Knights of Honor im Test

PC Windows
Bereits auf der diesjährigen Games Convention in Leipzig konnten wir einen ersten flüchtigen Blick auf EA's kommendes Echtzeit-Strategical werfen und waren auch schon durchaus angetan. Nun, zwei Monate später erreichte uns endlich die finale Version...
Strahlende Ritter, Bauern und mächtige Festungen aus der Feudalzeit erfreuen sich bei Fans von Echtzeit-Strategicals einer großen Beliebtheit. Zumindest wenn man nach der Anzahl von Spielen mit diesem Szenario geht. Neben mittlerweile ergrauten Klassikern wie Age of Empires, Crusader Kings und Stronghold bis hin zum aktuellen Konkurrenten Total War gibt es da nämlich reichlich Betätigungsmöglichkeiten für mittelalterliche Feldherren. Also stellt sich automatisch die Frage, ob wir unbedingt noch ein weiteres Spiel dieser Machart benötigen?


Der Untergang Roms..


In Bezug auf Knights of Honor kann ich diese Frage allerdings demonstrativ mit einem "Ja" beantworten. Denn KoH ist weniger wie die anderen aufgezählten Spiele, sondern versucht vielmehr die interessantesten Spielelemente dieser zu vereinen. Es existieren auch wieder drei unterschiedliche Zeitperioden, nämlich das frühe Mittelalter, das Mittelalter und das (na, na?) Spätmittelalter. Während dieser drei Epochen dürft ihr bei einer beliebigen Nation auf den Thron springen und die Geschicke in die eigene Hand nehmen.



Das Ziel ist ganz bescheiden mal eben die Obermacht über Europa zu gewinnen, wozu euch neben den üblichen militärischen Methoden auch die Diplomatie zur Verfügung stehen. Wer eher wirtschaftlich vorgeht, kann sich durch das Erreichen von zehn Zivilisationfortschritten ebenfalls die europäische Kaiserkrone aufsetzen lassen.

Euer Königreich ist in diverse Provinzen (samt Städte) eingeteilt und neben einer gewöhnlichen Armee stehen euch auch noch Ritter zur Verfügung. Diese lassen sich für diverse Dienst einspannen, wie etwa z. B. als Marschall im Krieg, Spion oder Architekt. Keine Frage, daß diese Person dann natürlich Referenz in seinem Gebiet ist und von euch klug eingesetzt werden sollte, um die eigene Macht auszudehnen. Beispiel gefällig? Nun, ein gegnerische König weigert sich Wehement mit euch eine Allianz zu unterschreiben? Naja, vielleicht ist sein Nachfolger ja kooperativer? Also senden wir unseren Spion los, der sich ins Hofleben schleicht um den König später zu vergiften. Wie ihr seht gibt es nicht immer nur einen einzigen Lösungsweg für Probleme...


Wie lange kann sich das Osttor behaupten?


Aber keine Angst - das alles wird in einem sehr feinen und erklärenden Tutorial zu Spielbeginn vermittelt, welches euch so den Einstieg in Knights of Honor erheblich vereinfacht.
So lernt ihr beispielsweise recht bald, daß wie im richtigen Leben ohne Moos nix los ist und ihr Gold dringend für den Städeausbau und die Bezahlung der Gehälter benötigt. Folglich gilt es im Kapitel Handel gut aufzupassen, denn mit einer gut gefüllten Kriegskasse kämpft es sich doch gleich viel ruhiger und besser...



Das Diplomatiemenü ist recht simpel gehalten, kann so aber von jedem benutzt werden. Neben der Möglichkeit den Krieg zu erklären oder eine Kriegsallianz zu bilden, lassen sich hier auch komfortable Hochzeiten arrangieren, welche das Verhältnis zweier Reiche erheblich verbessern werden. Eure Gegner benutzen übrigens auch gern die diplomatischen Möglichkeiten und zögern auch nicht lange, bevor sie euch zum ersten Male den Krieg erklären.

Auf eurem Weg zum Sieg werdet ihr also wirklich die eine oder andere Schlacht zu schlagen haben, wer irgendwann keine Lust mehr hat kann das Kommando über eure Truppen auch an die CPU abgeben. In diesem Fall zeugt euch ein Balken dann den Schlachtverlauf an.


Über diese politische Karte plant ihr weitere Aktionen


Grafisch hat man sich viel Mühe gegeben, was wohl vorallem an den vielen kleinen Details und historisch akkuraten Einheiten zu erkennen ist. Dabei spielten auch die einzelnen Regionen eine wichtige Rolle und so sind nationtypische Einheiten ebenfalls fest im Spiel integriert. Feldherren steht eine reiche Auswahl an verschiedenen Einheiten zur Verfügung, vom einfachen Bogenschützen und Schwerkämpfer bis hin zum tapferen Ritter hoch zu Roß.
Wer zudem vor der bevorstehenden Schlacht noch schnell Verstärkung sucht, erhält diese in Form von anwerbbaren Söldnern. Einfach einen General zu einem Söldnerlager nahe eurer Städte hinreiten lassen und schon werden die eigenen Ränge mit frischen Männern verstärkt. Allerdings wiederrum nur gegen Bares, versteht sich.



Übrigens - wer gerne seine sadistische Ader auslebt und sein Volk mit diabolischen Steuersätzen und anderen fiesen Dingen zu quälen versucht, der braucht sich nicht wundern wenn sich dieses mal erhebt. Breitet sich nämlich zu starke Unruhe aus, kommt es gut und gerne auch mal zu einem Bauernaufstand der dann militärisch niedergeschlagen werden muß.

Auch akustisch ist der Titel übrigens hervorragend gelungen. Sehr gute und vorallem vielfältige Sprachausgabe gepaar mit einer schönen und passenden musikalischen Untermalung helfen ins Mittelalterszenario einzutauchen.
Etwas milder hätte man vielleicht noch in Sachen Schwierigkeitsgrad sein dürfen, denn gerade Neulinge werden bitter zu knabbern haben, bevor auch sie sich den finalen Sieg auf ihre Fahnen schreiben dürfen.


Hurra - metzeln im Schnee!


Abschließend wollen wir auch noch ein paar Worte zum Multiplayer verlieren, der selbstverständlich nicht fehlt. So könnt ihr wahlweise über das Internet (gamespy lässt grüßen) oder aber per LAN Spiele mit bis zu 6 Teilnehmern abgehalten werden, welche in der Regel auch problemlos funktionierten. Bei unseren Netzwerkspielen kam es niemals zu z. B. Synchronization Fehlern und auch an der Performance gab es nichts zu bemängeln.


Systemanforderungen:
Windows 98SE, ME, 2000, XP
1.0 Ghz CPU
256 MB RAM
1,3 GB Festplattenspeicher
8x CD-ROM Laufwerk
16 MB Grafikkarte (DirectX 9 kompatibel)

Unsere Testkonfig:
Athlon XP 2000+ (1,66 Ghz)
512 MB DDR RAM
GeForce 4 Ti4200 (128 MB)
Maxtor 80 GB Festplatte
CD/DVD Laufwerk

Sebastian meint:

Sebastian

Erst war ich skeptisch, dann überrascht mich der Titel auf der Games Convention durchaus positiv und es sollte sich zeigen, daß mein Gespür vollkommen richtig war. Komplex und trotzdem gut zu handhaben, viel Liebe zum Details und eine kräftige Portion Strategie lassen dieses Game zu einem meiner persönlichen Lieblinge in diesem Genre werden. Wer mal wieder auf Suche nach neuem Futter ist, sollte hier unbedingt zugreifen! 

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Knights of Honor Daten
Genre -
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 29. September 2004
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 8.8
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