Red Ocean im Test

PC Windows
In manche Sachen schlüpft man rein, ohne daß man hierfür eine spezielle Buchung gemacht hat. Auf dieser Basis beginnen oftmals Videospiele - teils gute, teils schlechte. Die in Hannover angesiedelten Entwickler „Collision Studio“ gehen in ihrem neuesten Abenteuer „Red Ocean“ den gleichen Weg. Nach bisher eher friedlichen Spielen möchte man nun mit diesem Shooter einmal so richtig für Furore sorgen. Das das Spiel Potential hat wurde uns bereits während unsere Hamburg Besuches im letzten Monat demonstriert. Wir werfen heute für Euch einen Blick auf das finale Produkt „Made in Germany“.
Die Hauptfigur des Spiels ist Jack Hard, einem ehemaligen kampferprobten Soldaten, der sich in einer ruhigen Ecke zurückziehen wollte. Hier gründete er eine kleine Tauchschule welche sich speziell auf die Schatzsuche spezialisiert und in der sich zahlungskräftige Kunden gut aufgehoben fühlen sollen. Eines Tages wird Jack von einem Kerl namens „Hammerson“ gebucht, der sich ein altes U-Boot aus dem zweiten Weltkrieg angucken möchte. Kurz darauf geht die Reise zum Wrack auch schon los, nur unter Wasser entwickelt sich dann plötzlich alles ganz anders als geplant.

Achten wir hier einmal nicht auf die parallelen des Namens, der Armee Entlassung inkl. zurückziehen und der Buchung eines Kunden inkl. daraufhin massig entstehenden Problemen (wink rüber zu Jack Carver) oder dem kleinen System Sprüche Klau wie z.B. "Suchen, Aufhalten & Elemenieren" ala Half Life 2 und lassen uns einfach auf die weiterführende Story ein. Nachdem die beiden das U-Boot gefunden haben und Jack zurückbleiben soll, hört dieser nach kurzer Zeit einen Hilfeschrei seines Kunden. Auf der Suche in der Nähe des U-Bootes findet Jack nun den Eingang zu einer geheimen, gigantischen und ehemals den Sowjets gehörenden Unterwasseranlage. Diese diente seinerzeit zur Erforschung thermischer Plasmawinde, eine Energieform, welche in unterirdischen Vulkanen freigesetzt wird. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs haben die Russen die Station verlassen. Doch mittlerweile hat sich eine terroristische Organisation mit dem Namen "United Arms" hier breit gemacht. Diese möchten die Energie ebenfalls für Ihre Ziele nutzen, allerdings sind diese nicht ganz so nett, wie man sich das wünschen dürfte.


kleine Vorher-Nachher-Show inkl. Hai *g*


Kaum das Ihr die Anlage betreten habt, dringt plötzlich eine unbekannte Stimme zu Euch übers Funkgerät. Dieser gibt sich als Geheimagent aus und möchte Euch helfen. Ok, ganz so uneigennützig ist der Kerl dann auch wieder nicht, denn im Grunde werdet Ihr von ihm nun angehalten dort unten für Ordnung zu sorgen und die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Dies natürlich ganz ohne Gehaltsscheck versteht sich.

Zur Durchführung Eurer Aufgabe durch die sechs Level gibt es natürlich ein reichhaltiges Waffenarsenal. Angefangen beim Tauchermesser, gibt es recht schnell eine Pistole. Dieser folgen dann Maschinenpistolen, Schrott- und Maschinengewehre, Granaten und im zweiten Level als Boni des ersten Bossfights dann eine hübsche experimentelle „Plasmagun“. Dieses nette Ding kann im zweiten Feuermodus fette Gravitationsgeschosse abschießen. Dazu ist die Waffe im Laufe des Spiels auch Erweiterungs- (Upgrade) fähig, so daß sie am Ende gar Geschosse an Ecken abprallen lassen kann. Der Clou dieser Waffe ist aber, daß die Gravitationsmunition alles in ihrer Schussbahn mit sich reist. Durch den Einsatz einer ausgefeilten Physik-Engine werden hier die mitgerissenen Dinge wie z.B. Fässer oder Kisten zu tödlichen Gefahren.




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Euer Weg führt Euch nun weiter durch die engen Gänge der Station, welche immer mal wieder von großen Räumen aufgelockert werden. In diesem bringen die bewegten Maschinen, Züge oder anderen Gerätschaften richtig Leben in die sonst so kalte Umgebung. Hier kann man auch sehr schön die eingesetzte "Tiefenunschärfe" erkennen. Überhaupt ist die grafische Darbietung wirklich sehr lobenswert. Dies verdankt man teilweise der "Gamebryo-Engine", welche unter anderem auch schon beim Kultspiel "Oblivion" zum Einsatz kam. Für Red Ocean haben die Entwickler diese Engine aber noch mit der hauseigenen "XPLAY Technologie“ aufgebohrt.

Auf dieser Grundlage bekamen wir dann auch ein richtig mächtiges Grafikspektakel zu Gesicht. Detaillierte Texturen mit tollem Shader- & Bump Maping. Blendgranaten mit „High Dynamic Range“ Effekten, tollen Wasser- & Nebeleffekten, heftige (an Black) erinnernde Mündungsfeuer mit dynamischen Lichteffekten in der zerstörbaren Umgebung und fantastisch sichtbare Raumverzerrungen durch den Einsatz von Granaten. Das Wort „Pause“ scheint man bei der Programmierung gänzlich aus dem Wortschatz gestrichen zu haben. Hier geht es Non-Stop zur Sache, was durch ein sehr lineares Gameplay aber zu keinen großen Hängern führen sollte.


Tolle Feuereffekte und die zerstörbare Umgebung


Interessant wird es, wenn Ihr in einem der vielen durchsichtigen Panzerglas-Verbindungsgängen eine Granate los lasst. Hierbei kann es nämlich schnell passieren, daß die Röhre damit nicht einverstanden ist und Ihr Euch plötzlich im eiskalten Nass befindet. Wie gut, daß Eure Sauerstoffflasche noch dabei habt. Aber freut Euch nicht zu früh, denn auch unter Wasser können plötzlich feindliche Taucher auftauchen um Euch zu attackieren. Abgesehen von den sich steigernden Gegnertypen pro Level müsst Ihr ab einem gewissen Zeitpunkt dann auch gegen die Maschinen dieser Anlage selbst kämpfen. Insgesamt liegt die durchschnittliche Spielzeit hier bei ca. 15 Stunden wobei Ihr wie meist üblich, drei Schwierigkeitsstufen einstellen könnt.

Neben der Grafik sind für ein gutes Spiel natürlich auch die Steuerung und der Sound sehr wichtig. Im ersten Punkt macht der Titel eine solide Figur. Sowohl Maus als auch Tastatur sind individuell doppelt konfigurierbar und während der Testphase gab es im Grunde auch keinerlei Probleme. Lediglich an einer Stelle ging die Framerate einmal gut in Knie (sprich unter 20FPS), wobei ich das Spiel bei höchsten Details und der höchsten Auflösung von 1280x1024pxl gefahren habe.



Soundmaßig holte man sich zur Untermalung der bedrückenden Atmosphäre das Dynamedion-Label "Sonicminds" (Anno 1701, Spellforce 2, Die Siedler 5) engagiert. Das an das Spielerlebnis angepasste Ergebnis kann sich auch gut hören lassen. Lediglich bei den Synchronsprechern gibt es Abzüge in der "B-Note". Diese wirken leider etwas flach wobei "Jacks" Kratzstimme eher einem Kaptain Hook zugeordnet werden könnte. Auch die sich oft wiederholenden Sprüche der Gegner langweilen etwas auf die Dauer. Die KI der Gegner ist dann als letztes kleines Manko ebenfalls zu erwähnen. Diese wurde zwar zur uns gezeigten Preview Version noch einmal leicht verbessert, doch so richtig fordern tut sie Euch auf der mittleren Stufe nicht. Aber Vorsicht!!! Bei den Bossfights sieht die Sache dann plötzlich ganz anders aus und hier ist schnell mal ein Leben ausgehaucht.

Empfehlen möchte ich Euch auch trotz automatischer Abspeicherung ab und an einmal auf die manuelle "F-Taste" zu hauen. Hier bin ich nämlich am Anfang von einem Level einfach davon ausgegangen, daß ein automatischer Speicherpunkt gesetzt wird. Nach meinem Ableben wurde ich dann eines besseren belehrt und dürfte das Ende des Level davor noch einmal durchspielen.

Stefan meint:

Stefan

Red Ocean ist das, was man einen waschechten Shooter nennt. Die Hannoveraner haben hier wirklich ein Spiel mit Potential abgeliefert, welche gerade für die schnelle Runde zwischendurch geeignet ist. Der lineare Weg gepaart mit der nicht ganz so dollen KI unterstütz den fortwährenden Actionfluss des Spiels. Gerade grafisch zeigt Red Ocean seine ganze Stärke und sammelt kräftig Punkte ein. Wer auf schnelle kompromisslose Daueraction abfährt, wird hier zum günstigen Preis unter 40 Euro sicherlich nicht enttäuscht. Und ich bin jetzt schon gespannt, was die Jungs als nächstes auf die Beine stellen. Denn neben "Far Cry" zeigt Red Ocean eins ganz klar: "Made in Germany" ist weiter auf dem Vormarsch! 

Positiv

  • Imposante Grafik
  • Tolle Physik Engine
  • Made in Germany :)

Negativ

  • KI etwas dünn,
  • Sehr linear
  • Kein Multiplayer
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Red Ocean Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 16.03.2007
Vermarkter dtp
Wertung 7.9
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neXGam YouTube Channel
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