
Need for Speed Undercover (Nintendo Wii)
Als namenloser Cop mit Hang zu schnellen Autos schleicht man sich in eine Bande von Autoschiebern ein um ihnen das Handwerk zu legen. Um dort aber Fuß fassen zu können und deren Vertrauen zu gewinnen muss man zunächst einige Jobs für diese erledigen und sonst auch in verschiedenen Rennen erst einmal beweisen, dass man zu den besten Fahrern gehört. Hat man erst eine gewisse Reputation innerhalb der Szene wird man auch immer weiter eingeweiht und kommt nach und nach an die Hintermänner heran. Wie die Geschichte genau ausgeht wird aber hier nicht verraten. Für die verschiedenen Zwischensequenzen im Spiel auch wieder einigen Aufwand betrieben und hat auch einige Stars engagiert. Kontaktmann, oder besser gesagt die Kontaktfrau bei Need for Speed Undercover wird gespielt von Maggie Q und die R&B Sängerin Christina Milian spielt die Rolle der Carmen, die auch in der Geschichte involviert ist.
Das Spiel selbst gliedert sich dabei in eine Vielzahl von Rennen. Neben den klassischen Runden und Sprintrennen gibt es auch weitere in der Serie bekannte Renntypen wie das Checkpointrennen, bei dem man innerhalb eines Zeitlimits alle Mautstellen erreichen muss. Um diese Rennen starten zu können kann man einfach über das Menü die entsprechende Option anwählen, das man zum nächsten Event springen möchte. Um ein solches Event zu gewinnen muss natürlich der erste Platz erreicht werden, dafür wird man entsprechend mit harten Dollars belohnt, die zum Aufrüsten des Wagens oder zum Kauf von neuen Autos verwendet werden kann.

Need for Speed Undercover (Nintendo Wii)
Der Fuhrpark ist auch wieder sehr umfangreich ausgefallen, auch wenn in der Wii Version ein paar Modelle fehlen, die bei XBox 360 und PlayStation 3 vorhanden sind. Dennoch wählt man aus originalgetreuen Fahrzeugen von bekannten Marken wie den Toyota Supra, den Nissan Skyline oder auch den Lamborghini Murciélago. Das Tunen der Wagen auf Leistung wurde in der Wii Version etwas vereinfacht, so wählt man hier nur für die gewünschten Teile wie Motor, Getriebe oder Reifen ein passendes Paket aus und dieses wird dann installiert und bringt eine Leistungssteigerung in den Kategorien Geschwindigkeit, Beschleunigung oder Handling. Optisch lässt sich da weit mehr aus den Wagen herausholen: Neben den unzähligen Möglichkeiten sein Fahrzeug zu lackieren ist auch aus das aus den Vorgängern bekannte Autosculpt Feature mit von der Partie. Hier können Schürzen oder Dachhutzen nach dem Kauf in speziellen Zonen verformt werden, so dass man seinen Wagen komplett individualisieren kann.
Zudem lohnt es sich auch seinen Wagen zu verändern, da wie schon bei Need for Speed Most Wanted euch die Polizei im Nacken hängt und mit jeder Veränderung des Wagens auch der Fahndungslevel wieder zurückgestuft wird. Je höher dieser ist, desto aggressiver geht die Polizei bei ihrer Suche vor, also mit schnelleren Fahrzeugen, Nagelbändern und auch mit Helikoptern. Dabei gibt es auch einzelne Missionen in denen man bewusst seinen eigenen Fahndungslevel steigern muss. Hier hat man die Aufgabe entweder eine bestimmte Zeit lang vor den Cops zu fliehen, ordentlich Sachschaden anzurichten oder sogar mehrere Polizeistreifen zu zerstören. Dies gelingt am leichtesten mit den so genannten Verfolgungsstoppern. Dies sind meist Statuen oder große Schilde, die mit einem kleinen Stups auf die Fahrbahn herunterfallen und alle Cops unter sich begraben.

Need for Speed Undercover (Nintendo Wii)
Hier kommen wir dann auch schon zu einem Problem, da diese Stopper trotz oder gerade wegen der riesigen Stadt relativ rar gesät sind. Auch sonst kommt man sich fast wie in einer Geisterstadt vor, denn selbst auf den Autobahnen ist ziemlich wenig Verkehr. Erst in den späten Missionen gibt es ein paar Momente in denen man von wirklich dichtem Verkehr sprechen kann. Auch bei der Stadt selbst hat man etwas an Potential verschenkt: Was bringt einem ein sehr großes und abwechslungsreich gestaltetes Areal, wenn es dort nichts zu entdecken gibt? Das Schnellspringsystem zu Events und zum Unterschlupf machen das Erkunden der Stadt eher überflüssig. Vielleicht ist das auch gut so, denn manche Texturen sind ziemlich verwaschen, so dass sie einfach hässlich aussehen. Darunter leiden auch die Anzeigen, da die Schrift auch manchmal so verwaschen ist, dass sie schon fast unleserlich erscheint.
Auch so hätte man optisch deutlich mehr herausholen können, dabei hat es aber auch einen Vorteil: Die Wii-Version ist so ziemlich die einzige Variante des Games, dass durchgehend flüssig läuft und so am Besten spielbar ist. Bei der akustischen Untermalung gibt man sich wie bei den bisherigen Teilen der Serie keine Blöße. Die lizenzierten Songs sind stimmig und passen gut zum Spiel und auch die Motorensounds wirken realistisch. Hat man erstmal genug von der Karriere, so kann man sich im Herausforderungsmodus auch in jeder Eventkategorie beweisen und muss diese erfolgreich abschließen um die nächst höhere Schwierigkeit spielen zu können.

Need for Speed Undercover (Nintendo Wii)
Außerdem bietet Need for Speed Undercover auf der Wii einen Multiplayermodus für vier Spieler. Hier spielt man quasi Räuber und Gendarm in zwei Teams mit jeweils zwei Spielern. Die eine Gruppe muss dabei die Beute an einem bestimmten Punkt der Stadt abliefern und die Cops müssen diese davon abhalten. Im Gegensatz zu den Xbox 360 und PlayStation 3 spielt sich dieser Modus nur Offline ab und begrenzt auf bis zu vier Spieler. Schade eigentlich, dass die Nintendo Besitzer auch hier wieder in die Röhre schauen.
Da meinereiner auch die völlig verkorkste PlayStation 3 Version sein Eigen nennt war es doch irgendwie eine Wohltat, das Spiel auf dem Wii noch „vernünftig“ spielen zu können. Ist erstmal der erste Schock von den grafischen Defiziten durch verwaschene Texturen und gegnerische Fahrzeuge, die manchmal wie aus dem Nichts erscheinen, erstmal überwunden bekommt man einen Mix aus bewährten Need for Speed Teilen wie beispielsweise Most Wanted. Überraschungen gibt es aber keine, wer also schon die alten Teile der Serie mochte kann auch hier zuschlagen. Anzumerken ist allerdings der neue Multiplayermodus, den Wii Spieler zwar nur offline, aber dafür mit bis zu vier Spieler an einer Konsole spielen können.