Silent Hunter III im Test

PC Windows
Lange lange mußten sich U-Boot Simulanten gedulden, bis der Releasetag von Silent Hunter III endlich erreicht war. Nach zahlreichen Videos und Infos die Ubi Soft strategisch klug vorab verteilt hatte, war der Heißhunger stetig angestiegen. Doch nun war es endlich soweit und eine einzige Frage quälte - kann Altmeister Aces of the Deep (Jahrgang 1994!) endlich in die verdiente Rente gehen?
Das Hauptmenü erweckt ein vertrautes Bild. Training an der Marineakademie und Einzelmissionen sind hier ebenso anwählbar wie auch der obligatorische Karrieremodus, das Herzstück des Spiel. Während ihr in den Einzelmissionen lediglich eine Handvoll historischer Begegnungen nachspielen könnt, dürft ihr hier selbst auf Seite der deutschen Kriegsmarine in den Seekrieg eingreifen. Je nach gewähltem Anfangsjahr startet ihr so mit einem verhältnismäßig schwachbrüstigen Schiff, ich bekam 1939 etwa noch ein Typ IIa U-Boot (Spitzname "Einbaum") an die Hand, Kenner werden nun ein mitleidiges Schmunzeln nicht unterdrücken können. ,,,-)



Ja ja, lacht nur - mein "Einbaum" in voller Pracht! (click to enlarge)


Neu ist was jetzt kommt - denn in Silent Hunter III müsst ihr euch auch erstmals um das Personalmanagment an Bord kümmern. Dies bedeutet das erstmal noch ein paar Matrosen, Maate und Offiziere einberufen werden dürfen. An unbedarften Neulingen gibt Unmengen, wer aber erfahrene Seebären sucht muß schon einige Ansehenpunkte dafür springen lassen. Selbige erhaltet ihr nämlich nach jeder erfolgreichen Feindfahrt und diese lassen sich dann im Heimathaften auch dankbar in neue Technologien oder gar ein komplett neues Schiff investieren.



Die Befehle sind da, es geht wieder raus! (click to enlarge)


Zudem sammelt eure Crew unterwegs Erfahrung und lernt ihre Aufgaben immer besser auszuführen. So könnt ihr auch während des Einsatzes in einem seperaten Mannschaftsscreen immer wieder Leute bestimmten Tätigkeiten zuweisen, um die Effizienz an einer bestimmten Stelle zu erhöhen. Genauso ist aber auch dafür zu sorgen, daß eure Leute mal Ruhe finden und sich ausruhen können, da sonst die Leistungsfähigkeit naturgemäß deutlich verringert wird und die Wache einen Zerstörer schon mal erst etwas später bemerkt.

Sehr gut gefallen hat mir auch die Tatsache, daß man versuchte möglichst viel Authenzität ins Spiel einfließen zu lassen. Das war ja gerade beim Vorgänger Silent Hunter II ja eher noch ein Kritikpunkt. Nachdem ihr vor der Feindfahrt noch den Realismus und somit den Schwierigkeitsgrad festgelegt habt, geht es dann schnurstracks aufs Boot. Unter den Klängen der Nationalhymne wird euer U-Boot bei der Fahrt aus der Werft verabschiedet, am Kai stehen winkende Menschen und während ihr langsam Richtung offenes Meer tuckert, herrscht unten im Schiff schon geschäftiges Leben. Es ist zwar leider nicht möglich sich komplett frei in 3D durch das Schiff zu bewegen, dafür könnt ihr euch aber mittels Navigationsleiste am linken Rand komfortabel durch alle Stationen des Bootes klicken. Das Boot selbst wurde nach bestem Kenntnisstand nachmodellliert und macht einen verblüffend realistischen Eindruck. Wer schon mal selbst in einem dieser Stahlkolosse war (z. B. im Deutschen Museum in München) wird viele bekannte Details wiederentdecken.



Das Boot verlässt Wilhelmshafen (click to enlarge)


Historisch akkurat auch eure Gegner - während gegen Anfang des Kriegers noch viele einsame britische Handelsschiffe eure Wege kreuzen, werden es zunehmend weniger ab 1940 bis dann schließlich praktisch der gesamte Schiffsverkehr in immer besser geschützten Geleitzügen zusammengefasst wird. Auch die Zerstörer werden ganz der Realität nach erst nach und nach mit technischen Neuerungen wie dem Echolot ("Ping, Ping") bestückt und dadurch ein immer gefährlicherer Feind.



Wo stecken die Tommies nur wieder? (click to enlarge)


Wer sein Boot dennoch heil nach Hause bringt, dem ist der Dank des Vaterlandes in Form von Orden und Auszeichnungen gewiss, welche dann indes auch schon mal an besonders verdiente Besatzungsmitglieder weitergegeben werden dürfen. Ein nicht zu unterschätzender Faktor für die Motivation eines jeden Mannschaftsmitgliedes.

Auch technisch die spezielle auf den nvidia Chipsatz optimierte Engine verblüfft mit wunderschönen Wettereffekten wie Stürmen und malerischen Sonnenuntergängen, zudem sind die Schiffsmodelle bis ins kleinste Detail ihren Originalen nachempfunden und auf einigen wenigen lassen sich sogar Menschen darauf ausmachen. Atemberaubend auch wie optisch schön getroffene Schiffe bersten, gelagerte Munition an Bord explodiert und die Ungetümer immer mehr Schlagseite bekommen, bis sie endgültig die Reise auf den Meeresgrund antreten. Da hier nach dem Release mittels Patch sogar noch einige Verbesserungen vorgenommen wurden, empfiehlt es sich vor dem Start des Spiels noch die unten nach meinem Fazit aufgeführten Patches herunterzuladen.



Als Frachterkapitän würde mich die Blasenspur hier irgendwie beunruhigen.. (click to enlarge)


Auch akustisch sind die Feindfahrten ein tolles Erlebnis. Deutsche oder wahlweise englische Stimmen der Besatzungsmitglieder verkündigen lauthals die Sichtung eines Handelsschiffs, in bedrohlichen Situationen wird auch die Musik etwas hektischer und treibt die Spannung weiter nach oben. Versucht ihr gerade einem Wasserbombenangriff zu entkommen, werden auch an Bord alle Befehle nur noch gedämpft oder im Flüsterton ausgegeben, was sehr zur beklemmenden Atmosphäre dieser Jagd beiträgt.




Doch wo Licht ist befindet sich bekanntlich auch immer Schatten und auch wenn ich vom Endergebnis ehrlich gesagt mehr als positiv überrascht bin, so gilt es doch auch noch kleinere Bugs anzusprechen. Den bekannten "Wetter-Bug" hat man bereits erkannt und mittels Patch behoben, ärgerlich ist jedoch die Tatsache das meine Mannschaft manchmal das bemannen des Deckgeschützes wegen angeblichen Sturm verweigerte, obwohl weit und breit nur ruhige See herrschte. Oder aber Trawler Fischerboote, die ohne ersichtlichen Grund plötzlich untergehen.

Auch zeigte sich der ruhige Jäger auf unserem bereits etwas betagteren Testsystem 1 gern mal etwas mürrisch - gerade bei der Beschleunigungs des Zeitfaktors gab es oft üble Ruckler und so ganz stabil liefen die Feindfahrten hier auch nicht ab. Wie man hört scheint es offenbar mit Windows 2000 teilweise kleinere Probleme zu geben, was wir leider bestätigen können. Auf unseren zweiten Testrechner lief Silent Hunter III nämlich problemlos und absolut flüssig, was den Verdacht erhärtet das Ubi Softs Simulation doch recht hardwarehungrig ausgefallen ist.

Übrigens lässt sich Silent Hunter III sowohl im LAN als auch über Ubi Softs hauseigenen ubi.com Service im Internet mit vielen anderen menschlichen Kommandanten spielen. Gemeinsam im Rudel jagt sich so ein Geleitzug erheblich besser und wer gar einige simulationsfreudige Kumpels zur Hand hat, wird auch bei den Schlachten im Netzwerk seine helle Freude haben.



Unzählige Tonnen Stahl bei ihrer Reise zum Meeresgrund.. (click to enlarge)


Patches:

Patch 1.1 at Ubi Soft
Patch 1.2 at Ubi Soft


Systemanforderungen
  • Windows XP / 2000
  • 1,4 Ghz CPU
  • 512 MB RAM
  • 64 MB Grafikkarte
  • 2 GB Festplattenspeicher
  • 4x DVD Laufwerk

    Testkonfiguration 1
  • Windows 2000
  • Athlon XP 2000+ (1,66 Ghz)
  • 512 MB DDR RAM
  • GeForce 4 Ti4200 (128 MB)

    Testkonfiguration 2
  • Windows XP inkl. SP2
  • Athlon 64 3200+ (2 Ghz)
  • 1024 MB RAM DDR/400 Mhz
  • Geforce 6800 (256 MB RAM)

Sebastian meint:

Sebastian

"Kommandieren sie die lautlosen Jäger in der packendsten und realistischsten U-Boot Simulation unserer Zeit". Dieser zugegeben etwas markige Packungstext behält aber recht - Silent Hunter III ist DIE derzeitige Referenz bei den U-Boot-Simulationen und da keine ernstzunehmende Konkurrenz in Sicht ist, dürfte dies wohl auch bis zum hoffentlich bereits geplanten Nachfolger so bleiben. 

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Silent Hunter III Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 15. März 2005
Vermarkter Ubisoft
Wertung 9
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neXGam YouTube Channel
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