Wie erwartet, fällt die Story in Sonic Rivals 2 nicht sonderlich originell aus: Oberfiesling Dr. Eggman wird verdächtigt die putzigen Chaos entführt und nebenbei den wertvollen "Master Emerald" gestohlen zu haben - Höchste Zeit für Sonic und seine Freunde die frisch-polierten Rennstiefel auszupacken und dem fiesen Fettsack eines auf die Mütze zu geben...
Serientypisch dreht sich im auch neuesten Sonic Game erneut alles um die spaßigen Kopf an Kopf Rennen, die sich durch extrem rasante und knifflige Strecken ziehen - Getreu nach dem Motto: Je schneller und ausgeflippter, desto besser! Gleich zu Beginn fallen einige Neuerungen auf: Sei dies die neu designete und sehr detailreiche Levelkarte oder die Möglichkeit alle der insgesamt acht Spielfiguren (Sonic, Tails, Knuckles, Rouge, Silver, Espio, Shadow und Metal) frei anzuwählen.


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Das Ziel in Sonic Rivals 2 ist stets klar: Rast per Highspeed durch unzählige Loopings und Korkenzieher, nutzt Jump-Pads, Beschleunigerfelder, Windkanäle oder Trampolinartige Stangen und versucht dabei als Erster über die Ziellinie zu düsen. Die Steuerung ist gewohnt einfach gehalten. Dreieck-Taste: Power Up benutzen, Kreis-Taste: Rivalen anrempeln, (X)-Taste: Springen, Quadrat-Taste: Spezialfähigkeit auswählen.
Wie üblich geht es keinesfalls immer friedlich zur Sache, das wäre ja auch stinklangweilig. Nach wie vor dürft ihr eure Konkurrenten treten, kicken oder mit diversen Specials wie der "Spin Dash Attacke" und durch gezielten Einsatz von Power-Ups (Feuerball, Eisblitz...) zu Leibe rücken. Zudem verfügt jede Spielfigur über eine charakterabhängige Fähigkeit, die nach genügend aufgesammelten Ringen einsetzen werden darf: So attackiert die niedliche Rouge mit dämonischen Fledermäusen, während Espio sich unsichtbar machen kann. Sonic hingegen nutzt einen Speed-Booster und sein Kumpel Tails kann für kurze Zeit fliegen.


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Die nicht-linear aufgebauten Rennstrecken erlauben viele Abzweigungen und Geheimgänge die ihr teilweise auch nutzen sollt/müsst, um die hartnäckigen Gegner erfolgreich abzuschütteln. Doch gerade die Alternativrouten sind mit zig Gefahren gespickt: Plötzlich auftauchende Roboter, brüchige Plattformen oder gemein-gefährliche Nagelbretter. Glücklicherweise gehören dank der in alle Richtungen schwenkenden Kamera die Übersichtsprobleme des Vorgängers so gut wie der Vergangenheit an.
Am Ende eines jeden Aktes wartet ein Bossfight auf euch, der wirklich als gelungen bezeichnet werden kann, zumal er richtig spannend ausfällt! Dabei kämpft ihr mit eurem computergesteuertem Gegenüber um die Wette - Jedes Mal, wenn ihr einen Treffer landet, bekommt ihr einen Punkt gut geschrieben. Derjenige, der am Ende die meisten Punkte eingeheimst hat, hat den Kampf gewonnen. Apropos: Zwischen den Akten finden immer wieder Super Smash Bros.-artige "Knockout-Battles statt, wo ihr euren Gegner in einer Art Arena ausknocken müsst. Nur dumm, dass die Fights ziemlich deplatziert und unausgereift wirken...


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Sonic Rivals 2 belohnt den Spieler mit Spielkarten, mit denen sich wiederum neue Outfits etc freischalten lassen. SEGA hat insgesamt 150 dieser Karten ins Spiel integriert. Einige davon sind auch in den Modi Einzeldisziplin oder Cup Runde versteckt, zudem könnt ihr einen Großteil an Karten in einer der zahlreichen Herausforderungen (kontere 5 Angriffe, zerstöre 100 Kisten, sammle 25000 Ringe usw) erspielen. Habt ihr einen Kumpel zur Hand, dürft ihr per Game Sharing Funktion weitere Spielkarten tauschen oder öde Knockout-Battles austragen - Spaßige Wettrennen funktionieren nur mit einer zweiten UMD. Technisch hat mir Sonic Rivals 2 wirklich außerordentlich gut gefallen. Die plastisch wirkende 3D Optik sieht mit ihren liebevollen Texturen verdammt schick aus, dazu gibt es eine konstante Framerate und eine Kamera, die ihren Dienst stets vorbildlich verrichtet. Auch die eingängige Musik ist tadellos. Zudem wurden erneut viele (gute!) Samples und Soundeffekte aus vergangenen Abenteuern verwendet.
Sonic Rivals 2 ist ganz klar wieder mehr Rennspiel als ein klassischer Plattformer und dazu noch ein verdammt schnelles. Doch potenzielle Käufer seien gewarnt: Ohne mehrmaliges üben der einzelnen Passagen bleibt der Erfolg oftmals aus - Etwas Geduld müsst ihr demnach mitbringen, sonst werdet ihr mit dem Game nicht glücklich. Neben der aus dem Vorgänger bekannten Gummiband-KI (egal wie gut ihr spielt, so richtig abhängen könnt ihr euren Konkurrenten niemals) stört mich die Tatsache, dass eure Kontrahenten, die obendrein sowieso schon mit einem Affenzahn durch die Levels brettern, so gut wie keine Fehler machen. Dennoch macht der Titel seine Sache ganz gut: Sonic Rivals 2 spielt sich um einiges ausgereifter als der unübersichtliche Erstling, hat weniger Fruststellen und überzeugt durch die liebevolle Optik, die tollen (Retro-)Soundsamples und die rockige Musik. Für Sonic Fans und Speed Junkies ein Muss.