
Darfs vor der großen Schlacht noch eine fruchtige Erfrischung sein? (click to enlarge)
Wie schon der Vorgänger spielt auch Teil II mit dem Untertitel "Shadow Wars" wieder in einer Fantasywelt mit deutlichen Anleihen bei J. R. R. Tolkien. Als eines Tages unversehens eine Elfenbotschafterin die böse Kunde von einer Invasion der schrecklichen Schatten in ihr Königreich bringt, ist ganz Mittelerde..äh, naja ihr wisst schon, in Alarmbereitschaft. Nur ein längst vergessenes Bündnis aus Menschen, Zwergen und Elfen kann gegen diese dunkle Macht bestehen. Wo hab ich das nur schon mal gesehen? *grübel*

Minas Tirith, anyone? (click to enlarge)
Wer sich schließlich an dem sehr schicken und hübsch inszenierten Intro genug erfreut hat, darf nach kurzem Umweg mit seiner bis zu sechsköpfigen Heldentruppe losziehen. Rollenspiel und Strategie halten sich in Sachen Gewichtung in etwa die Wage, auch wenn der RPG Anteil zunächst anfangs überproportioniert erscheint. Dabei fallen übrigens gleich eine ganze Reihe positiver Neuerungen auf, wie beispielsweise erfreulich mehr Side-Quests und genauere Anweisungen - beim Vorgänger war man doch mitunter mal etwas ratlos und wusste nicht so recht weiter. Hier hat man glücklicherweise aus den Fehlern gelernt.
Etwa differenzierter ist das neue Skillsystem zu sehen, wenn man es denn noch so bezeichnen möchte. Ein echter RPG-Fan rümpft aufgrund der zurechtgestutzten Einstellmöglichkeiten verständlicherweise etwas die Nase, dürft ihr nach einem Level up eurer Haudgegen lediglich nur noch einen einzigen Skillpunkte in eine grobe Richtung vergeben. Die einen freuen sich so über weniger Fummelei, während andere sich über fehlende Individualität und Einstellmöglichkeiten ärgern.

Nicht auf die Größe kommt es an, sondern die Technik! (click to enlarge)
Wer einige Stunden schließlich mit dem Erfüllen von Aufträgen und Schlitzen von Monstern verbracht hat, wird dann schließlich irgendwann seßhaft. Ab hier geht es dann in bester Echtzeit-Strategie weiter, wobei man strikt in den Traditionen des Genres verhaftet bleibt. Folglich sammeln Arbeiter Ressourcen, während die Basis kontinuierlich ausgebaut und verbessertt wird. Übrigens wurde auch das Ressourcenmanagment vereinfacht - statt der unübersichtlichen Ressourcenmasse vergangener Tage gibt es nun nur noch drei Rohstoffe, die von eurer fleißigen Arbeiterbienen abgebaut werden.
Die mit weiterem Spielfortschritt wurde geschickt mit der Story verbunden, da im weiteren Verlauf selbiger mehr und mehr Allianzpartner an eurer Seite streiten und ihr so verständlicherweise auch größere Auswahlmöglichkeiten bezüglich eurer Bauvorhaben besitzt. Das Spiel gewinnt so stückenweise an Vielfalt und verlangt dementsprechend auch mehr Können von eurer Seite, wobei der Schwierigkeitsgrad ohnehin recht behutsam ansteigt.

Hübsch, aber leider auch hardwarehungrig... (click to enlarge)
Auch die KI muß sich übrigens nicht verstecken und wurde verglichen mit dem Vorgänger deutlich aufgewertet, teilweise Aussetzer wie in der Vergangenheit traten bei unseren Testsessions nicht mehr auf.
Auch für Multiplayerfreunde hält Spellforce 2 wieder so einige nette Überraschungen parat. Neben einem klassischen RTS Spielmodus jeder vs. jeden respektive Team vs. Team darf im Rollenspielteil auch kooperativ gegen Monster vorgegangen und Aufträge gelöst werden. Ob im LAN oder online spielt dabei keine Rolle und dürfte Fans wieder so einige Abendstunden kosten.
Wie auch bereits schon das Prequel zu seiner Zeit begeistert auch Spellforce 2 grafisch. Seien es die Animationen der Protagonisten, die je nach Hardware praktisch grenzenlose Weitsicht oder die immense Menge an kleinen Details - das vom deutschen Entwickler Phenomic stammende Spiel setzt in dieser Richtung klare Maßstäbe.

Ist das schon alles oder nur die berühmte Vorhut? (click to enlarge)
Allerdings hat ja bekanntlich alles seinen Preis und mehrmals war unser mittlerweile etwas in die Jahre gekommener Testrechner arg am schnaufen um die Grafikpracht zu berechnen. Besitzer von High-End Rechner dürfen hier freizügig mal die Power ihrer Kisten freisetzen und die Detailregler der Optionen mutig nach oben verschieben, um sich dann zurück zu lehnen und die geniale Optik zu genießen.
Sieht man mal von teilweise kleineren Übersichtsproblemen bei den Kämpfen im RPG Teil und den hohen Hardwareanforderungen ab, so präsentiert man uns hier einen nahezu perfekten Genremix und weiteres Highlight des Jahres 2006. Nicht warten - kaufen!