NHL 07 im Test

PlayStation2
Es ist Herbst und wiedermal bringt EA die neuesten Fassungen ihrer Sportspiele - natürlich mit dem entsprechenden Jahrestitel. Heute steht das neueste Update der Eishockeyreihe NHL im Mittelpunkt und wieder einmal stellt sich die Frage - ist es nur ein laues Update, oder revolutioniert es die Spielreihe?
Nach dem Intro geht's ins Hauptmenü, wo schonmal keinerlei Neuerungen zu entdecken sind. Neben dem Dynastie-Modus (Karriere) gibt es die Weltturnier-Option, einen Editor, Mini-Games und einen Online-Modus. Wer den 06er gespielt hat, wird sich hier schnell zurechtfinden, wobei es eigentlich schade ist, dass EA nichtmal den Online-Modus etwas aufgefrischt hat.

Das Herzstück ist der oben genannte Dynastie-Modus, in dem ihr die Rolle des Trainers übernehmt, um ein ausgewähltes Team zu hochmöglichstem Erfolg zu führen. Hier lässt sich - man staune - die erste Neuerung entdecken. Im Dynastie-Modus gibt es die Möglichkeit sich zwischen den Ligen aus Deutschland, Finnland, Schweden o.a. zu entscheiden - in Vorgängern war es bisher nur mit der amerikanischen NHL möglich. Im Modus finden sich wieder die altbekannten Dinge wie Transfers oder Trainings-Einstellungen. Ferner gibt es noch Upgrades, mit denen ihr euer Team, die Einnahmen oder Transfermöglichkeiten verbessern könnt. Neu ist hier, dass die Eigentümer des Vereins vor jedem Spiel Erwartungen an euch stellen. Wenn ihr diese erfüllt gewinnt ihr das Vertrauen des Eigentümers und erlangt z.B. so schneller Upgrades.

Die Steuerung hat die größte Überarbeitung erfahren - anders als im Vorgänger benutzt ihr den rechten Analogstick nicht mehr zum Ausführen von Tricks, um Tore für die Galerie zu erzielen, sondern zum Passen. Hier tut sich eine große Kluft zwischen PlayStation 2- und Xbox 360-Version auf - in der Version für die 360er wird der rechte Stick nämlich zum Schießen und Ausweichen genutzt. Warum EA die PlayStation 2-Steuerung abgeändert hat, bleibt ein Geheimnis. Das Passen ist übrigens wesentlich einfacher geworden als im Vorgänger, da man mit dem Stick sehr präzise agieren kann. Dafür liegt das Schießen hier auf den Schulterpads. Während der Spieler mit dem R1-Button einen Schlagschuß aufs Tor donnert, führt man mit R2 einen schnellen und weniger starken Handgelenksschuß aus. Wem diese Neuerung zu stressig wird und die alte Variante bevorzugt, kann diese in den Einstellungen auswählen.

In der Verteidigung dient wieder der rechte Stick als Hauptsteuerungselement, denn mit diesem führt ihr die Poke-Checks aus, um euch den Puck zu ergattern. Als brutalere Version des Pokes gibt es den Bodycheck, der bei zu harter Ausführung jedoch mit einem Penalty bestraft wird. Anders als im Vorgänger wirken die Spiele jetzt auch taktischer und abwechslungsreicher. So müsst ihr euer Vorgehen genauer planen, um später über einen Torerfolg zu jubeln. Kann der Torwart durch einen an der Seite heranlaufenden Spieler abgelenkt werden, damit im letzten Moment der tödliche Pass auf den freistehenden Kameraden erfolgt, oder versucht man sich lieber mit einem Fernschuss, wenn die Sicht des Torwarts durch die davorstehen Spieler verdeckt ist? Tore zu erzielen ist wesentlich schwerer geworden und erfordert taktisches Feingefühl und genaues Abwägen der Situationen. Leider kann die KI hier nicht mithalten und ist genauso beschränkt wie im Vorgänger. Die Gegenspieler agieren immer nach dem gleichen Schema und sind leicht zu durchschauen.



Im Spielverlauf könnt ihr via Digipad eure offensiven und defensiven Taktiken verändern. Seid ihr z.B. gerade in Unterzahl ist es nötig das Tor zu verteidigen. Hat der Gegner einen Spieler weniger, könnt ihr eure Offensive auf "aggressiv" stellen, um schnellstmöglichst ein Tor zu erzielen.

Wollt ihr noch mehr Herausforderung, versucht euch doch im Online-Modus, wo neben Einzelspielen auch Ligen und Weltranglisten zu finden sind. Leider stört bei schlechter Verbindung leider das nervige Ruckeln. Habt ihr keinen Online-Adapter könnt ihr euch an einer Konsole gegen einen Kumpel versuchen.

In Sachen Grafik hat sich nicht viel getan, doch können Spieler genau wie Stadien durch gute Animationen überzeugen. Zwar bricht die Framerate hie und da gern mal ein und verursacht leichte Ruckler, doch auf der alten PS2-Dame kann man da auch mal ein Auge zudrücken.
Der Sound kann wie bei allen EA-Titeln voll überzeugen. Neben den gewohnten Eishockeysounds erlebt man ein interaktives Publikum, dass das eigene Team mit Sprechchören anfeuert, bei eigenem Torerfolg jubelt und bei gegnerischen Treffern seinem Missmut durch laute "Buh"-Rufe Luft macht. Die Kommentatoren sind Amerikaner, die das Spielgeschehen mit passenden Kommentaren untermalen. Manch einer hätte sich hier aber bestimmt einen deutschen Recken gewünscht.

Renke meint:

Renke

NHL 07 ist leider kein Revolution - aber auch kein verkapptes Update. Das Passen via Skill-Stick ist genauer und das Spiel hat im Allgemeinen mehr taktische Tiefe, ist abwechslungsreicher und Tore erfolgen nicht immer durch das gleiche Schema. EA hätte durchaus noch ein paar Neuerungen beim Dynastie-Modus oder anderen Modi hinzufügen können. Eishockeyfans können hier ohne große Bedenken zugreifen.

Positiv

  • Pässe durch Skill-Stick präziser
  • mehr taktische Tiefe - überlegte Vorgehensweise
  • gewohnt guter Sound

Negativ

  • keine Neuerungen im Dynastie-Modus
  • altbackene KI
  • Ruckler im Online-Modus
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NHL 07 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 20. September 2006
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 7.5
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