Sonic Riders: Zero Gravity im Test

Wieder einmal müssen Sonic und seine Freunde die Welt retten, denn Gravitationsringe die nach einem Meteoritenaufprall auf die Erde gelangt sind lassen die Roboter verrückt spielen. Durch diese Ringe lässt sich die Schwerkraft kontrollieren und ein gewisser altbekannter Gegner (ja, ihr wisst wen ich meine) will sich diese natürlich zu Eigen machen. Die Gravitationsringe bergen nämlich noch eine unbekannte Kraft in sich, der ihr im Laufe der Spielzeit auf den Grund geht.
In turbulenten Zwischensequenzen erlebt ihr nun die Story um Sonic, Tails, Knuckles und der gegnerischen Truppe Babylon, welche mal wieder neue Charaktere in ein Sonic-Spiel einführt. Jet The Hawk, Wave The Swallow und Storm The Albatross sind genauso hinter den besonderen Ringen hinterher, wie Oberschurke Dr. Robotnik und seine Schergen. Das Spielprinzip hat aber nichts mit den bekannten Jump’n Runs zu tun, denn in Sonic Riders: Zero Gravity stellt ihr euch auf euer Board und rast so schnell wie möglich Runde um Runde auf den ersten Platz eines Startfeldes von acht Computergegenspielern. Statt aber einfach nur zu beschleunigen, vollführt ihr auf Kommando auch Tricks um Stylepunkte einzustecken. Dabei sei aber gesagt, dass die Gegner einen recht hart ran nehmen und man den Schwerpunkt lieber auf ein schnelles Rennen setzen sollte, nicht zuletzt weil die Steuerung träge und ungenau reagiert. Während in der Nintendo Wii-Version fast unmöglich ist die Rennsteuerung über die Bewegungssensoren zu beherrschen, ist die Controllersteuerung zwar leichter zugänglich, aber immer noch so ungenau, dass man bei den Tricks lieber keine Mühen verschwendet.
Im Storymodus kann man nun sechs Rennen mit Sonic und seinen Freunden fahren um anschließend sieben weitere Rennen für die Babylon-Charaktere freizuschalten. Erst wer alle davon siegreich ausgefochten hat, sieht das Ende des Spiels. Insgesamt gibt es 16 verschiedene Strecken, die man danach noch in Einzelrennen mit Bonusmissionen à la „Sammle 100 Ringe während des Rennens“ oder im Multiplayer mit bis zu vier weiteren Spielern im Splitscreen-Modus spielen kann. Einen Online-Modus gibt es nicht, obwohl man bei der Nintendo Wii-Fassung wenigstens seine Spielstatistik hoch laden kann, damit jeder sie bewundern kann. Zeitgemäß ist das natürlich trotzdem nicht, wobei es bei der PlayStation 2-Version wenig verwundert, dass man den aussterbenden Online-Service nicht unterstützt.
Der Umfang des Spiels ist also eher mager ausgefallen, da der Storymodus in wenigen Stunden durchgespielt ist und die Zusatzaufgaben auch eher kurz beschäftigen. Wer die Spielzeit allerdings künstlich strecken möchte, kann sich noch auf die Suche nach einigen Abkürzungen im Streckenverlauf machen, da jeder spielbare Charakter auf seine Art und Weise einen Level absolvieren kann. Zum Beispiel kann Sonic auf Schienen grinden, während Tails ein bisschen durch die Luft fliegt. Da eröffnen sich neue Wege, aber auch hier gilt wieder: Eigentlich brauch man das nicht um auf den Strecken klar zu kommen und warum sich noch über zig Rampen katapultieren, wenn der Standartweg diese auch zu Genüge bietet?
Optisch fallen einem direkt die Farben auf. Die knallen so richtig und man vernachlässigt dadurch teilweise sogar die Strecke, aber insgesamt ist die Präsentation positiv hervorzuheben, was man vom Gameplay nur bedingt behaupten kann. Während die Grafik an sich von den Effekten nicht geizt, gerät sie aber grade wenn viel auf dem Bildschirm los ist immer wieder ins Stocken. Da aber ohnehin kaum ein richtiges Geschwindigkeitsgefühl aufkommt (außer man boostet mit seinem Charakter) kann man die Ruckler noch verschmerzen. Aber hey, hat F-Zero GX geruckelt? Nein! Also, das kann SEGA doch wohl besser. Zusätzlich sind die Charaktermodelle technisch immer noch auf Dreamcast Niveau zurückgeblieben und könnten einige Polygone mehr vertragen. Außerdem sehen die Texturen von Sonic Riders: Gravity Zero sehen auf dem Nintendo Wii besser aus.
Der Soundtrack ist ganz typisch Sonic und kann auch, ebenso typisch, unter den Extras angehört werden. Ohrwurmträchtige Klassiker wie in Sonic Adventure und Sonic Adventure 2 kann man aber nicht erwarten. Wer eine entsprechende Soundanlage besitzt, wird sich freuen, dass SEGA auch Dolby Pro Logic II für die PlayStation 2-Version ermöglicht hat.
Julia meint:
Positiv
- Schöne Lichteffekte
- Unterhaltsamer Multiplayermodus
Negativ
- Träge Steuerung
- Neue unnötige shitty Friends
Userwertung
Warum um alles in der Welt kommt zu einem eher mäßigen Funracer noch ein zweiter Teil raus? Nicht einmal die Vorreiter der Sonic-Rennspiele (Sonic R und Sonic Drift) waren wirklich überzeugend. Jetzt bekommt man für immerhin nur 30 Euro den Nachfolger, welcher aber immer noch mit Macken zu kämpfen hat, wie zum Beispiel der trägen Steuerung, dem extrem geringen Umfang und einem unausgewogenen Schwierigkeitsgrad. Die Optik ist zwar sehr bunt und die Strecken mit Lichteffekten übersät, aber dabei kranken die Objekte nach wie vor an Polygonarmut. Im Endeffekt sollte man sich Sonic Riders: Zero Gravity eher mal für einen Nachmittag ausleihen, durchspielen und sich freuen seinen Geldbeutel geschont zu haben. Beinharte Sonicfans können aber mit Zusatzmissionen etwas länger Spaß mit dem Spiel haben. Alle anderen spielen lieber WipEout.