
Achten wir hier einmal nicht auf die parallelen des Namens, der Armee Entlassung inkl. zurückziehen und der Buchung eines Kunden inkl. daraufhin massig entstehenden Problemen (wink rüber zu Jack Carver) oder dem kleinen System Sprüche Klau wie z.B. "Suchen, Aufhalten & Elemenieren" ala Half Life 2 und lassen uns einfach auf die weiterführende Story ein. Nachdem die beiden das U-Boot gefunden haben und Jack zurückbleiben soll, hört dieser nach kurzer Zeit einen Hilfeschrei seines Kunden. Auf der Suche in der Nähe des U-Bootes findet Jack nun den Eingang zu einer geheimen, gigantischen und ehemals den Sowjets gehörenden Unterwasseranlage. Diese diente seinerzeit zur Erforschung thermischer Plasmawinde, eine Energieform, welche in unterirdischen Vulkanen freigesetzt wird. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs haben die Russen die Station verlassen. Doch mittlerweile hat sich eine terroristische Organisation mit dem Namen "United Arms" hier breit gemacht. Diese möchten die Energie ebenfalls für Ihre Ziele nutzen, allerdings sind diese nicht ganz so nett, wie man sich das wünschen dürfte.


kleine Vorher-Nachher-Show inkl. Hai *g*
Kaum das Ihr die Anlage betreten habt, dringt plötzlich eine unbekannte Stimme zu Euch übers Funkgerät. Dieser gibt sich als Geheimagent aus und möchte Euch helfen. Ok, ganz so uneigennützig ist der Kerl dann auch wieder nicht, denn im Grunde werdet Ihr von ihm nun angehalten dort unten für Ordnung zu sorgen und die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Dies natürlich ganz ohne Gehaltsscheck versteht sich.



Click to enlarge
Euer Weg führt Euch nun weiter durch die engen Gänge der Station, welche immer mal wieder von großen Räumen aufgelockert werden. In diesem bringen die bewegten Maschinen, Züge oder anderen Gerätschaften richtig Leben in die sonst so kalte Umgebung. Hier kann man auch sehr schön die eingesetzte "Tiefenunschärfe" erkennen. Überhaupt ist die grafische Darbietung wirklich sehr lobenswert. Dies verdankt man teilweise der "Gamebryo-Engine", welche unter anderem auch schon beim Kultspiel "Oblivion" zum Einsatz kam. Für Red Ocean haben die Entwickler diese Engine aber noch mit der hauseigenen "XPLAY Technologie“ aufgebohrt.
Auf dieser Grundlage bekamen wir dann auch ein richtig mächtiges Grafikspektakel zu Gesicht. Detaillierte Texturen mit tollem Shader- & Bump Maping. Blendgranaten mit „High Dynamic Range“ Effekten, tollen Wasser- & Nebeleffekten, heftige (an Black) erinnernde Mündungsfeuer mit dynamischen Lichteffekten in der zerstörbaren Umgebung und fantastisch sichtbare Raumverzerrungen durch den Einsatz von Granaten. Das Wort „Pause“ scheint man bei der Programmierung gänzlich aus dem Wortschatz gestrichen zu haben. Hier geht es Non-Stop zur Sache, was durch ein sehr lineares Gameplay aber zu keinen großen Hängern führen sollte.


Tolle Feuereffekte und die zerstörbare Umgebung
Interessant wird es, wenn Ihr in einem der vielen durchsichtigen Panzerglas-Verbindungsgängen eine Granate los lasst. Hierbei kann es nämlich schnell passieren, daß die Röhre damit nicht einverstanden ist und Ihr Euch plötzlich im eiskalten Nass befindet. Wie gut, daß Eure Sauerstoffflasche noch dabei habt. Aber freut Euch nicht zu früh, denn auch unter Wasser können plötzlich feindliche Taucher auftauchen um Euch zu attackieren. Abgesehen von den sich steigernden Gegnertypen pro Level müsst Ihr ab einem gewissen Zeitpunkt dann auch gegen die Maschinen dieser Anlage selbst kämpfen. Insgesamt liegt die durchschnittliche Spielzeit hier bei ca. 15 Stunden wobei Ihr wie meist üblich, drei Schwierigkeitsstufen einstellen könnt.
Neben der Grafik sind für ein gutes Spiel natürlich auch die Steuerung und der Sound sehr wichtig. Im ersten Punkt macht der Titel eine solide Figur. Sowohl Maus als auch Tastatur sind individuell doppelt konfigurierbar und während der Testphase gab es im Grunde auch keinerlei Probleme. Lediglich an einer Stelle ging die Framerate einmal gut in Knie (sprich unter 20FPS), wobei ich das Spiel bei höchsten Details und der höchsten Auflösung von 1280x1024pxl gefahren habe.


Soundmaßig holte man sich zur Untermalung der bedrückenden Atmosphäre das Dynamedion-Label "Sonicminds" (Anno 1701, Spellforce 2, Die Siedler 5) engagiert. Das an das Spielerlebnis angepasste Ergebnis kann sich auch gut hören lassen. Lediglich bei den Synchronsprechern gibt es Abzüge in der "B-Note". Diese wirken leider etwas flach wobei "Jacks" Kratzstimme eher einem Kaptain Hook zugeordnet werden könnte. Auch die sich oft wiederholenden Sprüche der Gegner langweilen etwas auf die Dauer. Die KI der Gegner ist dann als letztes kleines Manko ebenfalls zu erwähnen. Diese wurde zwar zur uns gezeigten Preview Version noch einmal leicht verbessert, doch so richtig fordern tut sie Euch auf der mittleren Stufe nicht. Aber Vorsicht!!! Bei den Bossfights sieht die Sache dann plötzlich ganz anders aus und hier ist schnell mal ein Leben ausgehaucht.
Empfehlen möchte ich Euch auch trotz automatischer Abspeicherung ab und an einmal auf die manuelle "F-Taste" zu hauen. Hier bin ich nämlich am Anfang von einem Level einfach davon ausgegangen, daß ein automatischer Speicherpunkt gesetzt wird. Nach meinem Ableben wurde ich dann eines besseren belehrt und dürfte das Ende des Level davor noch einmal durchspielen.
Red Ocean ist das, was man einen waschechten Shooter nennt. Die Hannoveraner haben hier wirklich ein Spiel mit Potential abgeliefert, welche gerade für die schnelle Runde zwischendurch geeignet ist. Der lineare Weg gepaart mit der nicht ganz so dollen KI unterstütz den fortwährenden Actionfluss des Spiels. Gerade grafisch zeigt Red Ocean seine ganze Stärke und sammelt kräftig Punkte ein. Wer auf schnelle kompromisslose Daueraction abfährt, wird hier zum günstigen Preis unter 40 Euro sicherlich nicht enttäuscht. Und ich bin jetzt schon gespannt, was die Jungs als nächstes auf die Beine stellen. Denn neben "Far Cry" zeigt Red Ocean eins ganz klar: "Made in Germany" ist weiter auf dem Vormarsch!