


Der Erfolg im Saison-Modus kann natürlich gespeichert werden, was eine enorme Erleichterung ist, denn die jeweils acht Rennen benötigen eine gewisse Einarbeitungszeit. Im freien Training macht man sich mit der Strecke vertraut, lernt die Eigenschaften und Kurvenlagen auswendig, perfektioniert sein Fahrverhalten und versucht natürlich die Bestzeiten zu schlagen. Fühlt man sich auf der Strecke fit genug, geht es an das Eingemachte, dem Qualifikations-Training. Hier geht es schon hart her, denn die erfahrene Position ist der Platz im Fahrerfeld beim Rennen. Wer also schlecht abschneidet muss sich im Rennen erst vorkämpfen, bei 20 gegnerischen Fahrern nicht wirkich leicht, das Feld zieht sich schon nach kurzer Fahrzeit wie Kaugummi auseinander. Auch wenn man schon auf Schwierigkeitstufe "Leicht" fährt sind die Gegner wirklich knackig. Leider kann man nicht davon reden, dass diese mit einem Übermass an KI aufwarten, denn es wird fleissig auf der Ideallinie gefahren, komme was wolle. Wenn man den Simulationsmodus (Einstellungen des Motorads) ausschaltet, hat man kaum von den vielen Remplern, die dadurch entstehen, etwas zu befürchten. Ist die Simulation jedoch "Ein", dann werden die Rennen zu einem haarigen und teils unfairen Spielerlebnis. Durch jeden Sturz verliert man wertvolle Sekunden, die man nur sehr schwer aufholen kann. Nach Beendigung der Rennen kann man sich dann ein Replay seiner Fahrkünste anschauen, das mit vielen Kamerapositionen und der Möglichkeit aufwartet, in andere Fahrer zu schlüpfen. Leider lassen sich die Wiederholungen nicht auf dem Memory Stick speichern.
Zwischendurch kann man seinen Zwischenstand betrachten und Einstellungen am Motorrad vornehmen. So darf man wie gewohnt das Schalten dem Computer überlassen und auch das Bremsen kann ein Assistent übernehmen. Zusätzlich gibt es noch den bereits oben erwähnten Simulationsmodus, den man hier ebenfalls regeln kann. Zu den persönlichen Vorlieben gehört natürlich auch das Regeln des fahrtechnischen Verhaltens. Ob man lieber eine auf eine hohe Beschleunigung setzt oder der Ansprechmoment zählt, eine gute Kurvenlage wichtiger ist wie die Stabilität, auch die Beschleunigung und die Bremsen können nachjustiert werden.


Der Mehrspielermodus gefällt soweit ganz gut, wurde ordentlich umgesetzt. Man kann auf jeder der 8 Strecken mit seinem Freund gegeneinader antreten, Handcicap und Strafen für Abkürzungen sind einstellbar. Jerze, Brno, Mugello und unter anderem der Sachsenring sind nett designte Strecken, die leider alle etwas mehr Feintuning vertragen hätten, so bieten besonders die Zuschauersprites keine Abwechslung. Das fällt zusehends auf, wenn man an langen Geraden von 300-400 Metern vorbeifährt und sich die Personen mit ihren Sonnenschirmen alle 10 Meter wiederholen. Hier hätte sich Namco wirklich etwas mehr Mühe geben können. Bei sonstigen Streckenabschnitten mit vielen Kurven fällt das Manko aber nicht weiter ins Gewicht. Die Strecken die man mit seinen bis zu 30, teils freischaltbaren, Motorädern befahren kann, sind insgesamt motivierend, aber ein großer Knaller wie ein Stadtkurs, der sich deutlich von den restlichen Levels abhebt, fehlt dem Spiel.
Musikalisch scheint man ganz auf schnelle Techno-Beats und Rockmusik zu setzen, die das Treiben auf der Strecke wunderbar vermitteln, leider auch nur in den Rennen selbst, im Freien Training und Qualifikations-Training ist die Akustik auf Motorensound und Windgeräusche heruntergeregelt worden, was sehr schade ist. Die Qualität der Musik selbst ist treibend, kommt aber nicht an ”Wipeout Fusion” heran.


Wer sich an den mit 2 1/2 Stunden recht kurzen Saisons-Modus sattgespielt hat und auch dann auch noch die Saison 2006 beendet hat, kann sich wie schon gesagt, an die Minispiele wagen und fehlende Belohnungen freispielen. Die Besten der Besten dürfen sich dann noch im Duell-Modus mit den stärksten Rennfahrern der Welt messen.
Mit Moto GP hat Namco einen tollen Rennspieltitel aus dem Hut gezaubert, der jedoch nichts für Grobmotoriker ist,,, die können bei diesem Spiel keinen Blumentopf gewinnen. Wer sich auf das Game einlässt, oder schon einen Konsolenableger hat, wird nicht enttäuscht werden. Moto GP ist dank fehlender Konkurrenz der Spitzenplatz unter den Motorradracern sicher. Man kann nur hoffen, dass die vielen Schönheitsfehler einem Update unterzogen werden.