Quantum Theory im Test

PlayStation3Xbox 360Xbox
Das Ende der Menschheit scheint nahe. Merkwürdige Türme mit noch merkwürdigeren Lebewesen sprießen überall aus der Erde empor und sogar die Türme selbst scheinen lebendig. Es liegt nun an Syd, dem Helden des Spiels und gesteuert vom Spieler, sich gegen diese Bedrohung durchzusetzen. Schauen wir doch mal, wie sich der Kerl im Kampf so schlägt.
Damit die Türme zerstört werden können, muss man sich in der 3rd Person Perspektive den Weg zu selbigen freiballern und dem Angriff der leicht angesäuerten Bewohner standhalten. Dabei helfen einem u.a. andere Soldaten oder aber Filena, eine äußerst schlagkräftige Dame. Man hechtet von Deckung zu Deckung, schießt, wechselt die Deckung, schießt wieder usw.

Quantum_Theory_Screenshot02_tif_jpgcopy.jpgWer bei großen Waffen, Deckungskämpfen, 3rd Person Perspektive und bulligen Soldaten an Gears of War denkt, liegt hierbei gar nicht so falsch. Sicherlich hat die Gears of War Reihe den Deckungskampf nicht erfunden, jedoch wurde er durch eben jene so beliebt und findet heute in praktisch jedem 3rd Person Spiel Verwendung. Generell wirkt das Spiel an vielen Stellen wie eine Kopie - nur in schlecht. Die Grafik ist unter aller Kanone und hätte mich schon vor zwei Jahren nicht mehr umgehauen. Nichtssagende und sich ständig wiederholende Texturen in blassen Pastell-ähnlichen Tönen und selbst der Hauptcharakter des Spiels sieht wie Guts aus dem Dreamcast Hit Sword of the Berserk aus. Klar, der Titel machte zu seiner Zeit eine super Figur, ist aber auch aus dem Jahr 2000! Die Waffen sind unglaublich schlecht in ihrer Balance und es gibt praktisch kaum Reize sich hier mit alternativen Wummen einzudecken.

Quantum_Theory_Screenshot08_tif_jpgcopy.jpgDas Leveldesign an sich könnte gut gefallen, wären da nicht die bereits erwähnten und durchgehend schlechten Texturen im ständigen Blickfeld des Spielers. Vom Prinzip her sind Deckungskämpfe ja was Gutes und bringen unter Umständen ein wenig Taktik ins Geschehen. Bei Quantum Theory ist dem leider nicht so. Teilweise wird man getroffen, obwohl man sicher hinter einer Mauer steht oder wird von Gegnern überrascht, die aus dem Nichts auftauchen. Hier kann es bei höheren Schwierigkeitsgraden richtig unfair werden! In den Türmen an sich herrscht durch sich regelmäßig verändernde Areale etwas Abwechslung, jedoch macht auch hier die maue Grafik vieles zunichte, so dass der virtuelle Ritt auf nicht identifizierbaren Substanzen zur Geduldsprobe für die Augen wird - bloß nicht zufallen lassen!

Quantum_Theory_Screenshot14_tif_jpgcopy.jpgSo richtig Fahrt mag das Spiel einfach nicht aufnehmen, was nicht zuletzt daran liegt, dass Syd langsam wie eine Wurst ist. Seine spätere weibliche Begleitung mit dem Namen Filena ist da schon etwas schneller unterwegs. Mit ihrer Hilfe lassen sich schwächere Feinde direkt erledigen, etwas stärkere werden immerhin kurzzeitig gelähmt, so dass einem etwas Zeit bleibt, um den Rest zu erledigen. Leider wiederholt sich die Angriffsanimation immer und immer wieder - Abwechslung ist also auch hier nicht vorhanden. Generell wäre ein besseres und intensiveres Zusammenspiel der beiden Charaktere wünschenswert gewesen. Man ertappt sich jedoch immer wieder dabei, wie man Filena stupide auf die Gegner los lässt und sie quasi als extra Waffe missbraucht statt sie als Verbündete gegen das Böse zu sehen.

Und auch mit Syd selbst will man einfach nicht so richtig warm werden. Gegen lässige Charaktere in Videospielen ist ja nichts einzuwenden, sich aber permanent durch vermeintlich coole Einzeiler-Sprüche im Gefecht bemerkbar zu machen funktioniert halt auch nur, wenn das Gesamtpaket stimmt und man sich als Spieler in das Geschehen hinein versetzt fühlt.

Quantum_Theory_Screenshot18_tif_jpgcopy.jpg

Wer nach rund acht Stunden noch nicht genug von Quantum Theory hat, darf sich im Multiplayer versuchen und dort in den allseits bekannten Modi mit bis zu sieben weiteren Spielern umher ballern. Persönlich glaube ich ja nicht, dass man hier in zwei Monaten noch ausreichend Spieler antreffen wird, um eine Map voll zu bekommen..

Harry meint:

Harry

Die Story an sich mit den mysteriösen und lebendigen Türmen hätte Potenzial gehabt. Ja, auch als quasi Gears of War Clon hätte sie es gehabt. Es spricht ja nichts gegen Kopien von Altbewährtem. Wie heißt es noch so schön? "Lieber gut kopiert, als schlecht selbst gemacht." Nun frage ich mich gerade, was dabei raus gekommen wäre, wenn wirklich alles selbst gemacht worden wäre? Ich denke nicht weiter darüber nach..

Quantum Theory ist technisch einfach absolut nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Das zeigt sich in der unspektakulären und lieblos gestalteten Umgebung samt schwacher Texturen mehr als deutlich. Schlecht ausbalancierte und somit uninteressante Waffen machen einen Wechsel quasi überflüssig und das Zusammenspiel mit der weiblichen Gehilfin verkommt zum regelrechten Missbrauch ihrer Fähigkeiten - Monster aufspießen und mehr nicht.

Syd ist nicht halb so cool wie er tut und auch nach mehreren Stunden fühlt man sich als Spieler noch immer nicht verbunden mit ihm. Klar, wer steht auch schon auf sich langsam von Deckung zu Deckung bewegende Schwergewichte ohne Seele?

Den Multipalyer hätte man sich eigentlich sparen können, nur wäre es dann ja kein GoW Clon mehr.. Ja, so wie viele andere Kollegen von mir ziehe auch ich laufend den Vergleich zu der hierzulande indizierten Serie heran. Skeptikern lege ich das Spiel ans Herz - aber auch nur, damit sie sich selbst davon ein Bild machen können, dass es wirklich ein (schlechter) Clon ist. Beschwerden dann aber bitte nicht an mich!

Positiv

  • Story im Ansatz gelungen
  • Englische Synchronsprecher verrichten gute Arbeit

Negativ

  • Veraltete Grafik, lieblos umgesetztes Design
  • Schlecht ausbalancierte Waffen, lahmes Gameplay
  • Dreise und schlechte Kopie von GoW
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von Arcadion:

    Beides ...

  • von Darkshine:

    Tipp: Vanquish kaufen oder auf GoW 3 warten.

  • von Alexis:

    Review ist online. Lohnt nicht zu lesen ...

Insgesamt 40 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Quantum Theory Daten
Genre Shooter
Spieleranzahl 1 (bis zu 8 im Multiplayer)
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 24. September 2010
Vermarkter THQ
Wertung 3.8
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen