performance wohl einfach die Notbremse ziehen. Auch die Animationen bewegen sich in einem ordentlichen Rahmen, hätte aber ruhig noch detaillierter ausfallen können. Wenigstens bei den Explosionen und dem Rauch gibt es nichts zu meckern und auch Ruckeleinlagen bleibt trotz marschierender und kämpfender Hundertschaften eine echte Seltenheit, zumindest sofern man nicht gerade knapp an den technischen Mindestanforderungen baut.



Auch Soundtechnisch weiß der Bürgerkriegstitel durch schöne Melodien, Kampfeslärm und Waffenfeuer zu gefallen. Mir persönlich hätte man das stürmen des Schlachtfeldes auch ruhig noch martialisch mit dem Yankee Doodle oder dem Dixie unterlegen können, was sicherlich noch zusätzlich für Atmosphäre gesorgt hätte. Dennoch kommt das Flair des amerikanischen Bürgerkriegs hier sehr gut rüber und begeistert Strategieexperten mit Vorliebe für amerikanische Historie. Letztere, also Strategieexperten, wird auch einiges an Können abverlangt - aber ein geschenkter Sieg wäre doch auch kein richtiger, oder?


Zu Besuch bei den Konföderierten..(click to enlarge)

Mindestanforderungen:
  • Windows 98, 2000, XP
  • Pentium 3 mit 1 GHZ
  • 256 MB RAM
  • 64 MB Direct X9 kompatible Grafikkarte
  • 1,3 GB Festplattenspeicher

Sebastian meint:

Sebastian

Persönlich habe ich mich schon sehr auf Take Command: 2nd Manassas gefreut und auch wenn ich einen richtigen Kampagnenmodus irgendwie vermisse, so wurden meine Erwartungen doch zum größten Teil erfüllt. Strategiefans mit Faible für die US-History greifen zu und legen sich am besten zur Einstimmung auch unbedingt noch vorher Ted Turners großartigen Film Gods & Generals auf DVD zu. 

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Take Command - 2nd Manassas Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit seit 24. April 2006
Vermarkter KochMedia
Wertung 8
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