Prisoner of War im Test

PlayStation2
Stellt Euch einmal vor Ihr seid ein amerikanischer GI im zweiten Weltkrieg: gerade fliegt Ihr über feindlichem, deutschen Territorium, als die gegnerischen Flaks Euer Flugzeug treffen und dieses abstürzt. Als ob das jedoch nicht schon schlimm genug wäre gelingt Euch in letzter Sekunde die Rettung per Fallschirm. Und nachdem Ihr hübsch gelandet seid, werdet Ihr von Deutschen Trupps aufgespürt und in ein Gefangenenlager gebracht...........und jeder weiß, was unsere Großväter und Urgroßväter mit den Alliierten gemacht haben, wenn sie diese gekrallt haben....
Leider muss unser Protagonist, Captain Lewis Stone, dieses Schicksal erfahren und befindet sich nach einer missglückten Aufklärungsmission in einem von schwer bewaffneten Wachen und hohen Zäunen gekennzeichneten Lager.
Natürlich zögert Euer Alter Ego nicht lange und beginnt sofort, Fluchtpläne zu schmieden........

Dieses Vorhaben gestaltet sich jedoch nicht gerade einfach: nicht nur, dass die Nazis so ziemlich jeden Winkel des Lagers bewachen, auch der festgelegte Tagesablauf, an welchem sich sämtliche Insassen rigoros zu halten haben, erschwert das gewagte Unterfangen, den Händen Wehrmacht zu entkommen. Solltet Ihr mal ein Mittagessen verpassen, morgens nicht pünktlich beim Appell erscheinen oder gar unbefugtes Gelände betreten, droht Euch ein Tag Knast, was auch den Entzug all der Gegenstände, die Ihr zu diesem Zeitpunkt bei Euch getragen habt, bedeutet, oder werdet gar erschossen, was zu einem Aufenthalt im Lazarett führt (man beachte die toughe Krankenschwester ,,,-)) Das Ausbruchsgeschehen geht demnach auch erst am nächsten Tag weiter.



Wie ein Tier im Gehege: die Deutschen sind sehr wachsam!


Um nicht der Gefahr ausgesetzt zu sein, die geliebten Items zu verlieren, befindet sich in Eurer Baracke eine Kiste, in welcher die wertvollen Utensilien aufbewahrt werden können.



So besteht Eure einzige Möglichkeit zu fliehen darin, Euch mit den anderen Insassen zu unterhalten und möglicherweise Informationen zu Löchern im Zaun oder sonstigen Ausbruchsmöglichkeiten zu erhalten. Die Infos gibts jedoch nicht umsonst, doch mit Schokolade, Zigaretten und viel Gutmütigkeit plaudern Eure Kollegen gerne mal aus dem Nähkästchen.

Da in dem jüngsten Werk von Entwickler Wide Games die Anwendung von Gewalt gänzlich unmöglich ist, müsst Ihr, beim Versuch den Nazis zu entrinnen, Euch vorsichtig an Patroullien vorbeischleichen, durch Löcher in Zäunen kriechen, vorsichtig auf Mauerbegrenzungen entlang schleichen oder Euch gar mit Schuhcreme tarnen, um nachts nicht gesehen zu werden.
Ähnlich wie in Konamis Metal Gear Solid habt Ihr einen kleinen Radar, welche Euch über die Position der Wachen in Kenntnis setzt,,, schöpfen die Wachen Verdacht oder meinen etwas gesehen zu haben verfärbt sich ihr Sichtkegel gelb, sehen sie Euer Alter Ego Stone, färbt sich jener rot.

Mein Testbericht liest sich jedoch spannender, als das Spiel selbst eigentlich ist.
Das Gameplay reduziert sich nämlich im Grund nur auf das holen von Gegenständen und dem daraus erfolgenden Austausch bzw. Erhalt von relevanten Informationen. Die Eintönigkeit, welche sich aus dem Alltagsleben in so einem Gefangenenlager ergibt, tut ihr Übriges. Anfangs unterhaltend und teilweise spannend, später jedoch schon ziemlich schnell ausgelutscht und öde.

Als ob die Steuerung nicht schon hakelig genug wäre, und die teilweise hinderliche Kameraführung nicht schon für sich genommen übel genug wären, weiß Prisoner of War auch grafisch nur bedingt zu begeistern: die teilweise kantigen Figuren und eintönigen Umgebungstexturen rufen nicht gerade Jubelrufen. Glücklicherweise wissen die hervorragend gelungenen Animationsphasen Eures Protagonisten und der NPCs sehr zu gefallen.
Der musikalische Part ist überdurchschnittlich: die atmosphärische Gefängnismusik ist recht gut gelunge und sorgt beim Schreiten durch das Lager für ein mulmiges Gefühl.



Auf der Mauer, auf der Lauer..........läuft ein Captain Stone


Prisoner of War fordert einiges an Geschick, Ausdauer und Konzentration vom Spieler, teilweise ist das Herumschleichen extrem schwer - Stone ist im Gegensatz zu Solid Snake beispielsweise waffenlos und kann sich somit nur auf sein Geschick verlangen. Dadurch, dass Captain Lewis Stone im Verlauf des Spiels noch mit weiteren anderen Gefangenenlagern Bekanntschaft schließt, ergibt sich daraus ein recht ordentlicher Spielumfang.

Niclas meint:

Niclas

Das Gameplay ist für sich genommen recht erfrischend,,, wenn Ihr Euch mit den oben genannten Kritikpunkten anfreunden könnt, erwartet Euch ein spannendes Stealth - Game. Und wer noch nie den 2. Weltkrieg - Geschichten seines Großvaters getraut hat oder schon immer einmal wissen wollte, wie sich ein Taliban - Krieger unter amerikanischer Obhut auf Guantanamo Bay (Kuba) fühlt, der braucht Prisoner of War.

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Prisoner of War Daten
Genre Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit erhältlich
Vermarkter Codemasters
Wertung 7
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