Spider-Man - Web of Shadows im Test

Nintendo Wii
Activision und ihre Wiedergutmachung – Nachdem sie den freundlichen Netzschwinger mit Spider-Man: Friend of Foe zu einem Fall für die Toilette gemacht haben, soll nun alles besser werden. Mit einem Monsterrelease auf PSP, PS2, NDS, Wii, PS3, X360 und PC wird ein jeder bedient, der ein elektronisches Spielzeug sein Eigen nennt und vielleicht ein Faible für Marvel-Comics hat. Wir von Planet-Nintendo haben uns die Nintendo Wii Version geschnappt und berichten euch von unseren Eindrücken!
New York brennt, alle Oberschurken im Marvel-Universum sind schlecht drauf, die New Yorker Gangs schlagen sich gegenseitig die Köpfe ein und Peter Parker hat Beziehungsprobleme mit seiner Lebensabschnittsgefährtin Mary Jane Watson. Und als wäre das noch nicht genug, ist Venom aka Eddie Brock in Kuschellaune. Nach einem kurzen Rumgefummel mit seinem Busenfreund Spider-Man ist dieser jetzt auch noch in einem schwarzen Kostüm unterwegs, was seine Kräfte gehörig verstärkt. Frei durch New York darf sich der Netzschwingerfan bewegen und im Flug zwischen dem klassischen sowie dem infizierten Kostüm wechseln.



Auch storyrelevanten Einfluss hat diese Modenschau, denn an bestimmten Punkten muss sich der Spieler für den ’’guten’’ oder den ’’schlechten’’ Pfad entscheiden, was die Geschichte und somit das Ende von Web of Shadows beeinflusst. Das Spielprinzip ist dabei im GTA-Style. Ihr lauft, springt oder schwingt durch Häuserschluchten, klettert Wände nach oben oder nehmt ein Bad in der Pixelmenge. Hierbei sind eure Tätigkeiten in optionale sowie Hauptmissionen untergliedert. Um die Storyline voranzutreiben, solltet ihr Aufträge von prominenten Gästen annehmen, die euch nebenbei auch gleich eine Schulung im Superhelden Dasein verpassen.



Die Sidequests beruhen leider immer auf demselben Prinzip: Passanten retten, Gangs ausschalten oder Supertrooper liquidieren. Kämpfe, erfüllte Missionen und eingesammelte Spinnensymbole lassen die Energieleiste sowie die Movepalette erweitern. Soweit, so gut. Aber leider glänzt die Nintendo Wii Version im Vergleich zu seinen neXGen-Konkurrenten nicht gerade mit Pluspunkten. Wii-typisch wurde die Steuerung auf Nunchuk und Wii-Remote zugepasst, was aber vollkommen in die Hosen gegangen ist. Die Steuerung und die Bewegungserkennung ist unzureichend und oft tut euer Charakter das, was ihr eigentlich nicht wollt. Hier ein Beispiel: Um Gegner anzuvisieren, schwingt ihr die Nunchuk nach unten, dabei passiert es aber immer wieder, das Spider-Man auch seinen Anzug wechselt (eigentlich per Bewegung nach rechts oder links).



Netzschwingen und Combos sind bei der überladenen Steuerung reine Glückssache, zumal oft eure Bewegungen einfach nicht wahrgenommen werden. Enorm zickig ist die Kamera, die ihr zwar mit dem Steuerkreuz drehen könnt, aber in den Häuserschluchten und Kampfsequenzen seid ihr praktisch komplett blind. Am schlimmsten kommt es dann, wenn ihr gerade an einer Häuserwand im Kampf verwickelt seid und vielleicht um die Achse des Gebäudes lauft. Dann dreht die Kamera auf Hochtouren und zartbesaitete Spieler werden schnell zum Eimer greifen um Bretzeln und Cola auszukotzen.

Ein nächster Negativpunkt ist das Questdesign, dass ihr euch bei Kollegen abholt. ’’Töte 50 Gangster und komm wieder zu mir zurück, wenn du fertig bist! ’’. Nach erledigter Arbeit bekommt man zu hören, dass die nächste Mission darin besteht 75 Gangster zu killen. Ist das wieder vollbracht heißt das nächste Missionsziel ’’Töte 100 Gangster’’. Dieses Schema läuft durch das ganze Spiel, wobei später die langweiligen Gangster durch Soldaten oder grüne Goblin Klone ersetzt werden. Aber Hand in Hand mit der vermurksten Steuerung ist es die Grafik, die Nintendo Wii Besitzer zu schreien bringen wird. New York ist riesig, aber die Texturqualität und die Farbgebung der Gebäude sind einfach nur schlecht. Sehenswürdige Details wie in der PS3-Version sucht man hier vergebens.



Dafür bekommt ihr alle zwei Meter Pop-Ups erster Klasse vor die Nase geschoben. Schaut man sich die Straßen der Metropole an, könnte man zunächst meinen in eine Kleinstadt am Sonntag geraten zu sein, weil Population (sprich Autos und Fußvolk) auf ein Minimum reduziert ist. Dazu kommt noch das die Grafiksets der Einwohner absolut detailarm wirken. Dafür kann Spidy wenigstens mit geschmeidigen Animationen glänzen. Um die Präsentation abzurunden, gibt es noch gelegentliche Soundbugs, die entweder die Hintergrundmusik oder Stimmen verschwinden lassen. Kenner der Kinovorlagen werden kleine A-ha-Momente erleben, denn der Soundtrack der Kinofilme dudelt seicht im Hintergrund.

Dominic meint:

Dominic

Die Verpackung fragt: ‘’ Wie weit wirst du gehen, um New York zu retten?’’ Ich für meinen Fall werde New York den Rücken zu kehren, denn Spider-Man – Web of Shadows bereitet einfach keinen Spaß. Zwar sind gewisse Standards gegeben (die für ungefähr fünf Minuten Spaß versprechen) aber das Gesamtpaket, also Grafik, Steuerung, Story, Missionsdesign ergeben einfach einen unvollständigen Brei. Die Programmierer von Treyarch mögen zwar programmieren können, aber gute Spiele erstellen können sie offensichtlich nicht! 

Positiv

  • Mit Spidy schwingen macht Spaß

Negativ

  • Grafik ist nicht das Wahre
  • Missionsdesign aus den Neunziger Jahren
  • Bugs, Kamera und Steuerungsprobleme
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Spider-Man - Web of Shadows Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 29. Oktober 2008
Vermarkter Activision
Wertung 4.3
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