
Mit dem Einlegen der Disc und dem Starten des Spiels bekommen wir anhand einer kleinen Videosequenz präsentiert was dieses Mal bei den Rabbids schief gelaufen ist. Dabei beginnt es so wie in den bisherigen Teilen: Die Rabbids sind auf der Jagd nach Rayman, dem gliederlosen Helden der Jump 'n' Run Spiele aus der Serie. Doch plötzlich wie aus heiterem Himmel schlägt ein Blitz ein und durch diesen elektrischen Schlag werden die Rabbids als Comicfiguren in den Fernseher transferiert und übernehmen die Kontrolle über das Programm.
Somit beginnt dann auch schon das eigentliche Spiel, denn jetzt kann man als Spieler das Fernsehprogramm von einer Woche zusammenstellen. Jeder Tag beginnt dabei von 6 Uhr morgens und endet um 24 Uhr. Das heißt, es steht einiges auf dem Tagesprogramm! Die Kontrolle über das Programm hat man dahingehend, dass man für die momentan im Spiel aktuelle Zeit einen Fernsehsender auswählt, der das nächste Minispiel darstellt. Hier gibt es sechs verschiedene Sender, die jeweils meist eine bestimmte Art von Spiel darstellt.

Die Minispiele selbst sind natürlich wieder herrlich durchgeknallt, wie man es von der Serie gewohnt ist und wartet mit einigen Seitenhieben auf die TV- und auch auf die Spielebranche auf. So kann man beim Mähdrescherrennen in den Kurven Boost sammeln, der mit Hilfe eines kurzen Schüttelns der quergehaltenen Wiimote in einem kurzzeitigen Geschwindigkeitsschub entladen werden kann. Oder aber bei MissFit. Die Sendung bei der Chuck Moritz seinen Jüngern zeigt wie man richtig und gut trainiert. Nicht selten, kann es vor allem bei solchen Übungen passieren, dass man sich vor dem TV mal so richtig zum Affen macht, was sicherlich auch so gewollt ist.
Vor allem das zuletzt genannte Minispiel profitiert dabei vom Balance Board, das vom Spiel unterstützt wird und bei vielen auch seinen Einsatz findet. So zum Beispiel beim Gnu-Abfahrtsrennen bei dem man auf dem Bauch eines Gnus einer Winterlandschaft hinabgleitet und auf Sprungschanzen verschiedene Tricks ausführen muss um an Bonuspunkte zu kommen. SSX Blur lässt grüßen! Das Balance Board wird dabei von den Minispielen vielseitig genutzt: Ob klassisches darauf stehen um die Übungen nachzumachen oder sitzen um das Gnu in die entsprechende Richtung zu lenken.

Allgemein muss man aber sagen, dass sich die Schwierigkeit mit dem Balance Board durch die hohe Sensibilität des Boards erheblich erhöht, so werden Highscorespieler wohl zur „klassischen“ Steuerung mit Wiimote in Verbindung mit Nunchuk greifen. Die Scores können genauso wie schon in Rayman Raving Rabbids 2 auf einen zentralen Server hochgeladen und mit anderen Spielern verglichen werden. Zudem ist eine hohe Punktzahl auch wichtig bei den Minispielen, denn bei einem Punktestand von mehr als 15000 Punkten kann ein Kostümteil freigeschalten werden. Bei manchen Spielen sind auch im Level selbst noch zusätzliche Geschenke verteilt, die wenn möglich eingesammelt werden sollten.
Das Repertoire an Minispielen ist bei dem Titel erfreulich groß geworden, so werden die Bedienelemente auch großzügig ausgenutzt. Neben den sportlichen Aktivitäten bei denen wieder die Ausdauer der Spielers gefordert sind im Pumpen oder schnellem, abwechselndem Schütteln von beiden Bedienteilen sind auch wieder einige Rhythmusspiele und auch die bekannten Railshooterlevels wieder mit von der Partie.

Letztere wurden wie in Teil 1 mit der Spielengine gerendert und nehmen dabei einige Klassiker der Filmgeschichte auf die Schippe. So darf man in Die Bestechlichen am Set des bekannten Films diverse Hasizillas, also Hasen im Godzilla Kostüm, mit einem gezielten Schuss aus der Pümpelkanone von der Bildfläche befördern oder eben am Set eines Horrorfilms auf Hasen im Hühnchenkostüm beschießen. Die Levels unterteilen sich dabei jeweils in drei Szenen, in denen eine geforderte Anzahl an Hasen abgeschossen werden muss. Für jeden weiteren Hasen kann man zusätzliche Bonuspunkte kassieren, die am Ende dann dem Punktekonto gutgeschrieben werden.

Bei den Rhythmusspielen gibt es dabei einige Neuerungen. Auf den ersten Blick ist das Musizieren wie bei den vorherigen Titeln der Serie gehalten worden, jedoch gibt es nun einen zusätzlichen Schwierigkeitsgrad, der auch Guitar Hero Profis garantiert ins Schwitzen bringen wird. Außerdem gibt es einen Neuzugang, der in einigen Trailern vorab schon angepriesen wurde: das Tanzen. Hier bewegt sich ähnlich wie bei allseits bekannten Musikspielen oben auf dem Bildschirm ein Band auf dem die Bewegungen einer Figur zu sehen sind. Falls dieses Bild mit der Figur oben links zusammenfällt muss diese Bewegung vom Spieler ausgeführt werden. Je besser das Timing, desto höher sind die Punkte, die dem Konto hinzugefügt werden. Bei diesen Tanzspielen stehen drei verschiedene Schwierigkeiten zur Auswahl, somit können geübte Spieler sowohl auch Neulinge gut einsteigen.
Wie beim richtigen Fernsehen kann es während des Programms auch zu Werbeunterbrechungen kommen. Falls diese unten am Bildschirm angezeigt werden, muss der Spieler die 1-Taste drücken um zur Werbung zu gelangen. Hier muss zu einer bestimmten Zeit eine Aktion ausgeführt werden und sofern das Timing stimmt, erhält man einen Bonus auf das laufende Spiel. Dies gilt auch beim Spielen mit mehreren Leuten, wobei hier nur einer einen Bonus bekommt.

Kommen wir nun also zum Herzstück des Spiels: Dem Multiplayermodus. Bei Rayman Raving Rabbids TV Party ist es sogar möglich, dass bis zu acht Spieler an solch einer Party teilnehmen. In diesem Spielmodus meldet man bis zu vier Wiimotes und Nunchuks an und diese werden dann von den Spielern durchgetauscht. Eine weitere Änderung gegenüber des normalen Spielmoduses ist, dass in bestimmten Punkten, die anderen Spieler den momentan spielenden sabotieren können. So ist es bei der Gnu-Abfahrt beispielsweise möglich den Spieler mit Schneebällen zu bewerfen um ihm kurzzeitig die Sicht zu nehmen. Gespielt wird im Partymodus wahlweise nach Anzahl von Spielen oder nach Zeit. Es wählt immer der Spieler das nächste Spiel aus, der das letzte gewonnen hat.
Ein weiterer Punkt im Hauptmenü ist der Trainingsmodus. Hier können alle Übungen unabhängig vom Spielfortschritt im Solomodus frei gespielt werden um seine Technik zu verbessern und für die Gegner vorbereitet zu sein. Ein weiterer Menüpunkt ist der Onlinewettbewerb. Hier wird muss man anhand der Vorgabe seinen Rabbid einkleiden und ihn dann hochladen. Dann wird online abgestimmt welcher der Hasen der Wochensieger wird.

Bei all den vielen Verbesserungen gibt es aber leider auch ein paar wenige Negativpunkte zu vermelden. Die Verpackung des Spiels wirbt mit über 50 verschiedenen Minispielen, aber bei Rayman Raving Rabbids TV Party gilt diese Zahl nur für die insgesamte Anzahl der Minispiele, da viele Spiele in Variationen vorhanden sind, was dem Spaß aber keinen Abbruch tut. Weitaus problematischer ist da schon, dass bei einigen wenigen Minispielen die Bewegungen falsch erkannt werden. So beispielsweise bei Unteroffizier Driller, bei dem so manche Aktion hier schon falsch gedeutet wurden. Auch das Pimp My Rabbid Minispiel ist eher zu vernachlässigen. Hier muss im Solomodus der Hase nach der Vorgabe im Text eingekleidet werden. Doch woran soll man anhand der teils sagen wir extravaganten Kleidungsstücken erkennen ob ein Hase nun modisch, aber nicht muffig aussieht?

Bei der Technik wurde wieder ein Schritt nach vorne gemacht. So sehen die Rabbids und Umgebungen während den Minispielen noch ein Stückchen hübscher aus als im letzten Teil der Serie. Einzig der neue zweidimensionale Comicgrafikstil innerhalb der Menüs könnte einigen Spielern sauer aufstoßen, wobei dieser doch recht passend ist. Die Akustik der Minispiele ist dabei eher zweckmäßig, außer bei vorher erwähnten Musik- und Rhythmussspielen. Hier wurden wieder bekannte Musikstücke lizensiert und in Chipmunkmanier vorgetragen. Dazu zählen Klassiker wie Born to be Wild von Steppenwolf und ABC von den Jackson 5, als auch aktuellere Titel wie etwa Toxic von Britney Spears oder ein Song von Amy Winehouse.
Na das nenn ich einmal eine positive Überraschung! Nachdem bei Teil 2 ein wenig die Innovationen ausgeblieben sind startet Rayman Raving Rabbids TV Party wieder voll durch. Zwar gibt es einige wenige Macken wie eine komische Abfrage der Steuerung und ein zwei Minispielaussetzer, aber dafür stimmen Präsentation und Umfang. Auch die Nutzung des Wii Balance Boards ist hier positiv anzurechnen, wobei man sagen muss, dass die Benutzung etwas Eingewöhnungszeit benötigt, da der Einsatz von allen vier Gliedmaßen Anfänger wohl überfordern könnten. Die Neuzugänge wie das Tanzen und der Partymodus für bis zu acht Spieler sind gut gelungen und bieten eine gute Ergänzung zum bisherigen Programm.