Pro Evolution Soccer 2008 im Test

PlayStation2
Seit Jahren ist Pro Evolution Soccer auf der PS2 das Non-Plus-Ultra was Fußballsimulationen angeht. Jedes Jahr kann man einen gewohnt souveränen, grafisch vielleicht nicht perfekten, aber dennoch spaßigen Titel erwarten. Seit der Next-Gen Krieg um Konamis’ Spielreihe dieses Jahr endgültig entbrannt ist, rückte die PS2-Version des neuesten PES-Spiels eher in den Hintergrund. Nichtsdestotrotz hat auch dieser Titel ein Review verdient...
Nach einem nett gemachten PES-typischen Intro gelangt man in die Menüs, die endlich mal komplett neu gestaltet wurden, schon viel ansprechender aussehen und auch mit einer größeren Musikstückauswahl bekleidet wurde. Hier gibt es die altbekannten Möglichkeiten wie Freundschaftsspiel, Training, Netzwerkspiel oder System-Einstellungen. Die Herzstücke werden abermals vom Pokal-, Liga-, und Meister-Liga Modus gebildet. In ersterem kann man, wie der Name schon sagt, ein Pokal-Turnier spielen und im Zweitgenannten eine Liga ohne viel Drumherum. Der Modus, der wohl am meisten Singleplayer-Zeit in Anspruch nehmen wird, ist die Meister-Liga. Ein Modus, der auf den NextGen-Versionen nicht zu finden ist, ist die „Welt-Tour“. Dieser stellt den Spieler, der vorher seine Lieblingsmannschaft gewählt hat, vor verschiedene Aufgaben. Beispielsweise müsst ihr ein Team mit mehr als 2 Toren schlagen, nur die Startaufstellung verwenden, ohne während des Spiels einzuwechseln, und andere nette Missionen. Dieser Modus verspricht neben der Meister-Liga auch eine Menge Spielspaß und Langzeitmotivation.

In der Meister-Liga nehmt ihr entweder die Standard-Spieler der Liga, die Spieler des Freundschaftsspiel-Modus oder ihr erstellt euch eine eigene Mannschaft mit eurem Wunschkader. Habt ihr euch eure 11 zusammengestellt habt, dürft ihr eine Liga auswählen in der ihr spielt. Zwar sind es nicht die Original-Ligen, doch sind Teams einer Art meistens in einer Spielklasse. Ihr startet im Übrigen in der zweiten Liga und müsst in der ersten Saison den Aufstieg schaffen, um ganz oben mitspielen zu können. Vorher werden noch Spiellänge und Schwierigkeitsgrad eingestellt und schon geht’s los mit der Meister-Liga. Das Menü ist zwar nicht so schön anzusehen wie das der PS3-Version, aber dennoch übersichtlich.



Hier werden euch auf dem Hauptbildschirm alle wichtigen Informationen über die Spieler gezeigt und wie gewohnt habt ihr hier wieder alle Möglichkeiten eines Managers und Trainers. So könnt ihr die Formation ändern, Verhandlungen über Käufe und Verkäufe führen, euch über die eigene und gegnerische Mannschaft informieren und den aktuellen Tabellenstand einsehen. Wie man sieht ist die Meister-Liga wie immer sehr umfangreich und motivierend, verspricht also viele vergnügliche Stunden. Lob verdient auch der Trainingsmodus. Während man auf der PlayStation 3 nur Freistöße, Ecken und normale Trainingsspiele ausführen kann, gibt es auf der kleineren Schwester die Möglichkeit sich durch mehrere Tutorials zu spielen, um Spielsituation noch besser erlernen und ausnutzen zu können.



Natürlich kann man auch wieder Spiele mit bis zu 4 Zockern an einer Konsole durchführen, allerdings ist der Online-Modus wahrlich von höherer Wichtigkeit. Hier kann man auch außerhalb des eigenen Heimes gegen Spieler aus aller Welt antreten. Hin und wieder auftretende Lags sind zwar ein wenig störend, verändern den Spielverlauf jedoch nicht maßgeblich. Das Online-Spiel ist wirklich spaßig und besser gelungen als im Vorgänger. Außerdem wird der Spieler durch Ranglisten gelockt, die es zu erklimmen gilt.



Kommen wir nun zum wichtigsten Part des Titels – dem eigentlichen Gameplay. PES 2008 für PS2 hat sich präsentationstechnisch überhaupt nicht verändert, dafür läuft das Spiel allerdings sehr flüssig und weist keine unnötigen Slowdowns, Ruckler oder ähnliches auf. Spielspaß wird hier groß geschrieben. Was das Spiel selbst angeht, hat sich wieder einiges verbessert. Neben der Ballphysik, welche abermals ein Niveau höher angesiedelt ist und von exorbitant vielen Faktoren beeinflusst wird, ist der taktische Faktor natürlich auch erweitert worden. Konami die KI mit der so genannten ‚Team Vision’ ausgestattet – das heißt, dass der gegnerische Kader sich auf euren individuellen Spielstil einstellt, um Situationen vorausahnen und zuvor begangene Fehler ausmerzen zu können.. Pro Evolution Soccer 2008 ist taktisch ergo noch tiefer als sein Vorgänger und macht das Spiel sehr offen und authentisch, macht es praktisch noch realistischer. Features wie die Schwalbenfunktion, das Einstellen der Mauer oder die Möglichkeit Abwehrspieler bei Eckbällen nach vorne zu holen sind zwar nicht vorhanden, sind für den Realismus, den der Titel aufweist, aber auch nicht wirklich von Nöten.

Wie sieht’s mit den Lizenzen aus? Nun, es hat sich nicht viel geändert. Ein paar Nationalmannschaften wie Spanien oder England sind original, bei den Vereinsmannschaften sind die französische, italienische, niederländische und spanische Liga komplett lizenziert, bei England fehlen Arsenal und Manchester United leider, dafür sind Newcastle und Tottenham Hotspur komplett ausgestattet. Außerhalb der festen Spielklassen sind unter „andere Ligen“ Teams wie der FC Bayern München, RSC Anderlecht, Besiktas Istanbul, oder Celtic Glasgow lizenziert. Wie man sieht hat sich nicht viel getan – die Lizenzen sind ein Schwachpunkt des sonst so starken Pro Evolution Soccer.



Während die PS3- und Xbox 360-Versionen in Sachen Atmosphäre einiges tun konnten, stagniert man auf der PlayStation 2. Wie auch im Vorgänger kommt keine wirkliche Fußball-Stimmung auf, da das Publikum sich nicht wirklich authentisch anhört. Zwar reagiert es auf verschiedene Spielsituationen, ist teilweise aber zu passiv und langweilt den Spieler. Auch grafisch ist kein Fortschritt zu erkennen, da die Grafikengine des Vorjahres verwendet wurde. So sind zwar schöne Spieleranimationen vorhanden, doch wirkt das Publikum flach und statisch und das obligatorische Kantenflimmern freut sich auf ein Rendezvous. Soundtechnisch wird im Menü wie gesagt eine größere Auswahl an Musiktiteln geboten, von denen allerdings nicht alle besonders ansprechend sind – teilweise wird Ecstasy-Techno aufgelegt, der wirklich auf die Nerven geht. Im Spiel sind die Kommentatoren verbessert worden. Diese haben ein paar neue Sprüche und ein paar alte Weisheiten drauf, manche von den alten Kommentaren wurden überarbeitet und passen nun besser ins Spielgeschehen.

Natürlich bietet PES 2008 auch einen umfangreichen Editor. Hier kann man alle Spielerwerte, wie Größe, Breite, Schusstechnik etc. verändern, selbst die Schuhe wollen designt werden. Als eingefleischter PES-Veteran wird man sicherlich einige Stunden im Editor verbringen, um seine Lieblingsmannschaft doch noch ins Spiel zu integrieren.

Renke meint:

Renke

Pro Evolution Soccer für die PS2 ist wie erwartet gut. Neben den vielen Spielmodi, wie Meister-Liga und Welt-Tour gibt es neue taktische Features, einen herausragenden Editor und einfach ganz viel Spielspaß. Dass die Grafik nicht auf dem Niveau eines FIFAs ist, dürfte gemeinhin bekannt sein. Schade ist es, dass der Titel seit einigen Jahren technisch stagniert,,, allerdings wird der Spielspaß dadurch nicht getrübt. Allen Fußballfans ist der Titel daher wärmstens ans Herz zu legen.

Positiv

  • Welt-Tour- und Meister-Liga-Modus
  • TeamVision-Feature
  • Editier-Modus

Negativ

  • Technische Stagnation
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Pro Evolution Soccer 2008 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 25. Oktober 2007
Vermarkter Konami
Wertung 9
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