Sonic & SEGA All Stars Racing im Test

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Mittlerweile hat Klempner Mario bewiesen, dass er einiges mehr auf dem Kasten hat als tagtäglich seine Prinzessin zu retten. Auf dem Golf- und Tennisplatz ist er bereits bekannt, sowie als Arzt und olympischer Spieler. Doch gerade seine Kart-Karriere ist allen seit der 16-Bit Ära mehr als geläufig. Warum ist SEGA damals nicht auf den Zug aufgesprungen? Besser zu spät als nie ist hier wohl der passende Spruch. Denn jetzt erscheint endlich ein Funracer von SEGA, der viele verschiedene Franchises der ehemaligen Nintendo-Konkurrenz beheimatet. Ob der Titel auch mit der Vorlage der Kontrahenten mithalten kann, haben wir für Euch herausgefunden!

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Was muss ein guter Funracer bieten, um nicht in der Masse unterzugehen? Richtig! Charaktere mit Wiedererkennungswert. Davon hat SEGA glücklicherweise einige in den letzten fast 30 Jahren erschaffen. Angefangen bei Alex Kidd und Opa-Opa, die sich allerdings erst freischalten lassen müssen, bis hin zu Ryo Hazuki aus Shenmue und B.D. Joe aus Crazy Taxi, nicht zu vergessen natürlich die Sonic-Franchise mit insgesamt sieben spielbaren Figuren. Xbox-Exklusiv steht sogar noch Banjo & Kazooie oder auch das eigene Xbox-Avatar zur Verfügung. Das ist natürlich nicht alles, was einen guten Funracer ausmacht. Wir werfen folgende Zutaten in einen Topf: Viele unterschiedliche und knallbunte Strecken, einfach zu erlernende Steuerung, Splitscreen-Modus bis zu vier Spieler, einen ganzen Sack voll mit sinnlosen, dennoch sehr zerstörerischen Items und zu Guter letzt, weil es gerade angesagt ist, einen Online-Modus. All das bietet Sonic & SEGA All-Stars Racing. Doch taugt es auch was und kann mit den großen Kontrahenten Mario Kart mithalten?

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Im Grunde hat sich SEGA reichlich an Nintendo's Multiplayer-Spaß bedient. Viele Items aus den zufallsgenerierten Kisten sind mit denen von Mario Kart vergleichbar, beispielsweise sind die Raketen Nintendo's rote Panzer und die Verkehrshüte die Bananenschalen der Konkurrenz. Ein neues Spielelement sind die All-Star Attacken, die jeder Fahrer mitbringt. Die meisten sorgen dafür, dass man mit einem Affenzahn über die Piste zischt und dabei Gegner beschießt. Trotzdem sehen sie unterschiedlich genug aus, um für kurze Lacher zu sorgen. Zum Beispiel wenn Ryo von seinem Motorrad auf einen Gabelstapler wechselt und damit sich zum ersten Platz kämpft. Die Items sind in Sonic & SEGA All-Stars Racing sehr gut ausbalanciert, so dass die hinteren Plätze nicht ständig eine „alles-zerstörende-Waffe“ wie den blauen Panzer des Nintendo-Racers bekommen. Bei SEGA wird mehr Wert auf fahrerische Fähigkeiten gelegt. Ausschlaggebend dafür ist das Driften. Per gehaltener Schultertaste slidet der Charakter durch die Kurve. Je länger die Schultertaste gehalten wird, desto größer ist der Boost, den man nach dem Driften bekommt. Diese Technik ist essentiell um während den schnellen Rennen in den vorderen Rängen mitzuwirken, denn der Schwierigkeitsgrad kann sich sehen lassen. Mit drei Optionen ist dieser zwar einstellbar, doch die späteren Rennen haben es auf „Leicht“ trotzdem in sich.

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Apropos Strecken: SEGA hat tief in seine Franchise-Kiste gegriffen und bringt Strecken, die nicht unterschiedlicher sein können. Gespickt mit großen Sprüngen, Hindernissen, Loopings und Schrauben düsen die Rennsportler durch Strände, durch Billy Hatchet’s Eisfestung, durch Amigo’s Party-Stadt, durch das Zombie-Haus aus House of the Dead und und und... Dank der vielen unterschiedlichen Charakter wird auch einiges an Streckenmaterial geboten, die zudem mit Abkürzungen und Geschwindigkeits-Boosts gespickt sind. Zu den insgesamt 24 Strecken des Grand-Prix lassen sich auch noch mehrere neue Pisten freispielen.

Eigentlich sind Funracer für Multiplayer-Schlachten mit Freunden ausgelegt. Doch auch Einzelspieler werden mit SEGA’s persönlichen Kartspiel viel zu tun haben. Zum einen gibt es das obligatorische Grand-Prix. Mit anfangs nur acht Charakteren werden hier sechs Cups mit jeweils vier Strecken abgefahren. Das Einzel- und Zeitrennen mit Mitarbeiter- und Weltranglistengeistern erklären sich von selbst. SEGA-typisch gibt es wieder verschiedene Missionen zu meistern. In 64 dieser Herausforderungen muss der Spieler beweisen, dass er mit seinem Kart richtig umgehen kann. So müssen Zeittore durchfahren, Ringe und Diamanten eingesammelt oder ein Kopf-an-Kopf Rennen gemeistert werden. Nach Abschluss wird das Können von F bis AAA bewertet. Die Missionen sind nicht zu schwer und nicht zu leicht und spornen genau deshalb genug an, um eine AAA-Bewertung zu bekommen. Nach jedem Rennen, nach jeder Mission und nach jedem Zeitrennen kann der Spieler, je nach Fähigkeit sogenannte SEGA-Meilen sammeln. Mit diesen kann man im Shop neue Fahrer, Strecken und Musik einkaufen. Bis mal alles freigespielt hat vergeht so einige Zeit.

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In Sachen Multiplayer lesen sich die Optionen wie im Bilderbuch. Lokal können bis zu vier Spieler im Splitscreen gegeneinander antreten, ob im Rennen oder in verschiedenen Kampfmodi. Wer Dank der großen Funracer-Schadenfreude alle seine Mitspieler vertrieben hat, kann Online mit bis zu acht Spielern um die Wette fahren. Dies ist allerdings nicht so schön ausgefallen, wie man es erhofft hätte, denn Online sind leider nur normale Rennen möglich. Zudem entscheidet Runde für Runde alleine der Host, welche Strecke mit wie vielen Runden gefahren wird, nicht einmal eine Zufallsoption ist gegeben. Verlässt der Host das Spiel, werden alle aus der aktuellen Sitzung rausgeschmissen. Auch kann man nicht im Splitscreen online gegen den Rest der Welt fahren. Das hätte man deutlich komfortabler lösen können. Dafür läuft das Spielgeschehen im Großen und ganzen lagfrei und es lassen sich schnell viele Spieler finden.

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Auch grafisch kann Sonic & SEGA All-Stars Racing überzeugen. Durch die Streckenvielfalt der verschiedenen Franchises biete jede Piste ein anderes Highlight, sind aber stets knallbunt und mit vielen lustigen Details verziert. Ob Casino, Strand, Samba oder Großstadt, jedes Thema wurde sehr schön eingefangen. Durch die rasante Spielgeschwindigkeit sind schicke „Verwisch“-Effekte natürlich Pflicht und erinnern sehr an die High-Speed-Rennen von F-Zero. Bei so vielen Effekten, Karts und detaillierter Umgebung kommt das Spiel leider öfters in leichtes Ruckeln, egal ob PlayStation 3 oder Xbox 360. Es ist zwar bemerkbar, stört den Spielfluss aber überhaupt nicht. Perfekt ausgewählt sind die Musikstücke, die den hektischen Rennen den letzten Schliff verpassen. Von rockigen Gitarrensolis und Salsa-Titeln, bis zu den gruseligen Klängen von heran schlürfenden Zombies ist alles dabei, was man aus SEGA’s Franchises heraus kitzeln kann. Einzig allein der stets blabbernde Kommentator kann auf die Nerven gehen. Glücklicherweise lässt sich dieser deaktivieren.

 

Stefan meint:

Stefan

Bereits im August vergangenen Jahres dürfte ich die Arbeit der Sumo Entwickler auf dem Summer of Sonic 2009 Event in London begutachten und war erstaunt wie gut das Ganze dort schon aussah. Der dort anwesende Bentley Jones (alias Lee Brotherton) hat es mit seiner bekannten SEGA Musik dann auch wieder auf die Scheibe geschafft. Das Spiel konnte mich hier gleich von Anfang an in seinen Bann ziehen, wobei vor allem die Multiplayer-Modi mit meinen Kindern und meinen besten Kumpel für viel Spaß sorgten. Der aufladbare Turbo ist hier sicherlich der Schlüssel zum Sieg, da man mit diesem sogar feindlichen Geschossen auf entkommen kann. Als Tipp kann ich hier nur jedem raten die verschiedenen Tubomöglichkeiten zu kombinieren um noch einen extra Schub zu erhalten. Neben einer guten Soundkulisse kann vor allem das Geschwindigkeitsgefühl überzeugen, welches vor allem beim aktivieren des "All Star" nochmals anzieht. Obgleich hier alle Charaktere ordentliche Effekte hervor zaubern, empfinde ich vor allem den goldenen Sonic als besonders gelungen. Etwas Abzüge gibt es in dem ruckartigen ansteigenden Schwierigkeitsgrad. Ist es auf "Einfach" bis auf wenige Rennen am Ende wirklich easy die Rennen zu gewinnen gibt bei "Mittel" schon gleich zu Anfang eine Packung nach der anderen. Zudem hätte eine Einblendung der Streckenführung sowie Vollbild Replays für weitere Pluspunkte gesorgt. Aber auch so wird man mit diesem Titel viel Spaß haben und er heimst seine verdiente Wertung im mittleren 8er Bereich ein!

Sascha meint:

Sascha

Ganz ehrlich: Ich bin überrascht wie viel Spaß ich mit Sonic & SEGA All-Stars Racing habe. Das liegt allerdings nicht nur daran, dass ich, dank meiner Eltern, zu einem SEGA-Kind herangewachsen bin, sondern allgemein am spaßigen Geschwindigkeitsrausch. Bei Mario Kart habe ich immer das Tempo-Gefühl eines F-Zero vermisst. Dies ist jetzt kombiniert mit den Helden meiner Jugend. Geht es noch besser? Klar, die Items sind ausgewogen und endlich kommt es bei einem Funracer wieder mehr auf fahrerisches Können an. Die Turbo-Drifts sind schnell gelernt, müssen allerdings auf jeder Strecke perfektioniert werden. Einzelspieler kriegen mit dem Grand Prix, Zeitrennen und 64 Missionen viel geboten, doch richtig Spaß macht der Titel natürlich erst im Multiplayer. Lokal mit bis zu vier, Online sogar mit bis zu acht Spielern, dafür allerdings etwas abgespeckt und unkomfortabel. Technisch macht das Spiel trotz gelegentlichen leichten Rucklern viel her und kann dank der verschiedenen SEGA-Franchises begeistern. Da es in Sachen Funracer auf HD-Konsolen eher mau aussieht, können Fans von Party-tauglichen Kartrennen bedenkenlos zugreifen. Wir sehen uns auf der Piste!

Positiv

  • Hübsche, knallbunte Grafik
  • Rasante Spielgeschwindigkeit
  • Ausbalancierte Items

Negativ

  • Online-Modus verbesserungswürdig
  • Gelegentliche leichte Ruckler
Userwertung
10 1 Stimmen
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Forum
  • von aldi404:

    Schade gameinformer.com/b/news/archiv…-of-new-sonic-racing.aspx...

  • von Mistercinema:

    Ok alle Erfolge im Sack.... Alle? nein ein kleiner 100 Gold bleibt offen wegen des Bugs im Spiel Selbst mit dem Cache löschen konnte ich den Erfolg nicht aktivieren. Zudem ist es nun eh zu spät, da ich alle Gegenstände im Store gekauft habe und nun keine Chance habe, noch mal was zu erwerben....

  • von pr3ston:

    Kein Ding ...

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Sonic & SEGA All Stars Racing Daten
Genre Funracer
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 26.02.2010
Vermarkter SEGA
Wertung 8.4
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neXGam YouTube Channel
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