
Die letzten Sekunden vor dem Start....
Wie in jedem Rennspiel darf auch hier nicht der obligatorische Arcade Modus fehlen. Ihr schnappt euch ein Auto und es geht hier just for Fun auf die Strasse. Damit das Ganze nicht zu schnell langweilig wird, hat man die Auswahl zwischen 10 verschiedenen Renntypen. Im Autocross gibt es anstatt Checkpoints "Rennbarrieren" die eine Strecke vorgeben und mit einer gewählten Rundenzahl zu absolvieren sind. Capture the Flag, dürfte jedem Shooter Fan bekannt sein, doch dies funktioniert nach demselben Prinzip auch mit Autos. Interessant ist auch der Modi "Cruise" hier gibt es kein Zeit- und Rundenlimit, die riesige Stadt kann nach Belieben befahren und erkundet werden. Leider stellt sich damit auch gleich ein riesiges Problem des Spiels dar, nämlich die enormen Ladezeiten. So schön und groß auch alles sein mag, vor jedem Rennen oder Menüwechsel wird man mit einem langen Ladescreen bestraft.
Damit die Arcade Rennen nicht zu einseitig werden, hat man die Möglichkeit Power-ups zuzulassen. Einige mögen dies wahrscheinlich für schwachsinnig halten, doch die Erfahrung hat gezeigt, daß es gerade mit mehreren Leuten einen riesigen Spaß macht. So gibt es teils unfaire Power-ups wie "Störer", der die Sicht des Fahrers stört. Eis lässt euren Gegner wie auf gleichnamigem Fahren. Für Gelächter dürfte "Steuerung umkehren" sorgen. Wie bereits angesprochen mag das nicht jedermanns Sache sein, jedoch lassen sich die Power-ups nach Belieben an- und ausschalten.

Blechschäden sind keine seltenheit
Eine nette Beigabe zum Spiel ist der kaum erwähnenswerte Renn Editor, hier hat man die komplett Stadtkarte vor sich und kann nach belieben viele Checkpoints setzen, um seine eigene Rennroute zu planen. Der erste Checkpoint setzt dabei den Startpunkt an. Ebenso lassen sich Parameter wie Rundenzahl, Wetter u.s.w ändern. Nett, aber das haben wir auch schon besser gesehen.
Das Herzstück des Spiels ist natürlich der Karrieremodus, in dem ihr als Nobody mit lappischen 22.500 Dollar startet und euch beweisen müsst. Im Six-one-Nine Customs startet ihr und bekommt die ersten Instruktionen. Ähnlichkeiten mit der bekannten MTV Show "Pimp my Ride" sind wohl beabsichtigt und setzen sich in vielen Zwischensequenzen fort. Nun geht es ans Eingemachte, erstmals in der Midnight Club Serie, gibt es lizenzierte Autos und Tuningteile. Die Anzahl (60) sprengt nicht nur die der Konkurrenz, auch die Tuningmöglichkeiten können sich sehen lassen. Zudem geht alles einfacher von Hand und ist trotzdem komplexer.

Es darf auch wieder auf 2 Rädern geheizt werden
Nachdem wir uns für ein Auto entschieden haben, geht es gleich in eine der drei Städte. (San Diego, Detroit, Atlanta) Hier läst sich auf Knopfdruck eine Karte einblenden, die verfügbare Rennen und Herausforderungen zeigt. Hat man sich ein Ziel ausgesucht, wird es auf der Karte markiert und euch im HUD mit einem Pfeil angezeigt. Damit man das Ziel auch ja nicht verfehlt, ist im Spiel selber der Punkt mit einer riesigen farbigen Rauchsäule markiert, genauso wie übrigens die Checkpoints im Rennen. Ist man am gewählten Ziel angekommen startet, nach einer Ladepause, das Rennen. Man hat die Auswahl zwischen fünf Perspektiven wobei die Ego-Perspektive noch am meisten Geschwindigkeitsgefühl vermittelt, die anderen sind weniger zu empfehlen, da sie entweder zu weit weg oder zu unübersichtlich sind. Jeder der schon länger Rennspiele spielt kennt zudem das Phänomen, das man den Analogstick immer nach vorne drückt, dies kann bei Midnight Club 3 zum Verhängnis werden. Denn in bestimmten Ansichten schwenkt das die Kamera leicht schräg auf das Dach, das ist nicht nur nervig und unnötig, sondern hindert womöglich am Sieg des Rennens.
Während der Rennen ist im Straßenverkehr eine Menge los, man darf sich auf heftig Gegenverkehr gefasst machen, denn ist man erstmal gegen eine fahrende Straßenbahn gerammt, ist es schnell aus mit dem ersten Platz. Die KI der NPCs hält euch dabei ständig auf Trapp und macht es euch nicht leicht, was schon ab ca. der Hälfte Spiels zu extremen Wutanfällen führen kann. Anders als bei NFS, gibt es das heiß begehrte Nitro hier schon zu Anfang des Spiels, man fährt einfach lange genug im Windschatten des Gegners bis sich die Anzeige füllt und schon geht es ab. Die Geschwindigkeit wird euch dabei aus den Socken hauen und ich wage es kaum zu behaupten, aber daß Spiel ist noch schneller als EAs Burnout 3. Wie man sieht haben alle Tuningracer eines gemeinsam. Rennen fahren, Kohle verdienen, die Karre aufmotzen und Respekt verschaffen.

Die Garage, hier kann jedes Fahrzeug getunt werden
Die Möglichkeiten sein Fahrzeug zu tunen, sind wie schon angesprochen viel komplexer als bei Need for Speed. Man kann wirklich fast alles verändern, und hat eine riesige Auswahl an Teilen zur Verfügung. Angefangen von der Farbe über Felgen u.s.w ist alles dabei. Man kann sogar die Farben des HUDs nach belieben ändern. Einzig alleine die Möglichkeit Vinyls aufzukleben finde ich war bei NFSU besser gelöst. So lässt das intensive Tuning des Fahrzeugs einen schon mal das eigentliche Spiel vergessen und man verbringt fast mehr Zeit mit dem aussehen des Schlittens, als mit dem Fahren.
Multiplayer:
Bei einem Rennspiel darf natürlich auch die Xbox Live und System Link Unterstützung nicht fehlen. Hier können alle Varianten des Arcade Mode auch online gespielt werden, bis zu 8 Mann können sich gleichzeitig messen. Jedoch wurde bei den Onlinematches darauf verzichtet Passanten oder Gegenverkehr einzusetzen, wahrscheinlich aus Performancegründen.

Was wäre ein Auto ohne Nitro?
Zu Beginn eines jeden Rennens könnt ihr die Strecke, Wetterbedingungen und die Wagen konfigurieren. Letzteres ist wichtig da man z.B. die Wagen nur auf eigene im Besitz beschränken kann, damit man eine Chance hat. Leider lässt sich diese Option im Nachhinein nicht ändern, so muss man wieder eine Lobby auflösen und ein neues Spiel starten um wieder die Wagen zu ändern, mit der Strecke hingegen funktioniert eine Änderung auch in einer Aktiven Lobby. Umständlich ist auch bei einem Offline Spiel zu sehen, ob einer seiner Freunde online ist. Man muss erst Online gehen, dann wieder ins Hauptmenü zur Karriere und nun kann man wenn man während des Spiel pausiert sehen wer Online ist, aber keine Nachrichten empfangen. Das Ganze ist äußerst umständlich und wurde auch schon bei vielen anderen Spielen besser gemacht. Leider scheint der Titel in Deutschland etwas unterzugehen, was wohl nicht zuletzt an Forza Motorsport liegen mag, größtenteils trifft man bei Midnight Club 3 nur Amerikaner.Das Onlinespiel lief stets flüssig ab und meistens ohne große Probleme, schön ist das man die Verbindungsqualität zum Host angezeigt bekommt, dann steht dem "Lag-freien" Vergnügen eigentlich nichts mehr im weg.
Grafik:
Grafisch präsentiert sich das Spiel solide. Die Karren sind natürlich besonders in Szene gesetzt, ebenso die Stadt. Doch bei genauem Hinschauen fällt auf das viele Texturen matschig sind und nicht gerade den besten Detailgrad haben, eine frei erkundbare Stadt hat eben ihren Preis. Im Geschwindigkeitsrausch gibt es zwar einen Blur Effekt zu bewundern, dieser ist nicht allerdings so stark wie bei der Konkurrenz. Dennoch ist das Geschwindigkeitsgefühl enorm. Leider bricht bei den höheren Geschwindigkeiten und erhöhtem Verkehrsaufkommen öfters die Framerate ganz leicht ein. Das ist aber zu verschmerzen und fällt beim normalen spielen kaum auf.
Sound:
Neben der schon fast normalen Dolby Digital Unterstützung bei Xbox Spielen, serviert uns Rockstar etliche lizenzierte Tracks von mehr oder weniger bekannten Künstlern. Und es dürfte wirklich für jeden Geschmack etwas dabei sein. Von Techno, Rock, Pop bis HipHop ist alles dabei und kann sogar auf Genre im Menü beschränkt werden. Custom Soundtracks, wie angekündigt, gibt es leider nicht. Die Motorengeräusche der Boliden gehen gerade noch so durch die Endkontrolle, hier haben wir schon besser Sounds gehört. Es kommt nicht gerade realistisch rüber wenn sich ein GolfR32 anhört wie ein Rasenmäher. Dies bildet aber nur bei einigen Fahrzeigen die Ausnahme. Alles in allem ist der Soundaspekt sehr gelungen.
Midnight Club 3 ist in meinen Augen der König der Tuningracer, einzig als Spaßbremse stellen sich die Ladezeiten raus. Leider wird das Spiel wohl nicht die Aufmerksamkeit bekommen die er verdient. Allen Autonarren sei dieses Spiel dennoch ans Herz gelegt.