
Abermals dürfen sich Nintendo Wii Besitzer nämlich wieder hüpfend und laufend mit Spongebob und seinen Freunden durch Bikini Bottom (und diesmal speziell eine Fabrik) zu schlagen, um die vom machtgierigen Professor Calamitous entführten Freunde von ihrem Dasein zu befreien. Soweit die Einstimmung ins Szenario mittels einer kurzen Introsequenz. Wenige Augenblicke später findet ihr euch schon mitten im Abenteuer wieder, daß euch vorwiegend in die mit bösen Spielzeugrobotern gefüllte Fabrik führt. Später dürft ihr zwar auch außerhalb der Produktionsanlage einige Gefahren bestehen (u.a. einen coolen Mecha-Spongebob Level), der größte Teil des Abenteuers spielt sich aber im rostigen Ungetüm ab.
Immerhin müsst ihr das Abenteuer nicht allein mit Freund Patrick bestehen - nach und nach schließen sich nämlich auch noch andere Nicktoons wie etwa Danny Phantom, Tak, Timmy Turner oder Jimmy Neutron dem Kampf gegen den durchgeknallten Prof. an. Allerdings halten sich spielerisch die Unterschiede der Protagonisten eher Grenzen - Urwaldbewohner Tak etwa z. B. kann dank seiner Juju Macht auch höher gelegene Orte erreichen. Einfallsreichtum sieht anders aus...

Auch der Rest des Spieles leidet nicht gerade unter einem Kreativitätsschub - willige Käufer erhalten hier so ziemlich genau einen den Vorgängern stark nachempfundenen Jump'n'Run Titel. Steckt man diese erste Enttäuschung weg, läuft und hüpft es sich die erste halbe Stunde eigentlich ganz amüsant. Danach setzt aber eine gewisse Ermüdung und ein Durst nach Abwechslung ein, was nicht zuletzt auch an einigen unfairen Stellen im Spieldesign liegt. Mitunter steigt der ansonsten recht gutmütige Schwierigkeitsgrad an bestimmen Punkten nämlich rapide an, wo dann nur noch absolute sichere Beherrschung der Steuerung weiterhilft. Gerade wenn man hiermit auch jüngere Spieler ansprechen will, dürften derartige Fehler eigentlich nicht geschehen. Zumal die Steuerung auf dem Nintendo Wii auch alles andere als perfekt ist. So prügelt ihr mit dem Steuerkreuz der Wiimote die Gegnerscharen vom Bildschirm, während mit dem A-Button gehüpft wird. In der Praxis etwas eher etwas unangenehm und sicher nicht intuitiv.
Auch in Punkto Umfang kann das neueste Abenteuer des Schwammes nicht mit den Größen des Genres mithalten. Geübte 3D Hüpfspezis können den Titel nämlich trotz vereinzelter fieser Stellen an zwei Tagen durchspielen - doch auch Anfänger und jüngere Spieler werden kaum länger daran zu knabbern haben. Abgesehen vom Robo-Level in Bikini Bottom bietet der Spielverlauf dazu eigentlich auch verdammt wenig, um überhaupt über die gesamte Distanz zu motivieren. Und wie schon bei der unsäglichen GBA Version müsst ihr auch hier später noch mit einem anderen Helden bereits besuchte Orte erneut meistern, um an versteckte Items zu gelangen. Eher mäßig spaßig....

Und als wäre dies noch nicht Grund genug die Finger vom Verkaufsregal zu lassen, so ist auch noch die technische Seite auf dem Nintendo Wii wenig erquickend. Detailarme Umgebungen und immer wieder auftretende slowdowns fügen sich zum Bild der uninspirierten Auftragsarbeit für das lukrative Weihnachtsgeschäft zusammen. Dazu gesellt sich dann noch eine im Prinzip ganz brauchbare deutsche Synchronisation, deren Timing aber mehr als schlecht ist, weshalb sich mehrere Sprecher öfters schon mal überlagern und so ein undefinierbares Kauderwelsch daraus wird. Und von der uninspiriert im Hintergrund dahinplätschernden Musikunterhaltung wollen wir gar nicht erst reden...
SpongeBob und Freunde - Angriff der Spielzeugroboter beweist es uns einmal mehr - ein Schwamm gehört in den Besenschrank und nicht in die Spielkonsole! Auch dieser Teil für Nintendo Wii zeigt wieder einige fiese Schwächen in Technik und Gameplay, dazu gesellt sich außerdem eine im Gegensatz zu anderen Vertretern der Serie ziemlich einfallslose Levelstruktur. Wer seinen Abend nicht mit dem Konsum von Spongebob auf Super RTL vergeudet, der sei vor diesem Lizenzwerk folglich gewarnt.