NASCAR 08 im Test

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Was die Formel 1 für die Europäer und weite Teile der restlichen Welt darstellt, nämlich die Nr. 1 Motorsportart, ist für die Amerikaner mit weitem Abstand die NASCAR-Series (National Association for Stock Car Auto Racing), in der es auch weitaus actionreicher zugeht als in der gesitteten Formel 1. Electronic Arts bietet nun auch für alle Xbox 360 Besitzer die neueste Auflage an, in der aber nicht alles so neu und toll ist wie versprochen.
Zu allererst fällt auf, dass im Spiel selbst noch die Nextel Series angepriesen wird, obwohl die NASCAR-Rennen ab der Saison 2008 unter dem Sponsor Sprint ausgetragen werden. Aber bis auf ein paar fehlende Fahrer bietet NASCAR 08 so ziemlich alles an originalgtreuen Fahrzeugen, Fahrern und den hierzulande mehr oder weniger bekannten Speedways, Race- und Short Tracks wie z.B. die Daytona und Indy 500 und viele, viele mehr. Unter den zahlreichen Fahrern befinden sich natürlich auch alle Größen wie Dale Earnhardt jr., Kurt Busch, Jimmie Johnson, Jeff Gordon oder der auch aus der F1 bekannte Juan Pablo Montoya. Einige dieser Fahrer kann man im Verlauf des Spiels, ebenso wie weitere Fahrzeuge freispielen.

Zu Beginn wirft euch das Spiel ohne Vorwarnung oder Einblendung des Menüs in die erste von sehr zahlreichen Challenges, die ihr zuerst absolvieren müsste, um an einen Vetrag mit einem Sponsor und somit an ein besseres Auto zu kommen. Die Minispielartigen Missionen reichen hier vom Überholen von Gegnern über Halten der Ideallinie bis hin zu Fahrten im Windschatten. Allerdings hat man es hier mit der schieren Anzahl an sich oft wiederholenden Missionen übertrieben. Wer alle Lizenzen und Verträge in allen Schwierigkeiststufen freispielen möchte, wird mehrere Tage lang beschäftigt sein. Immerhin sind die Tutorials vor Beginn jeder der Challenges sehr gut gelungen und lassen somit wenigstens keine Fragen offen, zumindest wenn man Englisch beherrscht, was nämlich im gesamten Spiel verwendet wird - eine Lokalisation sollte heutzutage eigentlich zum guten Ton gehören.



Wer so lange nicht warten möchte, um endlich mal auch mit richtigen Gegnern auf richtigen Tracks ins Rennen zu gehen, kann sich vor der Entscheidung für die Rennklasse (u.a. auch Rennen mit Pickups in der Craftsman Series oder mit dem ab nächster Saison zugelassenen Car of Tomorrow) nun auch endlich mal um die Einstellungen kümmern und sich wenn gewünscht das Pad neu belegen, die Sensibilität der Steuerung anpassen, ungewünschte Tracks aus der Musikliste werfen oder sich gleich ein Fahrzeug nach eigenen Vorlieben zusammenstellen. Auch zum Rennen selbst kann man noch Einstellungen vornehmen, wie z.B. die Rundenanzahl (wenn gewünscht auch zu 100% wie in Daytona 200 Runden), Anzahl der gegnerischen Fahrzeuge oder die Auswirkungen der Karambolagen.

Aber gerade bei der sensiblen Steuerung kann man anscheinend nicht genug Kontrolle hinzufügen, um im Rennen selbst auch jederzeit selbige zu behalten. Wer auch nur etwas zu stark per Analogstick lenkt, zu stark bremst oder gegnerische Fahrzeuge zu heftig berührt, wird zwangsweise an die Banden krachen oder sich im schlimmsten Fall ganz um die eigene Achse drehen, was im Normalfall schon das Aus für die vorderen Plätze bedeutet, da die bis zu 42 anderen Fahrer durch keinerlei realistische KI überzeugen können und somit kaum Fehler begehen und sich aus zumeist nicht ersichtlichen Gründen nur euch als Opfer ihrer Attacken ausgesucht haben. Als Ergebnis bietet sich dem Spieler ein Rennen, das durchaus actionreicher und mit viel mehr Platzierungskämpfen ausgestattet hätte werden können.



Überzeugen kann hingegen wieder das Schadensmodell, das sowohl optisch als auch vom anschließenden Fahrverhalten sehr realistisch die Einwirkungen eines Crashs darstellt, der euch sicher häufiger als gewünscht passieren wird und gerade in den Challenges zu einem sofortigen Abbruch der Mission führen kann. Diese übertriebene Genauigkeit nervt auch ungemein im Onlinespiel mit anderen 360-Usern. Hat man es erstmal geschafft, sich in ein Rennen einzuklinken und der Host dieses irgendwann startet, führt jede Karambolage einer der Mitspieler zur sofortigen Unterbrechung des Rennens und es wird erstmal eine gewisse Zeit lang im Gänsemarsch unter der gelben Flagge gefahren, was im Endeffekt völlig demotivierend ist. Leider bietet der Titel auch keinen Zwei-Spieler-Modus.

Wenigstens grafisch kann das Spiel einigermaßen überzeugen. Die schon angesprochenen Schadensmodelle inkl. allerlei umherfliegenden Teilen und Rauchentwicklung/Funkenflug sowie die detailgetreuen Tracks, die allerdings ziemlich langweilig daherkommen, gepaart mit den verschiedenen Tageszeiten ergeben mit Ausnahme der sehr flachen Zuschauermenge insgesamt ein recht gutes Bild. Auch die zahlreichen Perspektiven inkl. zuschaltbarem Rückspiegel beherrbergen für jeden Fahrer das richtige Spielgefühl. Die rockige Musik ist zwar recht passend zum Sport, aber durchaus nicht jederman´s Geschmack. Die Soundeffekte, Motorengeräusche und Funksprüche heben sich da wiederum positiv heraus.

Jörg meint:

Jörg

Das durchaus hohe Potenzial dieses Titels verschenkte EA durch eine unnötig sensible Steuerung, die schlechte Gegner-KI, einen langatmigen Challenge-/Karrieremodus und einem völlig misratenen Onlinegameplay. Wer sich gerne lange und alleine mit einem Racinggame beschäftigt, kann hier seinen Spaß finden, allerdings wäre viel mehr möglich gewesen.

Positiv

  • Umfangreich
  • Fast alles original

Negativ

  • Zu sensible Steuerung
  • Schlechte KI der Gegner
  • Nerviges Onlinegaming
Userwertung
10 1 Stimmen
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NASCAR 08 Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 12
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 09. November 2007
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 6.7
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