NFL Street 3 im Test

PlayStation2
Nachdem sich Electronic Arts von 2K Sports in Sachen Basketball und Eishockey quasi den Schneid abkaufen ließ, versucht sich EAs unkonventionelle Funsportschmiede EA Big jedes Jahr in den Street-Spielen. Neben NBA- und FIFA Street wird auch der amerikanische Volkssport Football in ein regelunkonformes Videospiel versoftet...
Im Spiel geht es, genau wie bei den normalen NFL-Titeln darum, dass Leder-Ei soweit wie möglich in die gegnerische Hälfte hinein zu transportieren und nach Möglichkeit einen Touchdown hinzulegen, um die höchstmögliche Punktzahl zu erreichen. So sucht ihr euch also eine siebenköpfige Mannschaft aus und tretet auf Hinterhöfen und in Hangars gegen gegnerische Teams an.

Das Spiel unterscheidet sich aber insofern von den ordinären Titeln, dass weder ein Field Goal oder eine Point Conversion nach Touchdowns vergeben werden. Auch die Schiedsrichter wurden zu Hause gelassen und so tut sich die Möglichkeit auf, das Spiel nach euren eigenen Wünschen zu gestalten, ohne sich an lästige Regeln halten zu müssen. Auch die Playbooks, mit deren Hilfe ihr vor jedem Spielzug einen taktischen Spielzug festlegt, wurden vereinfacht und die einzelnen Varianten wie Passspiel oder Laufsspiel enthalten nur ein paar essentielle Spielzüge.



Um ins Spiel zu finden, ist es ratsam das Tutorial durchzuführen. Es ist wirklich ansprechend gemacht und verschafft dem Spieler einen guten und schnellen Einblick in die einzelnen Moves. Hat man dieses abgeschlossen, sollte man ein paar Partien spielen, bevor man sich dem Karriere-Modus widmet (dazu später mehr). Die recht komplizierte Steuerung hat man aufgrund des gelungen Tutorials schnell Intus und nach etwas Eingewöhnungszeit gehen die Spiele leicht und flüssig von der Hand.

Im Spiel selbst gibt es verschiedene Spielzüge. Entscheidet man sich für das Laufsspiel versucht der Quarterback soweit wie möglich zu kommen und im besten (und seltensten) Fall einen Touchdown zu landen. Außerdem gibt es das Passspiel, bei dem der Quarterback einem freigelaufenden Receiver das Ei zuwirft, und dieser nun versucht, das Spielinstrument weit zu tragen. Zudem gibt es noch Trick-Spielzüge, wo die Spieler einen Pass antäuschen oder den Ball schnell zu einem anderen Spieler werfen.

Was aber Street-typisch ist, sind die Style Punkte. Mit gehaltener L1-Taste könnt ihr schicke Würfe, Jukes oder Spins durchführen. Auch der Touchdown kann mit einem besonderen Style versehen werden. Dazu dürfen die Wände interaktiv genutzt werden, man kann z.B. einen Wallplant oder –run machen, um noch mehr Punkte zu ergattern. Am Bildschirmrand läuft eine Momentum-Leiste. Ist dieser Balken ausgefüllt, kann man die sogenannten Game Breaker-Moves durchführen, wie z.B. einen sehr schnellen Pass, eine Interception, bei der der Spieler 10 Meter hoch springt oder fulminante Tackles durchführen. Diese werden mit einem imposanten Explosionseffekt unterlegt. Auch wenn diese Moves sehr arg von der Realität abweichen, sind sie schön anzusehen und machen zudem noch Spaß. Leider kann die KI nicht so sehr überzeugen. So kommt es, dass ein Touchdown eures Teams mit einem der gegnerischen Mannschaft quittiert wird. Nur Profis können diesen in höheren Schwierigkeitsgraden verhindern.



Das Herzstück des Spiels ist der Respect the Street-Modus. Wie der Name schon sagt muss man sich hier Respekt erarbeiten. Anfangs muss man sich ein Team aus Spielern zusammenstellen, welches einen auf dem Weg zur Spitze begleitet. Auch kann man die vorhandenen Standartspieler verwenden. Nach Spielen kann man den Recken Punkte auf die Spielerattribute, wie Passspiel, Schnelligkeit oder Tackling, verteilen, damit das Team, das zu Anfang außerhalb des Rampenlichts steht, sich weiter hocharbeiten kann. Wenn man sich Respekt erarbeitet hat, werden auch Spielzüge für das Playbook freigeschaltet und andere Spieler wollen sich dem Team anschließen.

Im Respect the Street-Modus findet man sich auf einer Karte wieder, auf der man an jedem Ort eine Handvoll Teams findet, die den Spieler herausfordern wollen. Jedoch muss man sich erst den Respekt einiger Teams verdienen, bis sie erlauben, sie herauszufordern. Während man anfangs noch gegen Amateurteams spielt, sind es am Ende NFL-Teams oder sogar das Chad Johnson All-Star-Team. Der Modus bietet eine Menge Herausforderungen und verleiht dem Titel einen netten Langzeit- und Wiederspielwert. Der Multiplayermodus präsentiert sich insofern, dass die Spiele, die man sonst alleine gegen den CPU bestreitet, gegeneinander durchgeführt werden kann.



Im grafischen Bereich sind die Animationen der Spieler und der typische Comicstil sehr gelungen. Auch die Effekte, die beim GameBreaker zum Einsatz kommen, sind imposant. Jedoch hätte man noch einiges in Sachen Texturen und Umgebungen tun können. Diese erscheinen leider verwaschen und undetailliert. Neben dem gelungen Soundtrack, der das Hip Hop- und Metal-Genre umfasst, ist auch die spielbegleitende Soundkulisse mit netten Sprüchen von Spielern sowie passenden Hintergrundgeräuschen und passender Mucke gut gelungen.

Renke meint:

Renke

NFL Street 3 ist ein netter Nachfolger, der einige gute Neuerungen und Features bietet und bei dem manche Dinge noch mal komplett überarbeitet wurden. Die KI trübt das Gesamtbild zwar etwas, doch Fans von einfachem Football Light können hier ohne größere Bedenken zugreifen. Wer auf eine waschechte Simulation steht sollte einen der „Madden“-Titel kaufen.

Positiv

  • Gutes Tutorial
  • Typischer Street-Charakter
  • Respect-the-Street-Modus gelungen

Negativ

  • Texturen und Umgebungen matschig und undetailliert
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NFL Street 3 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 06. Februar 2007
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8.3
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