SEGA Rally (PSP) im Test

Zum Spielstart legt man ein Benutzerprofil an, dann geht es in das Getümmel. Das Auswahlmenü erscheint übersichtlich mit großen Symbolen: 'Zeitrennen' oder 'Schnelles Rennen' locken zum frivolen Quickie ein, Hauptteil des Spiels ist aber wie üblich die 'Meisterschaft'. Dort geht es in 5 Gebieten (Safari, Alpen, Tropen, Arktis und Canyon) zu je 3 Strecken kunterbunt gemischt auf die Hatz nach Punkten und guten Zeiten. Jede der Strecken ist in 3 Untergrundbeläge eingeteilt, die mal mehr oder weniger lang ausfallen. So wird man im Verlauf einer jeden Route mit Straßenbelag, Schotter und Matsch bzw. Schnee konfrontiert und ein siegreiches Unterfangen gelingt nur in Verbindung mit der richtigen Reifenwahl.
In den Rennen begleitet euch ein (abschaltbarer) Beifahrer, der euch mit exzellenter englischer Sprachausgabe die nächsten Aktionen vorhersagt. "Medium Right", "Long Left" oder "Jump" sind nur ein paar der einfach verständlichen Kommentare. So driftet man durch schmale, beschneite Berghänge, heizt über staubige Pisten oder durch schlammige Dschungelgebiete. Wie beim Arcade-Automaten gilt bei SEGA Rally für PSP auch: Simulation ist etwas für Weicheier! Es wird gedriftet, geschubst und gedrängelt bis sich die Balken biegen. Zerstörbar sind die Vehikel trotz all dem leider nicht. Dafür darf man Gegenstände wie Begrenzungen, Steine und Gebüsch anrempeln und auf der Strecke herumschieben.
Technisch ist der Titel voll auf Höhe der Zeit: Die PSP wird grafisch ausgereizt und neben den typischen Anzeigen, Minimaps und verschiedenen Kamerawinkeln erfreut man sich an deformierbaren Fahrbahnen. Fährt man in Schlammkuhlen herum und durchfährt dabei öfters die gleiche Stelle, dann werden die Spuren zwar dunkler, fahrerisch gibt es aber leider keine Auswirkungen. Nur einige Wenige Strecken sind mit wasserbefüllten Schlammkuhlen ausgestattet, welche dann die Strecke spiegeln, ein ganz raffinierter Effekt, der zum Staunen einlädt. Andererseits wirken die Reifen- und Bremsspuren teilweise extrem grobkörnig, einer der wenigen Mängel im Spiel. Einzig wirklich störend ist die KI der Gegner, die sehr grob fahren und häufig rempeln sowie die Tatsache, dass man mit seinem Auto öfters am Gegner "kleben" bleibt, wenn man sich diesen zu sehr nähert. Solche unannehmlichkeiten konnte man besonders in den 90ern betrachten, dies legte sich dann aber schlagartig. So kehrt SEGA RALLY wahrlich zu alten Tugenden zurück.
Was die Sprachausgabe betrifft haben wir uns schon löblich ausgelassen. Der Soundtrack dagegen ist zwar rockig und spiegelt den Charme des Spiels wieder, ertönt aber eher unauffällig im Hintergrund vor sich hin. Die Rhythmen locken zwar zum Mitsummen ein, sind aber schnell auch wieder aus dem Kopf verschwunden, von einem Ohrwurm wird man ganz gewiss nicht geplagt.
Multiplayermäßig hatten wir von SEGA Rally auf PSP mehr erhofft. Zwar spielt man lässig mit bis zu 3 Freunden in einem Wireless-Netzwerk, Online fehlt aber jede Art der Kommunikation. So fehlen Chats, Lobbys und dergleichen und man muss hoffen, einem Spiel beitreten zu können oder dass andere Spieler in eigens gehostete Rennen eintreten. Schade, dass bei einem so flüssigen Multiplayermodus solche harten Einschnitte gemacht wurden.
Alex meint:
Positiv
- Einfache Zugänglichkeit
- Sehr hübsche Optik
- Straßenbelag wird im Rennverlauf dunkler
Negativ
- Magerer Onlinemodus
- Grobkörnige Reifenspuren
- Man
Userwertung
WOW, da hat Bugbear einen wirklichen tollen Racer abgeliefert. Leider mangelt es an Abwechslung, sobald man die Kurse zigmal gefahren ist. Einzig der im späteren Spielverlauf stark anwachsende Schwierigkeitsgrad und die vielen freischaltbaren Untersätze mögen bei Laune zu halten. Grafisch holt man fast das Maximum aus der PSP raus, einzig die Brems- und Reifenspuren sehen zu grobkörnig aus. Musikalisch solide kann vor allem die Sprachausgabe überzeugen. Insgesamt ist SEGA Rally eine tolle Alternative zu Ridge Racer und Wipeout Pure.