Need for Speed: Carbon im Test

Nintendo Wii
War man als Spieler vor knapp einem Jahr noch der meistgesuchteste Streetracer von Rockport, so schickt uns Electronic Arts nun erneut auf die Strasse um das Revier zu verteidigen. Doch dieses Mal werden die Rennen in Palmont City ausgetragen, das für seine weit reichenden Canyons bekannt ist. Sind wir dazu schon bereit und das mit der neuartigen Steuerung?
Die Story des Games wirkt in dem neuesten Streich der Need For Speed Serie etwas ausgereifter als bisher. Damals in Rockport flüchtet der Spieler mit einer vermeintlichen Tasche voller Geld, um nach ein paar Monaten wieder zum Ort des Geschehens zurückzukehren. Besagte Tasche enthielt allerdings in Wirklichkeit kein Geld, aber nichts desto trotz wollen dem Spieler jetzt natürlich einige Kerle ans Leder. Unter anderem auch ein alter Bekannter namens Kross, der in Most Wanted noch für die Polizei agierte und nun sich als freiberuflicher Kopfgeldjäger verdingt.



Nachdem dieser nach einer Verfolgungsjagd uns in eine Sackgasse lockt und man bei dieser Aktion das Auto zu Schrott fährt, tritt ein alter Freund aus vergangenen Tagen auf um uns zu helfen. Von nun an muss man in den verschiedenen Rennen von Palmont City das Geld zurückgewinnen um seine Schulden zu begleichen. Die Ex-Freundin hilft dem Spieler wohl oder übel dabei Kontakte zu knüpfen, denn die komplette Stadt ist in Reviere unterteilt, in denen die verschiedenen Gangs um die Vorherrschaft kämpfen.

Um dort kräftig mitmischen zu können braucht man allerdings Verstärkung und somit hält ein neues Spielelement Einzug in die Serie. Von nun an fährt man die Rennen mit Crewmitgliedern, die im Unterschlupf rekrutiert werden können. Dabei gibt es drei verschiedene Typen von Fahrern: Blocker, Schlepper und Scouts. Erstere bremsen auf Kommando lästige gegnerische Fahrer aus, wobei hingegen die Schlepper dem Spieler in dessen Windschatten fahren lassen um somit einen Geschwindigkeitsvorteil zu erhaschen. Die Scouts nutzen ihre Ortskenntnis und können euch während eines Rennens zu Abkürzungen lotsen, die auch auf dem Radar als gepunktete Linie angezeigt werden.



Vor allem in den späteren Rennen ist die Hilfe der Crewmitglieder sehr vonnöten, da das Spiel zwar zu Beginn vom Schwierigkeitsgrad etwas niedriger angesetzt wurde als noch in Most Wanted, im späteren Verlauf doch etwas anzieht und dann vor allem die Scouts eine große Hilfe sind. So kann man die ersten Rennen ruhig dazu verwenden sich mit den Strecken anzufreunden und die Abkürzungen zu orten. Etwas schade ist auch das die Polizei nicht mehr ganz so aggressiv vorgeht noch bei dem bei dem Vorgänger.

Unverständlicherweise wurden auch verschiedene Rennvarianten eingestampft. So hat man zwar wieder die Möglichkeit Driftrennen zu absolvieren und bei Radarfallenrennen mit einer möglichst hohen Geschwindigkeit geblitzt werden, aber dafür sucht man die spaßigen Dragrennen vergebens. Auch die KO Rennen fielen der Schere zum Opfer, wobei man nun auch des Öfteren bereits gewonnene Rennen gegen Rivalen verteidigen und somit noch einmal fahren muss. Zudem werden die Spieler auch die neu hinzugekommenen Canyon Rennen fordern.



In diesen Bosskämpfen wird die Strecke zweimal gefahren. Zuerst als Jäger und danach als Gejagter. Als Jäger muss man den Abstand so gering wie möglich halten um eine möglichst hohe Punktzahl erzielen zu können, denn diese Punkte werden dazu verwendet im zweiten Durchgang das Rennen beenden zu können. Große Schwierigkeit ist das man stets auf seine Geschwindigkeit achten muss, denn fliegt man aus der Kurve, so kann es sein das sich das Auto in Richtung Tal verabschiedet und das Rennen ist somit vorzeitig beendet.

Der hier leicht erhöhte Schwierigkeitsgrad wird leider ungewollt durch die ungewohnte Wii Steuerung in die Höhe getrieben. Zwar kann man im Optionsmenü zwischen fünf verschiedenen Steuervarianten wählen, doch leider überzeugte im Test nur eine davon. Gelenkt wird mit Hilfe des Nunchuk Joysticks und das Wiimote fungiert als Gaspedal. Je mehr man also die Fernbedienung in der aufrechten Position nach vorne neigt, desto mehr beschleunigt der Wagen. Auch das Lenkverhalten der Gefährte mit der Standard Wiimote Steuerung wurde seit unserem Test im Wii-Loft zwar stark verbessert, ist aber trotzdem nicht zu empfehlen.



So empfiehlt sich ein ausgiebiges Austesten der Steuerung in der Freien Fahrt durch die Stadt. Auch so lohnt es sich die Stadt zu erkunden, denn hier können auch Racer der anderen Crews zu einem Rennen herausgefordert werden um zusätzliches Geld zu verdienen. Die somit angesparten Kröten werden natürlich ins Auto investiert. Am Anfang der Karriere wählt man seine favorisierte Klasse aus. Egal ob nun Muscle Cars, Tuner oder Exoten es sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein.

Serientypisch lassen sich wieder nahezu alle Details am Fahrzeug verändern. So werden nun die aus den Rennen freigeschalteten Tuningupgrades noch einmal nach persönlicher Neigung manuell verändert. Lieber auf Höchstgeschwindigkeit tunen oder soll der Wagen besser beschleunigen? Jede nur erdenkliche Farbnuance kann bei der Lackierung angewählt werden und auch die zahlreichen Accessoires mit denen der Wagen verziert werden kann sind wieder mit dabei. Mit der Einführung der verschiedenen Crews kann nun auch ein eigenes Wappen mit dazu passenden Namen erstellt werden.



Völlig neu ist das Autosculpt-Feature, mit dessen Hilfe man nun die verschiedenen Teile des Wagens verformen kann. So können Spoiler und andere Teile anhand von Schiebereglern in verschiedenen Zonen bearbeitet werden um so sein eigenes Gefährt zu designen. Manche Teile können allerdings nur verändert wird sobald ein bestimmtes Crewmitglied bereits rekrutiert wurde.

Grafisch ist Need For Speed Carbon erfreulich gut ausgefallen. Die detaillierte Stadt wirkt in den permanenten Nachtfahrten imposant und auch die Technik hält der Detailfülle jederzeit stand. Bei der Musik werden wieder alle Genres abgedeckt und es sollte auch für jeden Geschmack wieder etwas dabei sein, auch wenn diesmal auf bekannte Künstler vornehmlich verzichtet wurde.

Michael meint:

Michael

Wie schon bei den Sportgames von Electronic Arts bekommt man auch bei Need For Speed ein bekanntes Bild geliefert. Neben Nachtrennen und dem Tuning von Fahrzeugen gibt es nur wenig Neues und viel Altbekanntes. Neu hinzugekommene Elemente wie die spannenden Canyon Rennen und die Crewmitglieder peppen das Spiel zwar etwas auf, dafür wurden andere bekannte Modi wie KO und Dragrennen gestrichen und die Verfolgungsjagden mit der Polizei etwas vereinfacht. Das ist einerseits auch gut so denn die Steuerung benötigt etwas Eingewöhnungszeit. Ansonsten ist das Spiel etwas kürzer geraten als der Vorgänger und so wird man nur wenige Stunden benötigen um das Ende zu sehen.

Christian meint:

Christian

Ich kenne nur die Version vom Nintendo Loft / Pre-Launch Event und die war alles andere als gut spielbar! Offensichtlich wurde bis zum Release nochmal in Sachen Steuerung nachgebessert, ich bleibe aber trotzdem lieber bei meinem GT Pro Series. Hoffen wir auf einen würdigeren Genrevertreter in Kürze!  

Positiv

  • Canyon Duelle spannend
  • Autosculpt Feature
  • fünf verschiedene Steuermethoden

Negativ

  • Steuerung anfänglich sehr ungewohnt
  • Kürzere Spielzeit als in Most Wanted
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Need for Speed: Carbon Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 08.12.2006
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 7
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