OBEN im Test

PlayStation3
Mit OBEN bekommen Besitzer einer PlayStation 3 das Spiel zum neuesten Film von Disney Pixar ins heimische Wohnzimmer geliefert. Ob sich ein Blick auf den Titel, in dem es massig Luftballons gibt lohnt oder nur heiße Luft in selbigen steckt, wollen wir in unserem Review ergründen.
Offenbar werden bei dem Titel (zu Recht) die kleinen Kinogäste als potenzielle Spieler anvisiert. Anders ist es nicht zu erklären, weshalb man sich nach dem Start mitten in der Story befindet und man eigentlich nicht so recht weiß, wieso hier auf einmal ein alter Mann und ein kleiner, rundlicher Junge mit Seilen an ein Haus gefesselt sind, welches dank etlichen Ballons in der Luft über ihnen schwebt. Aber das soll an dieser Stelle nicht weiter moniert werden, schließlich ist das Spiel für die Kleinen, welche nach dem Film im Elektronik-Markt beim Anblick der Spielverpackung Mami und/oder Papi so lange nerven, bis es gekauft wird.


Bei dem alten Mann handelt es sich um Carl Fredricksen, welcher vor seinem Ruhestand Luftballonverkäufer war und eigentlich schon immer mit seiner leider viel zu früh verstorbenen Frau Ellie die Paradieswasserfälle im Amazonas besuchen wollte. Die Tatsache, dass sein Haus abgerissen werden und er mit seinen 78 Jahren im Anschluss in ein Altersheim soll, bestärkt ihn bei seinem Vorhaben und so kommt es, dass er dank der bereits erwähnten Luftballons an seinem Haus in Richtung Südamerika fliegt. Blöd nur, dass der junge Pfadfinder Russel unfreiwilliger Weise mit auf die Reise geht, nachdem er sich nach einer gescheiterten Spendenanfrage an Carls Tür noch auf dessen Veranda befindet.

So kommt es, dass die Beiden mitten im Amazonas die Gegend erkunden und sich ihren Weg zu den Paradieswasserfällen bahnen. Dabei sind sie fast immer durch ein Seil mit dem Haus verbunden, um es mit sich zu ziehen. Auf ihrer Reise müssen beide so einiges an Hindernissen und Gegnern bewältigen. Dabei steht das Teamwork an vorderster Stelle, welches an zahlreichen Stellen auf die Probe gestellt wird. Carl zum Beispiel kann sich mit seinem Stock an Vorsprüngen nach hinauf ziehen, um Russel kurz darauf mit selbigem nach oben zu befördern. Russel erledigt dieselbe Aufgabe bei zu hohen Ebenen durch ein Seil, womit er Carl nach oben zieht. Schmale Vorsprünge sind ebenfalls Russels Spezialität. Somit hat jeder seine Stärken und Schwächen. Spielt man allein, kann und muss man zwischen beiden Charakteren hin und her wechseln. Hat man einen menschlichen Mitspieler zur Hand, können beide gemeinsam das Spiel mit seinen Aufgaben lösen. Schön hierbei ist die Möglichkeit, dass ein zweiter Spieler jederzeit mitspielen kann, sofern er die Start-Taste drückt.


Was sofort zu Beginn auffällt ist die nicht frei justierbare Kamera. So wie man den Blick in den Dschungel präsentiert bekommt, muss man ihn auch hinnehmen. Vermutlich will man damit die jüngeren Spieler nicht irritieren und ihnen die Bedienung, sowie die Koordination erleichtern. Immer wieder gibt es Situationen, in denen eine einstellbare Kamera wünschenswert gewesen wäre. Der Ansatz ist hier definitiv richtig gewählt, lässt sich allerdings nicht auf das komplette Spiel übertragen. Man erwischt sich immer wieder, wie man mit dem rechten Analogstick versucht sich den Überblick zu verschaffen.

Bei ihren Streifzügen begegnen Carl und Russel zahlreichen Gegnern wie Stachelschweinen, Bienen, Fledermäusen, Hunden oder aber größeren Zwischenbossen wie einer riesigen Anaconda oder einem Krokodil. Natürlich wird auch im Gefecht Teamwork groß geschrieben. Während man bei den Hunden vor die Wahl gestellt wird, mit wem man gegen sie antreten möchte, ist es bei den Bienen oder Fledermäusen von Vorteil, wenn beide Hand anlegen. So ist es beispielsweise möglich die Bienen oder Fledermäuse mit Carls Hörgerät und dem fiependen Geräusch, welches es erzeugt, zu vertreiben. Russel dagegen kann mit einer Tröte eine schrecklich-schöne Melodie trällern, welche die Insekten betäubt. Beides sind jedoch spezielle Upgrades die immer kurz vor dem Aufeinandertreffen in Form von Münzen eingesammelt werden müssen und dann durch das Digital-Kreuz aktiviert werden.


Thema Einsammeln: Es macht durchaus Sinn auf dem Weg zu den Paradieswasserfällen mit dem Stock bzw. dem Rucksack auf- und um sich zu schlagen. Hierdurch werden Münzen und Insekten eingesammelt, welche einen Punktezähler steigen lassen. Hat dieser Zähler eine bestimmte Punktzahl erreicht, schaltet man eine Arbeitskarte frei. Auf dieser stehen dann Aufgaben, die man erledigen muss wie zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an grünen und roten Käfern einsammeln. Hat man die Aufgabenkarte abgearbeitet, schaltet man dadurch Bonussequenzen aus Film und Spiel frei, die man sich im Hauptmenü anschauen kann. Je höher die Punkte steigen, desto mehr Arbeitskarten schaltet man frei.

Unterwegs trifft man noch auf die zwei aus dem Film bekannte Verbündete. Zum einen auf den Paradiesvogel Kevin, der eigentlich weiblich ist, wie sich später heruasstellt und zum anderen auf Dug, den sprechenden Hund. Kevin hilft den beiden Abenteurern sehr hoch gelegene Ebenen zu erreichen oder über breite Abgründe hinwegzuschwingen. Dug, welcher sich dank einem Sepezialhalsband mit den Menschen unterhalten kann, zwängt sich durch kleine Öffnungen und kann so wichtige Schalter betätigen, die Carl und Russel ein Weiterkommen ermöglichen. Außerdem hilft er Carl im Wasser, da der ältere Herr allein nicht mehr schwimmen kann. Während der Vogel seine Aufgaben im Alleingang erledigt, kann das Hündchen durch den Spieler selbst gesteuert werden, womit die Auswahl der Charaktere auf drei anwächst.


Zu guter Letzt trifft das Quartett auf den Entdecker und Abenteurer Charles Muntz, ehemaliges Vorbild von Carl. Dieser entpuppt sich allerdings als raffgierige und selbstsüchtige Person, die den ulkigen Vogel Kevin als Trophäe haben will und hier die bereits erwähnten Hunde auf die Vier hetzt, was ihnen unerwartete Schwierigkeiten bereitet.

Trotz alledem ändert sich nicht viel am Gameplay, die Aktionen im Spiel wiederholen sich laufend. Dasselbe kann man übrigens auch von den Sprüchen behaupten, die die Probanden von sich geben. Kommt man an einer Stelle mal nicht weiter oder nähert sich einem Punkt, wo der Spieler zum Handeln gefordert wird, lassen Carl und Russel regelmäßig Sprüche ab, die einem helfen sollen auf die richtige Idee zu kommen. Sicher eine nette Hilfestellung, aber doch schnell nervend, wenn man beim 20. Vorsprung noch immer von Carl zu hören bekommt, dass sein Stock hier sicherlich weiterhelfen könnte. Kindgerecht hin oder her: Wer diese oder andere Stellen im Spiel nach dem 20. Mal noch immer nicht kapiert hat, sollte sich überlegen, ob es nicht vielleicht besser wäre seine Kinder anders als mit einer PlayStation 3 zu beschäftigen.

Immerhin konnten sämtliche Synchronsprecher aus dem Film für das Spiel OBEN gewonnen werden und auch wenn die ständigen Wiederholungen oder Sprüche, die zur falschen Zeit am falschen Ort von den Charakteren losgelassen werden, nerven können, sorgt dies trotzdem für ein besseres Filmgefühl im Spiel.


Grafisch orientiert sich OBEN natürlich am gleichnamigen Film, was die PlayStation 3 in keinster Weise ins Schwitzen bringt. Ein wenig mehr Details hätten den Texturen sicher gut getan, aber mehr gibt die verwendete Engine wohl nicht her. Musikalisch gibt es nichts zu beanstanden, auch wenn es an manchen Stellen im Spiel besser wäre die Effekte in ihrer Lautstärke nach unten zu regeln, da man ansonsten teilweise die Gespräche der Abenteurer nicht so gut versteht.

Einen kleinen Multiplayer Modus bekommen wir als Goodie mit auf die Blu-ray Disc gepackt. Hier können sich sogar bis zu vier Spieler im Luftkampf gegeneinander im Splitscreen behaupten. Lange fesseln wird dieser allerdings keinen, vor allem jüngere Spieler dürften diesen gegenüber der bunten Abenteuerwelt eher trist finden.

Alexis meint:

Alexis

OBEN macht Spaß und ist gerade für jüngere Spieler ein schöner Titel der auch mit dem Freund oder der Freundin zusammen gemeistert werden kann. Es ist nicht zu schwer, schön bunt und Filmfreunde fühlen sich dank der original Stimmen aus dem Film gleich heimisch. Lediglich die immer wiederkehrenden Sprüche können auf Dauer nerven. Abgesehen davon kann ich den Eltern hier die Entscheidung abnehmen und meine Empfehlung für den Titel aussprechen.

Positiv

  • Entspanntes Spielen dankt leichtem Schwierigkeitsgrad
  • Original Synchronstimmen
  • Bunte Dschungelwelten...

Negativ

  • Kamera nicht justierbar
  • Sprüche wiederholen sich zu häufig
  • ...die ein klein wenig Detailarm sind
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OBEN Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 11. September 2009
Vermarkter THQ
Wertung 6.5
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