Splinter Cell im Test

Macintosh
Gemessen am üblichen Aspyr-Standard, hat Agent Sam Fisher den Weg auf unseren Macintosh ja fast mit Lichtgeschwindigkeit gefunden. Aber was noch viel wichtiger ist: Gemessen am üblichen Konvertierungsstandard haben wir es hier mit einer vorbildlichen Umsetzung zu tun!

Mein Name ist Fisher. Sam Fisher.


Wir schreiben das Jahr 2004. In Georgien herrschen starke politische Konflikte. Durch zahlreiche fragwürdige Taten macht der georgische Präsident Kombayn Nicoladzc in aller Welt auf sich aufmerksam. Mittendrin amerikanische Einheiten, die versuchen, den skrupellosen Machthaber zu stoppen. CIA Agentin Alison Madison war mit der Aufklärung einer Kommunikationskrise beauftragt, welche die frühere Sowjetrepublik Georgien heimsuchte. Urplötzlich bricht der Kontakt zu ihr ab. Die CIA entsendet einen weiteren Mitarbeiter in die georgische Hauptstadt Tiflis. Agent Blaustein hat den Auftrag, die verschwundene Agent Madison aufzufinden.




Nachdem auch der Kontakt zu Blaustein 7 Tage nach dessen Eintreffen in Tiflis aus mysteriösen Gründen plötzlich abbricht, nimmt die CIA mit der National Security Agency – kurz NSA – Kontakt auf. Third Echelon, eine Untergruppe der NSA, entsendet nun ihren besten Mann um den Vorkommnissen in Georgien auf den Grund zu gehen. Doch das muss streng geheim über die Bühne laufen, denn offiziell existiert der Splinter Cell, Sam Fisher, nicht und seine Existenz muss auch weiterhin unerkannt bleiben. So wird Sam Fisher nach Georgien geschickt um die verschwundenen CIA Agenten Madison und Blaustein wieder zu finden und heraus zu kriegen, was in Georgien vor sich geht. Doch das ist erst der Anfang..

Doch soviel sei noch gesagt: die Suche nach Madison und Blaustein wird nicht das einzige Ziel sein. Zahlreiche Verstrickungen und unerwartete Wendungen lassen Sam Fisher immer wieder neue Aufträge bekommen, auch wenn er gerade glaubte bald wieder in Ruhe zuhause vor dem Fernseher sitzen zu können.




Bevor ihr ins eigentliche Spiel startet, müsst ihr eine Trainingsmission erfolgreich beenden. Denn Sam Fisher hat einiges auf dem Kasten und da muss schon ein wenig geübt werden, damit man im späteren Spiel z. B. in einer brenzligen Situation blitzschnell entscheiden kann und dann nicht auf die falschen Knöpfe drückt… denn das wäre fatal. So hat Fisher so ziemlich jede gymnastische Bewegung drauf, die man sich vorstellen kann (umso witziger ist dabei die Tatsache, dass er scheinbar nicht schwimmen kann). Im Trainingslevel wird euch also die – nicht immer ganz einfache – Steuerung dieser Moves per Tastatur + Maus etwas näher gebracht. Fisher kann z.B. springen, sich ducken, schleichen (stehend oder duckend), sich an Kanten entlang hangeln, an Rohren hinauf- bzw. hinunter klettern, Leitern erklimmen, sich an Wände anlehnen, um Wandecken spitzeln, Gegner in den Schwitzkasten nehmen, Gegner als lebendige Schutzschilder verwenden, usw.




Dabei sei noch einmal gesagt, dass eben genannte Moves nur die wichtigsten sind… und noch lange nicht alle. Wenn ihr z.B. einen Gegner in den Schwitzkasten nehmt (wenn ihr bewaffnet seid wird dem Gegner dann auch noch die Waffe an die Schläfe gedrückt), könnt ihr ihn – insofern er wichtige Informationen hat – ausfragen, bevor ihr ihn durch einen Schlag mit eurer Pistole in die Traumwelt schickt. Oder aber ihr benutzt einen General um ihn an einen Netzhautscanner zu halten, der eine Tür versperrt durch die ihr ohne die „Hilfe“ des Generals nicht gekommen wärt. Außerdem eignen sich solche „an sich genommenen“ Gegner gut als lebende Schutzschilde. Sobald ihr aber das Feuer eröffnet, werden andere Gegner nicht mehr zögern auf euch und ihren Kollegen zu schießen.





Wer braucht schon Treppen. Aufzüge sind viel interessanter.


Doch Fisher hat nicht nur eine riesen Anzahl an coolen Moves parat. Er ist außerdem mit dem neusten technischen Schnick Schnack ausgestattet. Schon bekannte und auch manch futuristischer Gegenstand findet so den Weg in Fishers Anzug. Hier wieder einige Beispiele: eine kleine Kamera, die an einem verbiegsamen Stab befestigt ist, erlaubt es euch unter Türen hindurch zu schauen. So könnt ihr, bevor ihr die Türe öffnet, erst abklären ob sich auch keine böse Überraschung in Form eines Gegners hinter jener befindet. Auch verschlossene Türen sind für Fisher kein Problem. Entweder ihr benutzt den „normalen“ Schloss-Knacker, oder aber ihr greift, z.B. wenns schnell gehen muss, zur chemischen Lösung, die das Schloss aus dem Weg ätzt. Fisher hat viele weitere Spielereien zur Verfügung, die sich von Mission zu Mission unterscheiden. Zum Standard-Outfit gehören aber die Waffen, wie seine schicke Pistole. Später kommen noch andere Waffen (z.B. halbautomatisches Gewehr) hinzu. So hat Fisher für jede noch so aussichtslos wirkende Situation das richtige in seinem Equipment.




Nichtsdestotrotz ist Splinter Cell kein Baller-Game… es ist sogar Kilometer davon entfernt. Das Töten von menschlichen Personen sollte die letzte in Erwägung gezogene Möglichkeit sein. Besser ist es da, sich leise anzuschleichen und den Gegner mit der Pistole K.O. zu schlagen. Außerdem habt ihr nur sehr wenig Munition zur Verfügung, daher würde die Baller-Methode eh nicht lange gut gehen. In manchen Missionen ist es euch sogar strikt untersagt, Menschen zu töten. Hier muss dann sehr konzentriert ans Werk gegangen werden, damit man die Leute, die einem im Weg stehen, sanft außer Gefecht setzen kann. Sowieso ist der Stealth-Gedanke das eigentliche Herz des Spiels. Werdet ihr von Gegnern gesichtet, wird Alarm ausgelöst. Und das hat zur Folge, dass alle in der näheren Umgebung positionierten Wachen euch suchen werden.




Ein Mittel um so lange wie eben möglich versteckt zu bleiben, ist z.B. das Zerschießen von Lichtquellen. Denn da in Splinter Cell alles in Echtzeit berechnet wird, ist es kein Problem diverse Lichtquellen mit einer Kugel auszuschalten. Im Dunkeln seid ihr klar im Vorteil – immerhin wäre Sam Fisher kein Geheimagent wenn er kein Nachtsichtgerät dabei hätte… Habt ihr einen Gegner ausgeschaltet, ist es auch immer empfehlenswert, jenen in eine vollkommen dunkle Ecke zu verfrachten. Solltet ihr das nicht tun, werden pattroulierende Wachen den Niedergestreckten schnell bemerken und sofort Alarm auslösen – und Alarm ist nun wirklich das Letzte was ihr gebrauchen könnt.




So schleicht sich Sam Fisher durch die insgesamt neun Macintosh Level von Splinter Cell und wird im Laufe jener auf viele harte Aufgaben stoßen – denn eines sei gleich gesagt: Splinter Cell ist alles andere als einfach. Für den Einen heißt das Herausforderung total… für den Anderen heißt es, einige Frustattacken in Kauf zu nehmen. Diese können z.B. aufkommen, wenn man sich gerade ganz leise und langsam an jemanden heran schleicht und dieser sich dann doch im letzten Moment umdreht, euch entdeckt und seine Kollegen herbei ruft. Oder aber ihr seid kurz vor Missionsende, aber eure Munition ist alle und ihr braucht aber unbedingt Munition um die Mission zu beenden. Da hilft nur noch die Mission neu zu starten und diesmal zu versuchen sparsamer zu sein. Besonders bei den längeren und anspruchsvolleren Missionen kann dies zu richtig mieser Laune führen. Doch wenn man dann die haarige Situation überstanden hat, ist man im Nachhinein richtig stolz und hat wieder richtig Lust weiter zu spielen.



Technisch ist Splinter Cell ein sehr schöner Mac Titel. Einen flotten G5 vorausgesetzt, gibt es hier eine wirklich schöne und flüssige Grafik für Genießer. Da haben die Jungs von Ubi Soft Montreal wirklich ganze Arbeit geleistet. Durch die in Echtzeit berechnete Grafik werden Licht- und Schatten Effekte möglich, von denen man bisher in Computerspielen nicht zu träumen gewagt hätte. Zudem sind fast alle Lichtquellen deaktivierbar, wodurch die Umgebung direkt dunkel wird. Einfach faszinierend. Die Schatten sind auch sehr gut rüber gebracht: so könnt ihr oft schon anhand von Schatten die Situation hinter der nächsten Ecke abschätzen. Einzig gelegentlich auftretende Clipping-Fehler und die Anfälligkeit zu Rucklern auf G4 Macintoshs mindert etwas den Gesamteindruck.



Zwar benötigt die Schillerscheibe laut ASH lediglich einen G4 Mac mit 867 Mhz, 256 MB RAM, 32 MB Grafikkarte und OS X 10.2.8, in der Realität wird es mit dieser Konfiguration aber recht eng. Gerade bei Effekten wie Rauch auf dem Bildschirm gerät das Stealth Abenteuer dann schon mal ins Stocken - ein G5 macht sich hier dann doch bemerkbar.



Auch was den Sound anbelangt kann Splinter Cell vollkommen überzeugen. Atmosphärische Musikstücke begleiten euch durch das ganze Spiel. Wird die Situation brenzlig, spiegelt sich das auch sofort in der Musik wieder. Außerdem hat Splinter Cell eine sehr gute Sprachausgabe, der Test basiert allerdings auf der US-Version. In dieser englischsprachigen Version leiht US-Schauspieler Michael Ironside seine Stimme für Sam Fisher. Jener ist aus Filmen wie Starship Troopers, Top Gun und auch aus der TV Serie V- die ausserirdischen Besucher bekannt. Allerdings wurde für die deutschsprachige Version die Synchronstimme von Nicholas Cage für Sam Fisher ausgesucht. Das verspricht eine super deutsche Synchronisation. Die ausländischen Gegner reden außerdem mit einem sehr witzigen Akzent – einfach super!

Sebastian meint:

Sebastian

Auf den Konsolen wurde Splinter Cell mit Auszeichnungen nur so überhäuft - und das nicht umsonst! Auch auf dem Macintosh setzt Agent Sam Fisher die Messlatte wieder ein Stückchen höher und überzeugt mit einer hübschen Optik, grandiosem Sound und großer Spannung. Die Spielzeit ist mit 15 - 20 Stunden ebenfalls in Ordnung - Fans des Genre greifen hier unbedingt zu!

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Splinter Cell Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 26. Oktober 2004
Vermarkter ASH
Wertung 7.6
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