
"Die Welten von Ray Crisis sind schön anzusehen"
Nachdem man sich aus den drei zur Verfügung stehenden Schiffen seinen Favoriten ausgesucht hat, zieht man, ausgerüstet mit drei verschiedenen Waffensystemen, in die Schlacht. Neben dem klassischen Schuss, der direkten Schaden verursacht und den man am Besten ständig gedrückt hält, gibt es noch die Lock-Funktion, die einiger Vorbereitung bedarf, bevor man die Gegner treffen kann. Mit Hilfe eines kleinen Vierecks, dass sich in einiger Entfernung vor dem eigenen Schiff befindet, werden die Feinde anvisiert, bevor man eine Waffe auslöst, die automatisch jedes markierte Objekt beschießt. Je nachdem, welchen Raumjet man ausgewählt und welche Extras man eingesammelt hat, kann man mit dieser Waffe über zwei Dutzend Gegner gleichzeitig bearbeiten, was wesentlich mehr Punkte einbringt als die schnelle Vernichtung mit der Standardwaffe. Da sich das Spiel auf zwei Ebenen abspielt und viele der Geschütze am Boden nicht mit dem regulären Schuss getroffen werden können, ist die Lock-Funktion absolut überlebenswichtig. Als dritte Waffe gibt es noch die alles vernichtende Bombe, die man aber nur in Notfällen zünden sollte, da man sie lediglich einmal pro Leben einsetzen kann.
Während man die kleineren Schiffe der Außerirdischen relativ leicht aus dem Weg räumen kann, setzen sich die Bosse sehr viel heftiger zur Wehr. Es ist wirklich beeindruckend, wie viele verschiedene Verteidigungsstrategien diese dicken Brocken haben. Auch erfahrene Zocker dürften hier mehrere Versuche benötigen, bevor sie einen funktionierenden Plan ausgetüftelt haben. An einigen wenigen Stellen wird "Ray Crisis" aber unfair, da der ein oder andere Endgegner den Bildschirm fast vollständig mit Geschossen füllt. Ein Ausweichen ist hier wirklich absolute Glückssache.
Im Original-Modus kann sich der Spieler seine Level selbst zusammenstellen. Aus fünf Spielstufen darf er drei auswählen, die er nach dem immer gleichen Startabschnitt bestreiten muss. Aufgrund der unendlichen Continues ist dieser Teil von "Ray Crisis" relativ schnell durchgezockt. Etwas schwieriger ist da schon der Spezial-Modus, der eine feste Levelabfolge hat und in dem sich der Spieler an jedes Leben klammern muss, da es keine Möglichkeit gibt, weiterzuspielen, nachdem das letzte Schiff hinüber ist. Etwas langweilig sind die Extras, die man während der wilden Ballerei aufsammeln kann, da sie lediglich dazu dienen, die bereits vorhandenen Waffen zu verstärken. Obwohl sich die Verteidigungsmöglichkeiten der drei Schiffe deutlich unterscheiden, kann ein Spiel schnell eintönig werden, da sich trotz des Einsammelns unzähliger bunter Bonus-Kristalle nicht viel ändert.

"Warp ON!"
Auch der Umfang des Spiels ist nicht gerade beeindruckend. Schnell hat man alles gesehen, was die fünf Level zu bieten haben. Allerdings sorgen der einstellbare Schwierigkeitsgrad und die Highscorelisten dafür, dass die Langzeitmotivation auf einem angemessenen Niveau gehalten wird. Nebenbei kann man noch zwölf Bilder erspielen, die in einer Galerie angeschaut werden dürfen.
Optisch macht "Ray Crisis" einen sehr guten Eindruck für ein Spiel dieses Genres. Manchmal ist der Bildschirm voll mit verschiedenen Geschossenen und realistischen Explosionen, was aber nur sehr selten zu einem kurzen Einbruch der Geschwindigkeit führt. Die Effekte sind wirklich sehenswert und besonders die Bosse machen eine hervorragende Figur. Die Endgegner haben alle ein interessantes Design. Vom riesigen Raumschiff bis zum monströsen Roboter gibt es jede Menge Techno-Fieslinge. Die Hintergründe sind sehr abwechslungsreich. So überfliegt man in einem Level eine wunderschön gemachte Stadt und im nächsten eine felsige Ebene oder ein Waldgebiet mit großartigen Texturen. Da ist es manchmal fast schade, dass man aufgrund des actiongeladenen Spiels nicht dazu kommt, alles in Ruhe zu betrachten. Das Game selbst wird zwar in der altbewährten Vogel-Perspektive gezeigt, aber es gibt immer wieder Zwischenszenen, in denen die Kamera wilde Schwenks ausführt, was die Umgebung und einige der Gegner sehr plastisch erscheinen lässt.

"Die Waffen können immer weiter aufgerüstet werden.."
Die Anzahl der im Spiel zu hörenden Musikstücke ist zufriedenstellend. Allerdings werden erstaunlich oft recht ruhige Töne angeschlagen, was nicht unbedingt zu einem Ballerspiel passt. Jedoch macht die beeindruckende Soundkulisse dieses Manko wieder wett. Hier gibt es für jeden Schuss und jede Explosion einen anderen Effekt und ab und zu sorgt eine computerverfremdete Stimme für Atmosphäre.
"Ray Crisis" schafft es, ein klassisches Spielprinzip technisch überzeugend umzusetzen. Leider trüben der etwas spärliche Umfang und die wenig beeindruckenden Power-Ups den Gesamteindruck. Für Freunde des Genres ist es aber aufgrund der geradlinigen Action und der ausgezeichneten Steuerung trotzdem zu empfehlen.